Der Mann, der sich in Luft auflöste

Offensichtlich sah er sie mit Freude und Stolz wieder.
    Schließlich sagte er: »Am besten fangen wir von vorn an.«
    »Wir wollten nur eine allgemeine Einschätzung, wie die Sache abgelaufen ist«, erklärte Kollberg.
    »Ich verstehe. Am 6. Januar um 01.23 Uhr erhielt ein Funkstreifenwagen, der mit den Polizisten Kristiansson und Kvant besetzt war und gerade durch die Linnegatan fuhr, die Anweisung, sich zu dem Haus in der Sveagatan 26 in Limhamn zu begeben, wo, wie ein Anrufer gemeldet hatte, eine Person mit einem Messer verletzt worden war. Die Polizisten Kristiansson und Kvant begaben sich sofort zu der angegebenen Adresse und trafen dort ungefähr um 01.29 Uhr ein. Sie nahmen eine Person fest, die angab, der in Stockholm beheimatete und dort selbst im Haus Fleminggatan 34 wohnhafte Journalist Alf Sixten Matsson zu sein. Matsson gab ferner an, von dem in Malmö beheimateten und im Haus Sveagatan 26 in Limhamn wohnhaften Journalisten Bengt Eilert Jönsson misshandelt und durch Messerstiche verletzt worden zu sein. Matsson, der an der Außenseite des linken Handgelenks eine ungefähr fünf Zentimeter lange leichte Schnittwunde hatte, wurde von den Polizisten Kristiansson und Kvant in die Unfallambulanz des Allgemeinen Krankenhauses eingeliefert, während Bengt Eilert Jönsson von den Polizisten Elofsson und Borglund, die von den Polizisten Kristiansson und Kvant hinzugezogen worden waren, festgenommen und zur Kriminalpolizei in Malmö verbracht wurde. Beide standen unter Alkoholeinfluss.«
    »Kristiansson und Kvant?«
    Backlund warf Kollberg einen strafenden Blick zu und fuhr in seiner Vorlesung fort:
    »Nachdem Matsson in der Unfallambulanz des Allgemeinen Krankenhauses behandelt worden war, wurde auch er zur Kriminalpolizei in Malmö verbracht, um eine Zeugenaussage zu machen. Zu seiner eigenen Person gab Matsson an, dass er am 5. August 1933 in Mölndal geboren wurde, gemeldet und wohnhaft ...«
    »Augenblick, bitte«, sagte Martin Beck. »Wir müssen das nicht ganz so ausführlich machen.«
    »Aha. Aber ich muss sagen, dass es nicht leicht ist, sich ein klares Bild zu verschaffen, wenn man nicht alles durchgeht.«
    »Gibt dieser Bericht ein klares Bild?«
    »Diese Frage kann ich mit Ja und Nein beantworten. Die Darstellungen klaffen auseinander. Die Zeitangaben ebenso. Die Zeugenaussagen bleiben sehr im Ungefähren. Deshalb hat der Staatsanwalt auch keine Grundlage für eine Anklage gefunden.«
    »Wer hat Matsson vernommen?«
    »Ich. Ich habe ihn persönlich und sehr eingehend vernommen.«
    »War er betrunken?«
    Backlund blätterte in dem Bericht.
    »Augenblick. Ja, genau, hier haben wir es. Er räumte Alkoholverzehr ein, bestritt aber, dass dieser unmäßig gewesen sei.«
    »Wie ist er aufgetreten?«
    »Darüber habe ich keine Aufzeichnung gemacht. Aber Kristiansson und Kvant haben angegeben - hier, Augenblick -, dass sein Gang etwas unsicher war und seine Stimme ruhig, aber zeitweise undeutlich.«
    Martin Beck gab auf. Kollberg war beharrlicher. »Wie hat er ausgesehen?«
    »Über diese Sache habe ich keine Aufzeichnung gemacht. Aber ich glaube mich zu erinnern, dass seine Kleidung gepflegt war.«
    »Wie ist es zu der Verletzung mit dem Messer gekommen?«
    »Man muss sagen, dass es schwer ist, sich ein klares Bild vom eigentlichen Ablauf zu verschaffen. Die Darstellungen klaffen weit auseinander. Wenn ich mich recht erinnere, ja genau, dann hat Matsson angegeben, dass ihm die Verletzung bereits um Mitternacht zugefügt worden sei. Jönsson behauptet dagegen, die Ereignisse seien erst nach ein Uhr eingetreten. Es war sehr schwierig, sich in diesem Punkt Klarheit zu verschaffen.«
    »Ist er überhaupt misshandelt worden?«
    »Ich habe Jönssons Darstellung hier. Bengt Eilert Jönsson gibt an, dass er und Matsson, den er durch seinen Beruf kennengelernt hat, sich schon an die drei Jahre kennen und dass er Matsson, der im Hotel Savoy wohnte, am Vormittag des 5. Januar zufällig getroffen und Matsson, der allein war, bei dieser Gelegenheit zum Essen zu sich nach Hause eingeladen hat, und zwar um ...«
    »Ja, ja, und was hat er über diese Misshandlung gesagt?« Backlund schien allmählich ein klein wenig irritiert zu sein. Er blätterte ein paar Seiten weiter.
    »Jönsson streitet eine vorsätzliche Körperverletzung ab, gibt aber zu, Matsson etwa um 01.15 Uhr angerempelt zu haben, wobei dieser hingefallen sein soll und sich an einem Glas, das er in der Hand hatte, geschnitten haben könnte.«
    »Aber er ist doch