Der Mann im Park: Roman (German Edition)
aus der Wohnung zu fliehen.«
Stierna schüttelte den Kopf.
»Und wie geht es ihr?«
»Das weiß ich nicht«, sagte Jonsson, »sie ist übel zugerichtet, sie haben sie und den Nachbarn ins Serafimerlasarettet gebracht. Aber ich habe noch nicht gehört, wie es den beiden geht.«
»Und wer ist die Frau? Ist es dieselbe, die er schon mal misshandelt hat? Margit Ek?«
»Nein, das ist eine andere, eine gewisse Johanna Lundgren. Sagt dir der Name etwas?«
Stierna schaute zu Boden. Er hatte den Namen noch nie gehört.
Aber so einer wie Sverker Gustafsson hört nie auf, dachte er.
»Lindberg geht hin«, sagte Jonsson, »ich, Hultberg und noch ein paar andere. Der Einsatzwagen ist schon auf dem Weg.«
77
Der Einsatzwagen stand bereits vor dem Haus, als sie am Kungsholmstorg ankamen. Stierna ging als Erster durch das Dunkel.
Der Erste, dachte Lindberg. Wie Stierna es immer gemacht hat, als er noch derjenige war, dem wir gefolgt sind.
Gleichzeitig fielen Lindberg die Worte ein, die Berner ihm gesagt hatte, als der Alarm bei ihnen einging:
Nimm Stierna nicht mit. Der ist wie eine ungesicherte Waffe, man sollte vorsichtig damit sein, wo man sie aufbewahrt.
Aber nun war er doch dabei, nachdem Stierna selbst mit Berner gesprochen hatte. Und dafür gesorgt hatte, dass er mitkommen durfte, dass er derjenige war, der den Einsatz leitete. Denn er hatte dem Chef erklärt, dass Sverker Gustafsson vorher unbedingt ihn hatte sprechen wollen.
Sicher, Sverker Gustafsson hatte das vor einiger Zeit getan, aber Lindberg fragte sich, ob das immer noch galt. Er hatte den finsteren Blick des Verbrechers nach dem Verhör mit Stierna vor einigen Tagen gesehen. Gustafsson hatte nichts darüber gesagt, was passiert war, Lindberg hatte jedoch das dunkle Funkeln in seinen Augen gesehen.
Aber trotz allem hatte Berner seine Meinung geändert. Wie immer, wenn es um Stierna ging, immer noch.
Jonsson stieß auf dem Bürgersteig auf die beiden. Der Einsatzwagen stand vor dem Tor.
»Herr Kommissar«, begann Jonsson, »die Einsatztruppe ist hier.«
»Das sehe ich«, antwortete Stierna. »Wie viele sind es?«
»Sechs Mann.«
Lindberg öffnete den obersten Knopf seiner schwarzen Jacke. Es war windig, aber der Sommer war deutlich zu spüren.
»Er ist also noch drinnen«, sagte Lindberg.
»Ja«, antwortete Jonsson. »Die beiden Fenster im vierten Stock ganz links, die gehören zu seiner Wohnung. Und Hultberg steht vor seiner Tür.«
Stierna ging zum Mannschaftswagen. In der Dunkelheit war es schwierig, etwas zu erkennen. Die Scheinwerfer waren ausgeschaltet. Er sah die Silhouetten der Polizisten, die hinten saßen.
Die Beifahrertür wurde geöffnet. Ein Mann in Uniform stieg aus. Stierna erkannte ihn wieder, konnte aber nicht sagen, woher. So war es häufig: All die Kollegen, die kamen und gingen; Stierna konnte die Gesichter oft nicht zuordnen.
»Kommissar Stierna«, sagte der Mann, »ich bin Hauptwachtmeister Svensson.«
»Guten Abend, Hauptwachtmeister.«
Lindberg trat auch an den Wagen, Jonsson ebenso.
»Dann sind also alle versammelt«, sagte Stierna. »Lasst uns reingehen.«
Svensson nickte. Er wechselte ein paar Worte mit seinen Kol legen im Wagen.
Sie kamen vor dem Tor zusammen. Einer der Uniformierten hatte den »Mauerbrecher« dabei, diesen schweren Metallzylinder mit den großen Handgriffen.
Hultberg wartete im Hauseingang. Stierna ging zu ihm.
»Hultberg, was machst du hier? Solltest du nicht im vierten Stock warten?«
Hultberg schien unruhig zu sein, nervös.
»Ich wollte nur kurz runter und sehen, was passiert. Ist es nicht an der Zeit loszulegen?«
»Ja, es ist an der Zeit«, nickte Stierna. »Wie sieht es oben aus?«
»Es ist ruhig. Ich habe nichts aus der Wohnung gehört.«
Stierna tastete nach seinem Revolver, der im Achselholster steckte, er hatte ihn noch nie im Dienst anwenden müssen. Die sechs Uniformierten standen hinter ihm. Zusammen mit Lindberg und Jonsson. Stierna wandte sich an Hauptwachtmeister Svensson.
»Dann holen wir ihn uns jetzt. Wie gehen wir vor?«
Svenssons Antwort kam prompt.
»Wir verschaffen uns Zugang zur Wohnung. So schnell, dass er nicht reagieren kann.«
»Wie viele gehen in die Wohnung?«
»Ich und noch drei Mann«, antwortete Svensson. »Es wird nur ein paar Sekunden dauern, bis wir ihn unschädlich gemacht haben.«
Stierna überlegte.
»Ich gehe mit rein.«
Svensson sah ihn mit skeptischem Blick an.
»Warum? Ich meine …«
Stierna unterbrach ihn.
»Ich gehe als
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