Der Mann mit der Ledertasche.
und wir stiegen in mein Auto. Vi war mit dem Bus gekommen. Unterwegs kaufte ich noch eine Flasche Whisky, und dann gings in meine Wohnung.
12
Vi blickte sich um.
»Was macht ein Mann wie du in einer solchen Um- gebung?«
»Das fragen mich alle Mädchen.«
»Das ist hier wirklich ein Dreckloch.«
»Es sorgt dafür, daß ich bescheiden bleibe.«
»Gehen wir zu mir.«
»Okay.«
Wir stiegen wieder in mein Auto, und sie sagte mir, wo sie wohnte. Wir kauften unterwegs ein paar große Steaks, Gemüse, Zutaten für einen Salat, Kartoffeln, Brot, noch mehr Zeug zum Trinken.
In der Eingangshalle ihres Mietshauses hing ein Schild:
LÄRM UND UNNÖTIGER KRACH JEGLICHER ART IST ZU VERMEIDEN. FERNSEHER SIND UM ZEHN UHR ABENDS ABZUSCHALTEN. DIE ARBEITENDE BEVÖL- KERUNG BRAUCHT IHRE NACHTRUHE.
Es war ein großes Schild, mit roter Farbe gemalt.
»Das mit dem Fernsehen gefällt mir«, sagte ich ihr. Wir fuhren im Aufzug nach oben. Sie hatte eine hübsche
Wohnung. Ich trug die Lebensmittel in die Küche, fand zwei Gläser, schenkte ein.
»Pack das Zeug schon mal aus. Ich bin gleich so weit.«
Ich packte aus, legte alles auf den Spültisch. Hatte noch einen Drink. Vi kam zurück. Sie war angezogen. Ohrringe, hohe Absätze, kurzer Rock. Sie war in Ordnung. Unter- setzt. Aber mit einem guten Arsch und Schenkeln, Brüsten. Bestimmt hart und ausdauernd im Bett.
»Schönen guten Tag«, sagte ich, »ich bin ein Freund von Vi. Sie wollte gleich wieder zurückkommen. Wie war's mit einem Drink inzwischen?«
Sie lachte, dann packte ich diesen kräftigen Körper und gab ihr einen Kuß. Ihre Lippen waren kalt wie Diamanten, schmeckten aber gut.
»Ich hab Hunger«, sagte sie . »Laß mich was kochen!«
»Ich habe auch Hunger. Ich freß dich auf!«
Sie lachte. Ich gab ihr einen schnellen Kuß und packte dabei ihren Arsch. Dann ging ich mit meinem Drink in das vordere Zimmer, setzte mich, streckte meine Beine, seufzte.
Ich könnte hierbleiben, dachte ich, und auf der Renn- bahn Geld machen, während sie in schlechteren Momenten für mich sorgt, meinen Körper mit öl einreibt, für mich kocht, mit mir redet, mit mir ins Bett geht. Natürlich würde es immer mal Streit geben. Das liegt nun mal in der Natur der Frauen. Sie waschen gerne schmutzige Wäsche, schreien ein bißchen, mögen das Theatralische. Und dann feierliche Gelöbnisse. In diesem Punkt war ich allerdings nicht sehr gut.
Die Drinks begannen zu wirken. Im Geiste war ich bereits hier eingezogen.
Vi hatte alles unter Kontrolle. Sie kam mit ihrem Drink aus der Küche, setzte sich mir in den Schoß, küßte mich und hatte dabei ihre Zunge in meinem Mund. Mein Schwanz schnellte gegen ihr strammes Hinterteil. Ich griff mir eine Handvoll. Knetete.
»Ich möchte dir etwas zeigen«, sagte sie.
»Ich weiß, aber warten wir doch damit bis etwa eine Stunde nach dem Essen.«
»Oh, ich mein doch nicht das !«
Ich griff nach ihr und überließ ihr meine Zunge.
Vi stieg von meinem Schoß.
»Nein, ich will dir ein Bild meiner Tochter zeigen. Sie ist in Detroit bei meiner Mutter. Aber im Herbst kommt sie hierher, um in die Schule zu gehen.«
»Wie alt ist sie?«
»6.«
»Und der Vater?«
»Von Roy habe ich mich scheiden lassen. Der Scheißkerl hatte keinen Wert. Er dachte immer nur ans Trinken und an die Rennbahn.«
»Tatsächlich?«
Sie kam mit dem Bild zurück und legte es mir in die Hand. Ich versuchte etwas zu erkennen. Der Hintergrund war dunkel.
»Sag mal, Vi, sie ist richtig schwarz ! Herr Gott, hättest du sie nicht vor einem helleren Hintergrund aufnehmen können?«
»Das kommt von ihrem Vater. Das Schwarze dominiert.«
»Mhm. Das sieht man deutlich.«
»Meine Mutter hat das Bild gemacht.«
»Ich bin sicher, du hast eine nette Tochter.«
»Ach ja, sie ist wirklich nett.«
Vi legte die Aufnahme wieder weg und ging in die Küche. Das ewige Foto! Frauen mit ihren Fotos. Es war immer dasselbe, immer und immer wieder. Vi stand in der Küchen- tür.
»Trink ja nicht so viel! Du weißt, was wir zu tun haben!«
»Keine Angst, Baby, ich heb schon was für dich auf. Doch vorher könntest du mir eigentlich noch einen Drink brin- gen! Ich hab einen harten Tag hinter mir. Halb Scotch, halb Wasser.«
»Hol dir deinen Drink selber, du Angeber.«
Ich schwenkte meinen Stuhl herum, stellte den Fern- seher an.
»Wenn du nochmals einen guten Tag an der Rennbahn erleben willst, Alte, dann bring dem Angeber was zu trin- ken. Und zwar sofort.«
Vi hatte schließlich im letzten Rennen auf mein Pferd gesetzt. Es
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