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Der Mann im Schatten - Thriller

Der Mann im Schatten - Thriller

Titel: Der Mann im Schatten - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Punkt entfernt, an dem ich eigentlich hätte stehen müssen.
    »Dann lass uns über deinen Bruder sprechen.«
    »John Dixon - J.D. -, so heißt der Typ, der Pete das Zeug verkauft hat. Ich brauche sein Vorstrafenregister, seine Adresse, alles, was du kriegen kannst. Und dann ist da noch dieser andere Kerl, >Mace<. Ich kenne nur seinen Spitznamen.«
    »Bei J.D. hab ich eine reelle Chance. Mace wird eine harte Nuss.« Lightner machte sich eine Notiz. »Besonders wenn er als Informant für diesen Cop arbeitet.«
    »Ja, aber wie geheim kann seine Rolle sein?«, fragte ich. »Sie werden ihn doch spätestens in der Beweisoffenlegung nennen müssen.«
    »Richtig.« Lightner überlegte einen Moment. »Wozu brauchst du mich dann überhaupt? Du kriegst seine Unterlagen
und die von J.D. auch. Und wenn du sie jetzt sofort willst, dann reich einen Brady-Antrag ein.«
    Sein Einwand war begründet. Die Verteidigung hatte das Recht, alle relevanten Informationen von der Staatsanwaltschaft einzufordern. Den entsprechenden Antrag hatte ich bereits aufgesetzt. Aber ich hatte beschlossen, ihn vorläufig nicht abzuschicken.
    Natürlich fragte Joel sich zu Recht, warum ich diese Informationen schon im Vorfeld wollte - noch bevor ich sie auf offiziellem Weg einforderte. Er zählte eins und eins zusammen, und das Ergebnis ähnelte so ziemlich einer zwei: Er machte sich Sorgen, dass ich mir die Informationen über J.D. heimlich verschaffen wollte, weil meine Pläne mit diesem Herrn den Rahmen des Legalen sprengten.
    »Hör zu, Jason. Du hast deine Familie verloren. Und jetzt steckt auch noch dein Bruder bis zum Hals in der Scheiße. Du hast Muffensausen, und das ist absolut verständlich. Aber du solltest den Fall deines Bruders jemand anderem übertragen, du solltest komplett die Finger davon lassen. Versuch nicht, für deinen Bruder den Helden zu spielen.«
    »Er braucht aber einen Helden«, erwiderte ich.
    »Dann soll das jemand anders übernehmen. Verdammt, frag Riley. Ich wette, er würde dir bei Pete nur zu gern aus der Patsche helfen.«
    Natürlich war auch dieser Einwand berechtigt. Unter normalen Umständen hätte ich mir zweimal überlegt, einen Fall für Sammy zu übernehmen, geschweige denn für meinen Bruder. Aber das hier waren keine normalen Umstände.
    »Ich brauche Namen, Adressen und Vorstrafenregister«, wiederholte ich. »Bitte, Joel.«
    Lightner erwog offensichtlich weiteren Protest, gab aber
schließlich nach. »Woher weißt du eigentlich, dass Smith nicht einfach blufft. Er kriegt mit, wie dein Bruder hochgenommen wird, und behauptet dann, die Sache geht auf sein Konto.«
    Diese Möglichkeit hatte ich ebenfalls schon erwogen. Aber aufgrund des Timings erschien es mir unwahrscheinlich. »Er kommt in mein Büro, stellt Ultimaten, und als ich ihm erkläre, er soll sich verpissen, verkündet er mir, ich werde meine Meinung ändern. Und in der nächsten Nacht wird mein Bruder erwischt, wie er mit reinem Koks und Waffen dealt.«
    »Verstehe.« Auch Lightner konnte sich dieser Logik nicht verschließen. »Gut, ich werde mir erst mal diesen Cop vornehmen, DePrizio. Vielleicht steckt er mit ihnen unter einer Decke. Aber vielleicht ist es auch nur der verdeckte Vermittler, dieser Mace.«
    Richtig. Es konnte auf beide Weisen funktioniert haben. Wenn Smiths Leute einen Cop in der Tasche hatten, bedeuteten solche Machenschaften keinerlei Problem für sie. Und falls sie das nicht hatten, konnten sie sich immer noch jemanden wie Mace gefügig machen, der dann DePrizio kontaktierte und ihm einen potenziellen Käufer ans Messer lieferte. DePrizio hätte deswegen keinerlei Verdacht schöpfen müssen. Noch wusste ich nicht genau, wie die Sache abgelaufen war. Aber ich würde versuchen, es herauszufinden.
    »Diese Kerle beschatten mich, Joel. Das ist auch der Grund, weshalb wir uns nicht in meinem Büro treffen. Unsere Zusammenarbeit soll unterhalb des Radars bleiben.«
    Lightner musterte mich besorgt. Ich ignorierte seinen Blick, doch Joel hielt grundsätzlich nicht mit seiner Meinung hinterm Berg. »Hör zu, Jason. Ich bin bereit, dich in jeder erdenklichen Hinsicht zu unterstützen. Aber es ist schon vertrackt
genug, dass du einen alten Freund vertrittst. Und jetzt auch noch deinen Bruder? Das könnte dazu führen, dass du falsche Prioritäten setzt. Du hast noch eine lange Karriere vor dir. Und wann immer du es zulässt, werden sich dutzende Anwaltsfirmen um dich reißen. Nach Almundo? Du bist ein Star. Und es tut mir weh, wenn ich

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