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Der Mann im grauen Flanell: Roman (German Edition)

Der Mann im grauen Flanell: Roman (German Edition)

Titel: Der Mann im grauen Flanell: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sloan Wilson
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und lass mich eine Weile für mich sein. Ich muss über vieles nachdenken.«
    »Komm doch mit ins Haus.«
    Langsam stützte sie sich auf einen Ellbogen. »Nein. Ich weiß nicht recht, was wir tun sollen. Vielleicht nimmst du dir ja ein paar Wochen frei und fliegst nach Italien zu Maria. Wenn du dann zurückkommst, können wir entscheiden, was richtig ist.«
    »Ich will aber nicht nach Italien. Ich will bei dir bleiben.«
    »Vielleicht sollte ich ja ein paar Tage allein irgendwohin. Das könnte mir helfen, klar im Kopf zu werden.«
    »Ich habe eine bessere Idee. Mrs Manter soll eine Woche bei den Kindern sein. Wir könnten ein neues Auto kaufen und zusammen eine Fahrt durch Vermont unternehmen.«
    »Ach, ich weiß nicht. Lass mir Zeit zum Nachdenken. Geh ins Haus – ich komme später nach.«
    »Ich will aber nicht.«
    »Bitte.«
    »Na gut.« Er küsste sie sanft und ging langsam durch den Mondschein zu den Schatten des Hauses. Kurz bevor er hineinging, drehte er sich um und sah, wie sie verlassen wie ein Gespenst im Mondlicht durch das lange Gras zu der fernen Kiefernreihe ging. Er wollte ihr schon nach, überlegte es sich dann aber anders. Nachdem er im Wohnzimmer gesessen und eine Zigarette geraucht hatte, lief er zur Haustür und sah hinaus. Kein Zeichen von ihr. Unruhig ging er in die Küche und tat Eis in ein Glas. Er goss sich etwas ein, ging damit nach oben und legte sich aufs Bett. Vielleicht ist sie ja wieder da, wenn ich das ausgetrunken habe, dachte er und trank in langsamen Schlucken. Er hatte eben das Glas geleert, als er hörte, wie der Wagen ansprang. Er stürzte die Treppe hinab und zur Haustür hinaus. Im Mondlicht sah er, wie der alte Ford rückwärts aus dem Kutschenhaus herausschoss. Er rannte hin, doch bevor er noch dort war, ruckte der Wagen vorwärts, die Scheinwerfer flammten auf, der zweite Gang wurde röhrend eingelegt, und er raste den Berg hinunter. Da packte ihn der Gedanke, wie sein Vater vor so langer Zeit denselben Berg zu den wartenden Felsen in der Kurve hinabgerast war, und er rannte los. Das rote Rücklicht zwinkerte ihm aus der Ferne zu. Es gab keinen Knall. Er stieg auf den großen, roten Fels, der im Mondlicht schimmerte, und sah den Wagen, nun langsamer, dahinfahren. Er sah ihm nach, bis er im Dunkel verschwand. Er blieb noch eine Weile dort stehen, um zu sehen, ob sie zurückkam, dann ging er ins Haus und legte sich angezogen aufs Bett. Nun konnte er nur noch warten. Vielleicht ruft sie ja an und sagt mir, was sie vorhat, dachte er, doch das einzige Geräusch war das düstere Ticken der Standuhr unten.

40
    Es war zwei Uhr morgens, als endlich das Telefon klingelte. Er sprang auf und nahm ab. »Bist du’s, Betsy?«, sagte er.
    »Ja«, sagte sie kleinlaut. »Das Auto ist kaputt.«
    Er lachte vor Erleichterung. »Ein gutes altes Auto«, sagte er. »Es will dich nicht von mir wegbringen.«
    »Ich wollte eigentlich nach Hause fahren – so schnell ich konnte nach Hause. Ich wollte einfach allein weg und eine Weile herumfahren. Ich war mir über alles klar geworden und war schon auf dem Heimweg, als der Motor ein schreckliches Geräusch machte und stehenblieb.«
    »Wo bist du?«
    »Ein Stück hinter Westport.«
    »Von wo aus rufst du an?«
    »Von der Polizeiwache. Der Wagen ist auf dem Merritt Parkway stehengeblieben. Ich bin die Straße langgelaufen in der Hoffnung, ein Telefon zu finden, als ein Streifenwagen kam und mich aufgelesen hat. Ich habe ihnen gezeigt, wo ich den Wagen habe stehenlassen, und sie wollten meinen Führerschein und die Zulassung sehen. Aber das habe ich nicht dabei.«
    »Sag den Cops, sie sollen den Wagen in eine Werkstatt schleppen lassen, morgen tauschen wir ihn dann gegen einen neuen. Und komm mit dem Taxi her, sobald du kannst.«
    »Ich weiß nicht, ob die mich gehen lassen.«
    »Das ist doch lächerlich. Liegt gegen dich was vor?«
    »Sie sagen, sie halten mich nur fest, weil ich keinen Führerschein und keine Zulassung dabeihabe, aber sie finden anscheinend irgendwas an mir verdächtig. Ich denke mal, ich bin gerade nicht besonders gut angezogen. Sie fragen mich immerzu, wo der Blutfleck auf dem Ärmel herstammt und wie meine Bluse zerrissen wurde.«
    »Wahrscheinlich glauben sie, du hattest einen Unfall«, sagte er und lachte.
    »Lach nicht. Ich will nach Hause. Mir geht’s elend, und ich will nach Hause.«
    »Lass mich mal mit denen reden«, sagte er.
    »Moment.«
    Eine kleine Pause trat ein, dann sagte eine barsche Stimme: »Hier ist Sergeant

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