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Der Mann, der wirklich liebte

Der Mann, der wirklich liebte

Titel: Der Mann, der wirklich liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hera Lind
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vollkommen!«
     
    Z wei Jahre später, Angela war inzwischen achtundzwanzig, bekamen sie ihr zweites gemeinsames Kind: Philip.
    Christian, der Große, hatte inzwischen selbst eine Lehre im Verlag gemacht, dort ein Mädel kennengelernt - wie der Vater, so der Sohn, dachte Röhrdanz grinsend - und war mit ihr zusammengezogen. So war ein Kinderzimmer frei geworden, und Röhrdanz und Angela hatten planmäßig nachgelegt. Diesmal verlief alles unkompliziert, und Angela war eine fröhliche junge Mutter.

    Oliver, ein inzwischen siebzehn Jahre alter Teenager, war ganz vernarrt in seine beiden entzückenden Halbgeschwister. Er half Angela mit den Kleinen, sobald er mit den Hausaufgaben fertig war.
    Immer wenn Röhrdanz von seinem Job nach Hause kam, fand er seine kleine große Familie in perfekter Eintracht vor. Angela stillte gerade das Baby, während Oliver mit seiner kleinen Halbschwester spielte. Im Radio lief Musik, es war warm und gemütlich. Dass Familie so etwas Wunderbares sein konnte!
    Nie hatte er früher mit Irene auch nur annähernd eine solche Harmonie erlebt.
    Angela und er kannten sich nun schon mehr als elf Jahre, und es hatte noch keinen einzigen Tag gegeben, an dem sie sich richtig gestritten hatten. Nie klagte sie, dass ihr die Arbeit mit den Kindern zu viel würde, dass er jeden Morgen in die Firma fahren konnte, während sie zwischen Windeln, Geschrei und Babybrei zu Hause saß.
    Im Gegenteil. Sie war noch im Nachthemd und wiegte den kleinen Philip in den Armen, als sie fragte: »Was möchtest du heute Abend essen?«
    »Mach dir keine Mühe, Schatz. Ich kann auch ein Brot essen.«
    »Aber ich würde dir gern etwas kochen!« Sogar noch im Nachthemd war sie schöner als alle Frauen dieser Welt.
    »Mach doch, worauf du Lust hast. Ich esse auch gebratene Schuhsohlen!«
    »Die Zeiten sind doch lange vorbei!« Angela lachte und gab ihm ganz vorsichtig einen Kuss, um das Baby zwischen ihnen nicht zu zerdrücken.

    Röhrdanz nahm sie an der Wohnungstür noch einmal liebevoll in den Arm, und sie winkte hinter ihm her, bis das Licht im Treppenhaus ausging.
     
    A ls Röhrdanz an diesem Abend wiederkam, traute er seinen Augen kaum. Da stand eine Angela, die umwerfend aussah: Ihre Haare waren kunstvoll hochgesteckt, an ihrem Hals prangte die filigrane Silberkette, die Röhrdanz ihr zu Philips Geburt geschenkt hatte, und sie trug ein enges, tief ausgeschnittenes Kleid, feine Seidenstrümpfe und raffinierte Pumps. Aus der Küche duftete es verführerisch, und der Esstisch war feierlich für zwei gedeckt. Klassische Musik kam aus dem Radio, und überall brannten Kerzen. Verwundert ging er ins Wohnzimmer: »Haben wir nicht irgendwie … Kinder?«
    »Weggezaubert?« Angela hob in gespielter Verwunderung die Arme, und er bemerkte, wie schlank sie schon wieder geworden war. Nur ihr Busen hatte noch die sensationelle Größe, die er liebte: Sie stillte Philip ja noch.
    »Was hast du vor?«
    Einen Moment lang stand er verwundert da und fragte sich, was hier eigentlich los war.
    Wo war das Babyspielzeug, wo war der Geruch nach Möhrenbrei, Muttermilchstuhl und Penatencreme? Stattdessen lag ein schwacher Duft nach irgendeinem verführerischen Parfüm in der Luft. Und aus der Küche duftete es nach … Koriander? Rosmarin? Knoblauch?
    »Muss ich denn was vorhaben?«, fragte Angela verführerisch.
    »Ja, aber …«

    »Kein Aber!«
    Sie befreite ihn von seiner Aktentasche, seinem Jackett und von seiner Krawatte.
    »Haben wir was zu feiern?« Plötzlich wurde Röhrdanz ganz heiß. »Habe ich unseren Hochzeitstag oder sonst was Wichtiges vergessen?«
    »Du hast vergessen«, Angela ließ ihre Hände begehrlich über seinen Körper gleiten, »dich um mich zu kümmern, wie es deine ehelichen Pflichten wären!«
    Jetzt lachte Röhrdanz befreit auf. »Aber Liebes! Du hast doch gerade erst dein zweites Kind geboren! Ich nehme doch nur Rücksicht und …«
    Er erinnerte sich nur ungern an Irene, die nach dem zweiten Kind überhaupt keine Lust mehr auf Sex gehabt hatte.
    »Allzu viel Rücksicht ist auch nicht gut … Aber jetzt lass uns erst mal essen.«
    Röhrdanz setzte sich folgsam hin. Heute hatte sie etwas gezaubert, das so ganz anders war als ihr Spaghetti-Pommes-Fischstäbchen-Kartoffelbrei-Repertoire …
    »Auberginen-Lasagne mit Ziegenkäse-Espuma und Tomaten-Coulis«, sagte Angela kokett.
    »Wie?« meinte Röhrdanz verwirrt. »Warum soll ich einen Kuli und einen Puma essen?«
    »Das ist ja erst das Vorspiel … Ich meine die

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