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Der Mann, der zweimal starb Kommissar Morry

Der Mann, der zweimal starb Kommissar Morry

Titel: Der Mann, der zweimal starb Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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großen Hauses. Er blickte sich suchend um. Erschöpft lehnte er sich an die nächste Wand. Lucy Fox war inzwischen verschwunden. An ihrer Stelle stand Reginald York. Sein Gesicht war weiß vor Angst. Die Augen traten weit aus den Höhlen.
    „Was war denn?“ fragte er schlotternd. „Wo ist Lucy? Warum hat sie um Hilfe gerufen?“
    „Du hättest dich ihrer etwas mehr annehmen sollen“, sagte Stanley Calvin tadelnd. „Wenn man schon eine Freundin nach Hause mitbringt, dann hat man auch die Pflicht, sie zurückzubegleiten.“
    „Ist ihr etwas passiert?“ fragte Reginald York stockend.
    „Beinahe“, murmelte Stanley Calvin. „Beinahe hätte sie in diesem Haus der Tod ereilt. Er kam in Gestalt eines hinterhältigen Mörders.“
    „Wer war es?“ fragte Reginald York atemlos.
    „Joseph Hattan“, sagte Stanley Calvin gedehnt.
    „Wie? Was soll das heißen? Willst du mir damit Schrecken einjagen?“
    Er begann zu zittern. Sein Unterkiefer fiel schlaff herab. Die letzte Farbe wich aus seinem Gesicht.
    „Es war Joseph Hattan“, sagte Stanley Calvin zum zweitenmal.
     
    9
     
    Am Stammtisch in der Sidney Bar waren sie heute Abend nur zu viert. Nicol Trapp, Clift Murray, Puck Gravel und Teddy Snack saßen da und stierten mißmutig vor sich hin. Immer wenn die Tür aufging, hoben sie wie auf geheimes Kommando die Köpfe. Und wenn dann ein fremder Gast ins Lokal trat, kroch düstere Enttäuschung über ihre Gesichter.
    „Wo sie nur bleiben“, murmelte Clift Murray unruhig. „Sie müßten doch längst hier sein. Hoffentlich hat man sie nicht verhaftet.
    Nicol Trapp wiegte vielsagend den Kopf hin und her. „Dieser Hilfsinspektor scheint ihnen die Hölle heiß zu machen“, brummte er niedergeschlagen. „Er will sie unbedingt als Sündenböcke für den Mord an Evelyn Bloom haben.“
    „Er kann ihnen nichts nachweisen“, murmelte Puck Gravel mit tiefer Baßstimme. „Sie haben ja auch nichts getan. Percy hätte eigentlich ruhig zugeben können, daß Evelyn in seiner Wohnung war. Für die Tatzeit des Mordes hat er ja ein bombensicheres Alibi.“
    „Trotzdem“, brummte Clift Murray bedrückt. „Trotzdem will mir die Sache nicht gefallen. Sie müßten längst hier sein. Es ist bereits neun Uhr. Um diese Stunde wird im Yard niemand mehr verhört.“
    Nicol Trapp setzte hastig den Krug an die Lippen, um seine Unruhe hinunterzuspülen. Als er den Kopf hob, sah er die Tür des Lokals aufgehen. Jack Potter und Percy Coogan kamen grinsend in die Stube herein. Von ihren strahlenden Gesichtern war abzulesen, daß sie bei bester Laune waren.
    „Na endlich“, stieß Nicol Trapp erleichtert durch die Zähne. „Uns fällt ein Stein vom Herzen, daß ihr da seid. Dachten schon, die Cops hätten euch ins Untersuchungsgefängnis eingeliefert.“
    Jack Potter und Percy Coogan nahmen mit lautem Getöse am Tisch Platz. Sie bestellten Bier und Schnäpse. Hastig stürzten sie die Getränke hinunter.
    „Wie war es?“ fragte Clift Murray in fiebernder Spannung. „Los, erzählt! Was wollte dieser Hilfsinspektor wissen?“
    „Der Mann ist nicht besonders gefährlich“, sagte Jack Potter wegwerfend. „Er hätte sich das Verhör sparen können. Aus uns brachte er nichts heraus.“
    „Warum seid ihr dann solange weggeblieben?“
    Das hagere Gesicht Percy Coogans überzog sich mit einem befriedigten Grinsen.
    „Wir haben“, sagte er, „unterwegs Reginald York getroffen. Er kommt heute nicht in die Sidney Bar.“
    „War das alles, was er euch erzählte?“ fragte Puck Gravel mit dröhnendem Baß.
    „No, das war nicht alles“, fuhr Percy Coogan leise fort. „Er hat uns einen tadellosen Tip gegeben.“
    „Die Tips Reginald Yorks sind verdammt gefährlich“, murmelte Clift Murray dumpf. „Er war es, der uns damals überredete, in die Villa Calvin einzubrechen. Und was war das Ende vom Lied? Joseph drang als erster ins Haus und ging prompt in die Falle.“
    „Es war keine Falle“, winkte Percy Coogan lässig ab. „Es war Pech. Vielleicht hat Joseph zu unvorsichtig gearbeitet. Vielleicht machte er Lärm.“
    „Von der Villa Calvin“, sagte Puck Gravel, „will ich nicht mehr viel hören. Dieses Haus brachte uns an den Rand des Verderbens. Hätte die Polizei herausbekommen, daß wir damals dabei waren, als Joseph in die Villa eindrang . . .“
    „Die Cops wissen nichts davon“, beruhigte Percy Coogan die aufgeregten Gemüter. „Sie werden auch nie etwas davon erfahren, wenn ihr die Klappe haltet.“
    „Was war mit dem

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