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Der Mann im grauen Flanell: Roman (German Edition)

Der Mann im grauen Flanell: Roman (German Edition)

Titel: Der Mann im grauen Flanell: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sloan Wilson
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jederzeit nach New York zurückfliegen.«
    »Danke«, sagte Tom. »Dann nehme ich vielleicht gleich die erste Maschine, die ich kriegen kann.«
    »Unbedingt!«, erwiderte Hopkins, »und ganz herzlichen Dank, dass Sie mitgekommen sind. Machen Sie sich bitte keine Gedanken. In zwei Monaten steht das Komitee für psychische Gesundheit, und dann finden wir bestimmt eine gute Lösung. Das war mein voller Ernst, als ich sagte, wir könnten einen wie Sie gebrauchen. Ich werde Sie auch nicht länger als ein paar Jahre beim Komitee lassen – wir erarbeiten eine Menge neuer und aufregender Projekte. Ich glaube, wir beide werden ein gutes Team sein.«
    »Ich bin Ihnen sehr dankbar«, sagte Tom.
    »Übrigens«, sagte Hopkins noch und reichte ihm einen dicken Umschlag. »Geben Sie das doch bitte Bill Ogden. Es sind nur einige Anmerkungen zu Projekten, die er entwickelt, und ich weiß, dass er auf meine Reaktion wartet.«
    »Gern«, sagte Tom. »Sehr gern. Dann bis bald, Ralph – bis zu Ihrer Rückkehr nach New York.«
    Tom ging auf sein Zimmer und packte. Er warf einen Blick aufs Telefon. Die halbe Nacht hatte er wach gelegen und Betsy anrufen wollen, um ihr von dem Gespräch mit Hopkins zu erzählen. Er wusste nicht, warum, aber er wollte nicht länger warten. Ohne zu wissen, ob sie enttäuscht oder froh sein, ob sie überhaupt verstehen würde, was da geschehen war, hatte er das dringende Bedürfnis, mit ihr zu sprechen. Spontan nahm er den Hörer ab und meldete die Verbindung an.
    »Das wird ein paar Minuten dauern«, sagte das Telefonfräulein. »Ich rufe Sie zurück.«
    Er setzte sich aufs Bett und wartete. Binnen kürzerer Zeit, als er erwartet hatte, klingelte das Telefon. »Ich habe Ihre Verbindung nach Connecticut«, sagte die Frau. »Sie können jetzt sprechen.«
    »Betsy?«
    »Ja!«, antwortete sie, und sie klang wunderbar nahe. »Ist alles in Ordnung?«
    »Ja. Ich fliege heute zurück.«
    »Heute? Das ist ja großartig! Aber warum denn?«
    »Es ist was passiert«, sagte er. »Ich hatte ein richtig offenes Gespräch mit Ralph, und ich werde wieder beim Komitee für psychische Gesundheit arbeiten. Ich werde sein Direktor werden, wenigstens eine Zeitlang. Danach mache ich wahrscheinlich etwas anderes für Ralph.«
    »Freust du dich denn darüber?«, fragte sie etwas verwirrt.
    »Ja. Ich glaube, das wird richtig gut. Ralph ist ein prima Kerl, Betsy – ein richtig prima Kerl. Leute wie er werden nie genug gewürdigt. Ich werde weiter mit ihm arbeiten, aber er hat verstanden, dass ich nicht wie er gestrickt bin. Du und ich, wir werden viel Zeit füreinander haben. Keine Arbeit mehr am Wochenende.«
    »Das klingt ja fantastisch«, sagte sie. »Erzähl mir mehr, wenn du wieder hier bist. Und beeil dich. Ich vermisse dich.«
    »Ich beeil mich«, sagte er.
    Zu seiner Enttäuschung bekam er erst am Abend einen freien Platz. Er war müde, und nachdem er Betsy ein Telegramm geschickt hatte, er werde erst am nächsten Morgen da sein, verbrachte er fast den ganzen Tag auf seinem Zimmer und schlief. Deswegen hatte er im Flugzeug Schwierigkeiten einzuschlafen. Es war kein Direktflug, und so landeten sie alle paar Stunden auf irgendeinem großen Flughafen. Während der Nacht trank Tom vier Tassen Kaffee in vier verschiedenen Staaten. Das Flugzeug sollte erst morgens um halb sieben in La Guardia landen, und wegen Gegenwind verspätete es sich auch noch um eine Stunde. Tom rasierte sich mit einem Elektrogerät, das ihm die Stewardess brachte. Vor neun würde er nicht an der Grand Central Station sein, schätzte er, und er sollte noch ins Büro, wenigstens um Ogden den Umschlag zu bringen, bevor er das tat, was er eigentlich wollte, nämlich schnellstens nach Hause fahren.
    Ogden schien überrascht, ihn zu sehen, nahm den Umschlag aber kommentarlos entgegen. Tom schaute noch an seinem Platz in Hopkins’ Vorzimmer vorbei, um zu sehen, ob es Anrufe für ihn gegeben hatte. Auch Miss MacDonald schien überrascht, ihn zu sehen. »Auf Ihrem Schreibtisch liegt eine Nachricht für Sie«, sagte sie. »Ich habe Sie erst gegen Ende der Woche zurückerwartet.«
    Tom ging zu seinem Schreibtisch. Darauf lag eine getippte Notiz von Miss MacDonald mit dem gestrigen Datum. »Ein Mr Gardella hat angerufen«, stand da. »Er sagte, es sei wichtig, und bat mich, Ihnen zu sagen, Sie sollten ihn gleich nach ihrer Rückkehr anrufen.« Darunter stand Caesars Telefonnummer. Tom wählte sie.
    »Hallo«, sagte eine Frau mit einem italienischen Akzent.
    »Ist Mr

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