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Der Mann Aus St. Petersburg: Roman

Der Mann Aus St. Petersburg: Roman

Titel: Der Mann Aus St. Petersburg: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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Hinter dem Toronto-Haus befindet sich der Hof eines Baumaterialienhändlers.«
    Waiden hatte Mühe, seine Ungeduld zu verbergen.
    »Zu Ihrer Linken liegt das Vancouver-Haus, und hinter dem Vancouver-Haus ist eine Straße. Das dritte Gebäude, das direkt vor Ihnen liegt, wenn Sie im Hofeingang stehen, ist das MontrealHaus, dessen Hinterfront auf die Eisenbahnlinie hinausgeht.«
    Thomson tippte mit dem Finger auf die Karte.
    »Und was ist das dort, mitten im Hof?«
    »Das Klosett«, antwortete der Hauswart. »Und zwar ein scheußlich stinkendes, da es von sehr vielen Leuten benutzt wird.«
    Waiden rutschte nervös auf dem Sitz herum.
    Thomson sagte: »Mir scheint, daß Felix den Hof auf drei Wegen verlassen kann. Zunächst einmal durch den Eingang, den wir natürlich versperren werden. Zweitens am gegenüberliegenden Ende des Hofes links durch den Gang zwischen dem Vancouver-Haus und dem MontrealHaus, der in die nächste Straße führt. Stellen Sie drei Mann in dem Durchgang auf, Lieutenant.«
    »Sehr wohl, Sir.«
    »Drittens durch den Gang zwischen dem MontrealHaus und dem Toronto-Haus. Dieser Durchgang führt auf den Hof des Baumaterialienhändlers. Stellen Sie auch dort drei Mann auf.«
    Der Lieutenant nickte.
    »Nun noch eine Frage. Haben diese Häuser Fenster nach hinten?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Dann bleibt Felix noch ein vierter Fluchtweg: Aus einem der Hinterfenster des Toronto-Hauses und dann über den Hof des Bauunternehmers. Stellen Sie dort lieber gleich sechs Mann auf. Und schließlich postieren wir uns noch mit einem starken Aufgebot in der Mitte des Hofes. Das veranlaßt ihn vielleicht, ohne Schießerei herauszukommen. Sind Sie einverstanden, Lieutenant?«
    »Voll und ganz, würde ich sagen, Sir.«
    Er hat ja keine Ahnung, mit was für einem Mann wir es zu tun haben, dachte Waiden.
    Thomson fuhr fort: »Sie und Inspektor Sutton können dann die Verhaftung vornehmen. Haben Sie Ihre Waffe, Sutton?«
    Sutton öffnete seine Jacke und zeigte einen kleinen Revolver, den er im Schulterhalfter trug. Waiden war überrascht, denn er hatte immer geglaubt, britische Polizisten trügen nie eine Waffe. Offenbar war es bei der Sonderabteilung anders, und das freute ihn.
    Thomson sagte zu Sutton: »Ich rate Ihnen, mit gezogener Pistole an seine Tür zu klopfen.« Er wandte sich an den uniformierten Polizeibeamten. »Nehmen Sie meine Pistole.«
    Der Lieutenant machte ein leicht beleidigtes Gesicht.
    »Ich bin nun schon seit fünfundzwanzig Jahren bei der Polizei und habe nie eine Waffe benutzt, Sir. Falls es Ihnen nichts ausmacht, lassen wir es dabei.«
    »Bei dem Versuch, diesen Mann zu verhaften, haben bereits einige Kollegen ihr Leben lassen müssen.«
    »Ich habe aber leider nie gelernt, mit einer Waffe umzugehen, Sir.«
    Das fehlte noch, dachte Waiden verzweifelt. Wie sollen diese Leute mit einem Mann wie Felix fertig werden?
    Thomson sagte: »Lord Waiden und ich werden im Hofeingang sein.«
    »Aber zunächst bleiben Sie im Wagen, Sir?«
    »Jawohl, zunächst bleiben wir im Wagen.«
    Waiden rieb sich ungeduldig das Kinn.
    »Gehen wir«, sagte Thomson.

    Felix verspürte Hunger. Er hatte seit vierundzwanzig Stunden nichts gegessen. Was sollte er tun? Mit seinem Stoppelkinn und seiner Arbeiterkleidung würde er bei den Ladenbesitzern Argwohn erregen. Es würde also nicht mehr so leicht sein, etwas zu stehlen.
    Doch gerade dieser Gedanke amüsierte ihn. Stehlen ist doch nicht schwer, dachte er. Ich kann zum Beispiel in ein beliebiges Vorstadthaus gehen – in dem vielleicht ein bis zwei Dienstboten beschäftigt sind – und den Lieferanteneingang benutzen. In der Küche wird ein Dienstmädchen sein, oder vielleicht eine Köchin. Ich bin ein Wahnsinniger, werde ich lächelnd sagen, aber wenn Sie mir ein Sandwich machen, werde ich Sie nicht vergewaltigen. Ich werde in der Tür stehen, um ihr den Fluchtweg abzuschneiden. Vielleicht wird sie schreien, dann verziehe ich mich einfach und versuche es noch einmal in einem anderen Haus. Aber höchstwahrscheinlich wird sie mir etwas zu essen geben. Vielen Dank, werde ich sagen, Sie sind sehr liebenswürdig.
    Und dann gehe ich wieder. So einfach ist das. Mit dem Geld war es allerdings weniger einfach. Felix überlegte: Dieser Hauswart muß ein Optimist sein, falls er sich einbildet, daß ich mir ein Paar Bettlaken leisten kann. Er muß doch gemerkt haben, daß ich kein Geld habe .
    Er hat es bestimmt gemerkt.
    Bei näherer Überlegung schien es ihm ziemlich verdächtig, daß Price

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