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Der Mann mit dem roten Zylinder

Der Mann mit dem roten Zylinder

Titel: Der Mann mit dem roten Zylinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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vorbeifahren. Er soll ihn dann umgehend zu Romas bringen.“
    Patò ist einverstanden.
    Eine Viertelstunde später verlassen die beiden Detektive das Haus. Und nach einer weiteren Stunde ist die Falle gestellt.
    Wird sie zuschnappen?

Die Falle

    Die Zeit bis zum Abend füllt Henry Patò mit zwei Dingen aus:
    Zuerst schreibt er wieder einen ausführlichen Bericht über seine weiteren Nachforschungen. Nicht ein einziges Detail vergißt er. Als er fertig ist, liegen fünf engbeschriebene Seiten vor ihm. Nachdem er alles noch einmal durchgelesen hat, steckt er es in einen Umschlag und adressiert diesen an Herrn Felix Steinbach in Köln. Patò ist der Auffassung, daß der Auftraggeber erfahren soll, wofür er sein Geld ausgibt.
    Den restlichen Tag widmet Patò seiner persönlichen Entspannung. Nach einem Streifzug durch Tivoli mietet er sich ein Boot und rudert fast zwei Stunden auf dem Sund herum. Nach einem üppigen Abendessen beginnt er in seinem Zimmer Vorbereitungen für den erwarteten Besuch zu treffen.
    Pünktlich um 20 Uhr, wie verabredet, trifft Sven Trellen ein. Der dänische Detektiv sprüht förmlich vor guter Laune. Als sein Blick dann auch noch auf Patòs Bett fällt, kann er sich nicht beherrschen. Er lacht, bis ihm die Tränen über die Wangen laufen. Patò, zuerst verdutzt, wird von Trellens Heiterkeit angesteckt und lacht nun ebenfalls.
    Sven Trellen weist auf Patòs Bett, in dem dieser aus Kleidungsstücken seine eigene Figur imitiert hat.
    „Verdammt noch mal, Patò, die Ähnlichkeit ist überzeugend... ich habe gar nicht gewußt, daß Sie einen Zwillingsbruder haben...“ Nur langsam kann er sich beruhigen. Als er sich dann mit Schwung in einen Sessel fallen läßt, stöhnt und ächzt dieser unter dem Gewicht des dänischen Detektivs.
    Und Patò unkt: „Denken Sie daran, daß die Einrichtung des Hotels nicht für Riesen gedacht ist... Die Direktion könnte auf den Gedanken kommen, ich hätte ihr Mobilar mit Absicht zerstört..
    „Na, hören Sie“, entrüstet sich Trellen, „Sie tun ja geradeso, als sei ich dick, fett und faul..
    Patò kann sich eines spöttischen Lächelns nicht erwehren. „Sie als mageres Ofenrohr zu bezeichnen, hieße sich selbst der Blindheit bezichtigen...“
    Trellen ist aufgesprungen und hat Patò mit beiden Händen um die Hüfte gefaßt. Während er ein grimmiges Gesicht schneidet, hebt er den kleinen Patò langsam hoch. Als er ihn mit ausgestreckten Armen über seinem Kopf schwenkt, fragt er dröhnend:
    „Na, wie ist es, bibbern Sie vor Angst... soll ich jetzt mal in die Hände klatschen?“
    Patò, auf das Spiel eingehend, macht ein furchtsames Gesicht und ruft mit flatternder Stimme:
    „Bitte, starker Mann, laß mich wieder auf die Erde zurück... ich zeig’ dir auch einen neuen Trick.“
    Vorsichtig stellt Trellen Patò wieder auf den Boden. Er lächelt verschmitzt und verlangt liebenswürdig: „Und jetzt den neuen Trick, großer Meister!“
    Was dann kommt, geht so blitzschnell, daß Sven Trellen erst auf dem Fußboden Zeit hat, erstaunt zu sein. Patò hat ihm mit einem raffinierten Trick die Beine weggezogen.
    Trellen sperrt Mund und Augen auf. Als Patò die Hand hinstreckt, um seinem Kollegen wieder auf die Beine zu helfen, schüttelt dieser abwehrend den Kopf.
    „Nein, danke“, stöhnt er, „weiß der Kuckuck, welche verteufelten Tricks Sie noch auf Lager haben.“ Und behend wie eine Katze springt er auf die Füße.
    Trotz dieser augenblicklichen Ausgelassenheit wissen beide, daß eine ernste Aufgabe ihrer harrt.
    Patò hat die Verschnaufpause zur Bestellung von zwei Portionen Kaffee genutzt, während es sich Sven Trellen wieder in seinem Sessel bequem gemacht hat.
    „Ich habe alle Weichen gestellt“, beginnt er sachlich, und niemand würde in dieser Minute glauben, daß sich beide eben noch wie fröhliche Jungen benommen haben. „Wenn wir von keinem Erdbeben überrascht werden, wissen wir auf jeden Fall rechtzeitig, ob unser Mann kommt oder nicht.“
    „Sie lassen seine Wohnung beschatten!“ stellt Patò fest.
    „Ja!“ erwidert Trellen. „Holger Sanden ist mein bester Mann. Sollte Mister Romas es vorziehen, in Richtung Flugplatz oder Bahnhof zu verschwinden, wird ihn Sanden höflich, aber bestimmt daran hindern... Für die zweite Möglichkeit ist auch vorgesorgt. In dem Augenblick, wo sich Romas dem Hotel nähert, ruft Holger Sanden hier an und gibt uns Bescheid. Wir sind dann gewarnt und brauchen unseren lieben Gast nur noch in Empfang zu

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