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Der Mann, der mein Leben zum Entgleisen brachte

Der Mann, der mein Leben zum Entgleisen brachte

Titel: Der Mann, der mein Leben zum Entgleisen brachte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Köhler
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nicht zurück.“
    „Keine Bange, wir umfahren Dorf in großem Bogen, kenne ich Schleichweg...“
    „Es ist trotzdem zu gefährlich, weil Honkes schon hierher unterwegs sein kann.“
    „Wieso sollte?“
    „Weil ich mir Geld von ihm genommen habe, ein paar tausend Dollar.“
    „Oh du liebes bisschen und verflixt nocheins“, jammerte er und blieb einfach mitten im Wenden quer auf der Straße stehen. „Wir so gut wie tot! Honkes ist Teufel persönlich, wenn man ihn kommt in die Gehege.“
    „Wenn Sie Angst haben, steige ich gern wieder aus. Von Ihnen weiß er ja nichts.“
    „Was hältst du von mir!“, empörte er sich und schaute mich str afend an. „Jakob Neufeld nie lässt einen Kunden im Stich.“
    Und wi eder etwas ängstlicher:
    „Wieviel tausend Dollar, hast du g esagt?“
    „Keine Ahnung. Bitte fahren Sie so schnell wie möglich weiter Richtung Süden.“
    „Aber Deitschland besser zu erreichen andere Richtung!“
    „Ich habe genug tausend Dollar, um mir in der nächsten größeren Stadt einen neuen Namen und ein Flugzeug zu leisten.“
    Er fuhr los und beschleunigte wie ein Rennfahrer. Ich zog das Geldbündel aus meiner Tasche und fing an zu zählen.
    „Ach so...“, sagte Neufeld gedehnt.
    „Genau 5.000 Dollar.“
    „5.000 Dollar!? Heirassa!“
    „Welche Stadt kommt in dieser Richtung als nächstes?“
    „Na ja, nicht weit von hier Straße geht auseinander nach rechts Richtung Aralsee und gradaus Balchasch am Balchaschsee und bisschen weiter dann Hauptstadt Alma-Ata.“
    „Wie weit ist denn ein bisschen weiter?“
    „Vielleicht 700 Kilometer. Nicht mehr als 900.“
    „Und wie weit ist das von hier?“
    „Noch mal 500 dazu. Nicht mehr als 700.“
    „Das heißt bis zu 1.600 Kilometer nach Alma-Ata.“
    „Aber lohnt sich. Dort kannst für 5.000 Dollar alles kaufen, gute Klamotten, Pass, Flugschein direkt nach Berlin und Sicherheit, dass Polizei und Zoll lässt dich in Ruhe. Bleibt auch noch genug Trinkgeld für getreuen Jakob Neufeld, der dir zeigen kann, wie und wo alles geht.“
    Ich zählte 1.000 Dollar ab, steckte sie ihm in die Tasche und mir den Rest in meine Tasche zurück.
    „Das ist die Anzahlung. Je bessere Preise du aushandelst, desto mehr bleibt für dich.“
    „Scheenen Dank!“
    Er grinste, klopfte sich auf seine ausgebeulte Tasche und gab Gas. Ich lehnte mich zurück. Es gibt keinen Grund, ihm zu trauen, dachte ich und schloss die Augen. Bleib wachsam, dachte ich, warum sollte er dich nach Alma Ata bringen für einen Teil des Geldes, wenn er das ganze Geld sofort haben kann? So kräftig sieht er nicht aus, dachte ich, und ich weiß mich auch einarmig zu wehren. Ich habe 24 Stunden nicht geschlafen, Mensch, ich...
     
    ...bin in Gefahr! Schwitzend schreckte ich aus dem Schlaf. Das Auto schwankte heftig. Wir fuhren mit hoher Geschwindigkeit durch eine veränderte Landschaft. Schroff felsige, kahle Berge ringsum, die Straße kurvig, zur Linken ein bläulicher Schein in der Ferne.
    „Holla, auch wieder wach? Hast geschlafen wie Toter.“
    Heimlich tastete ich nach der Beule in meiner Tasche. Sie war noch da.
    „Haben zwei mal getankt und Essen gekauft. Hier, hast Stück Brot und guten Saft unter deine Be ine.“
    Er deutete in meinen Fußraum. Ich fand ein eingewickeltes Käs ebrot und eine Flasche grünlichen-blassen Saft ohne Etikett.
    „Wo sind wir? Wie weit...“
    „Weit. Sehr gut vorangekommen, vorbei an Kreuzung. Neben uns ist Balchaschsee.“
    „Das heißt, nach Alma-Ata sind es noch...“
    „Och, vielleicht Hälfte haben wir.“
    Ich biss in das Brot, legte es auf meinem Bein ab, griff nach der Flasche, nahm einen Schluck und schmeckte zur Freude des Sücht igen in mir Wodka mit einem Schuss Apfelsaft. Der Rücken tat mir weh, aber ich war ausgeruht und gut gelaunt, der Alkohol hob meine Stimmung noch.
    „Kannst du demnächst mal halten? Wo hast du übrigens getankt in dieser Einöde? Waren da Dö rfer?“
    „Nicht Dörfer direkt. Kleine Höfe und Siedlungen abseits Str aße, haben Vorrat Sprit und verkaufen. Gut, dass du mir Dollar gegeben, so ich musste nicht dich wecken.“
    Wir schauten uns an. Bei dem flüchtigen Blick fiel mir e twas auf, und ich drehte mich um.
    „Da ist ein Auto hinter uns.“
    „Schon ganzes Stück. Würde uns gern überholen, aber schafft nicht.“
    „Wieso, hat der schon versucht, uns zu überholen? Was ist das überhaupt für eine Marke?“
    „Marke Skoda. Hat versucht, war neben uns, aber zurückgefallen...“
    „...nachdem

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