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Der Mann von Nebenan

Der Mann von Nebenan

Titel: Der Mann von Nebenan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelie Fried
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nüchtern.
    »Feueralarm natürlich«, sagte Kate. »Hoffentlich ist nichts Schlimmes passiert!«
    »Ich kann dir sagen, was passiert ist: Der geile kleine Fabian, seines Zeichens Mitglied der freiwilligen Feuerwehr, mußte gerade blitzartig seinen Arsch aus dem Bett seiner neuen Freundin erheben, um sich zum Feuerwehrhaus zu begeben. Dort hat sich dann leider herausgestellt, daß es sich um einen Fehlalarm handelt!«
    Sie rieb sich schadenfroh die Hände. »Echt Scheiße, so ein Interruptus! Ich hoffe, er mußte ihn rausziehen, bevor er gekommen ist!«
    »Und woher weißt du das alles?« fragte Kate.
    »Woher ich das weiß?« Malise lachte. »Hexen verraten nie ihre Geheimnisse.«
    In diesem Moment kam Simon durchs Gartentor. Grinsend ergänzte sie: »Manchmal haben sie aber einen Komplizen!«
    Sie stand auf, fuhr ihrem Sohn liebevoll mit der Hand durch die Haare und verschwand Arm in Arm mit ihm im Haus.
     
    Eines Tages war Bobitt weg. Er war von einem seiner Streifzüge nicht zurückgekehrt, und obwohl Kate und Samuel das Haus und den Garten bis in die hintersten Winkel durchsuchten, blieb er verschwunden.
    Samuel versank in tiefe Traurigkeit. Er sprach nicht, wollte nicht mehr essen und vergrub sich tagelang in seinem Versteck.
    Kate hängte im ganzen Dorf Zettel auf und suchte sämtliche Straßenränder ab; vielleicht hatte jemand die Katze überfahren und ins Gebüsch geworfen? Sie wünschte fast, sie würde das tote Tier finden, dann hätte sie wenigstens Gewißheit. So blieb nur ein bohrender Verdacht.
    Bobitt hatte eine besondere Vorliebe für Mattuscheks Balkonbrüstung gehegt; mehrfach hatte Kate besorgt beobachtet, wie der kleine Kater es sich dort gemütlich gemacht hatte. Auch am Tag seines Verschwindens hatte sie ihn dort gesehen.
    In quälenden Bildern stellte sie sich nun vor, wie Mattuschek die zutrauliche kleine Katze zu sich gelockt, in einen Müllsack gesteckt und erschlagen hatte. Sie glaubte, das verzweifelte Miauen des Tieres zu hören und das Geräusch von zerbrechenden Knochen. Vielleicht hatte er Bobitt auch vergiftet.
    Wo hatte er den toten Körper hingebracht? Hatte er ihn einfach in irgendeine Abfalltonne geworfen? Oder hatte er sich die Mühe gemacht, ihn in den Wald zu bringen, wo er von den Füchsen gefressen worden war?
    Kate schüttelte sich. Die Wut in ihr wurde immer heftiger; sie erschrak über sich selbst. Hatte sie jemals in ihrem Leben solche Haßgefühle empfunden? Sie konnte sich nicht erinnern. Nicht einmal Bernds schnöder Beschiß hatte derartige Rachegelüste in ihr ausgelöst.
    Sie überlegte, ob sie Mattuschek anzeigen sollte. Für Tierquälerei gab es hohe Geldstrafen. Aber dafür brauchte sie Beweise.
    »Wenn du willst, helfe ich dir«, bot Rita an, die um Kate herumschlich wie ein herrenloser Hund.
    Der Streit zwischen ihr und Malise hatte den Zusammenhalt der Frauen nachhaltig gestört. Sie trafen sich nicht mehr zu viert, auch das gemeinsame Angeln fand nicht mehr statt. Rita bemühte sich seither sehr um Kate.
    »Wir müssen zu ihm rein«, stellte Rita fest. »Vielleicht finden wir Gift oder Katzenfutter. Dann hätten wir zumindest einen Hinweis.«
    Kate sah sie zweifelnd an. »Und dann gehe ich zur Polizei und erkläre, daß ich bei Mattuscheks eingebrochen bin und dabei tatsächlich eine Dose Katzenfutter entdeckt habe?«
    »Nein, natürlich nicht«, erwiderte Rita. »Aber dann weißt du wenigstens Bescheid und kannst überlegen, ob du es ihm heimzahlst.«
    »Und wenn wir erwischt werden?«
    Rita grinste. »Keine Sorge, das war schließlich mal mein Beruf. Über vierzig Brüche! Und nur zweimal erwischt worden.«
    »Ist ja toll«, sagte Kate spöttisch.
    Ritas Augen verengten sich. »Du meinst wohl auch, du wärst was Besseres, oder? Ich war wenigstens gut in dem, was ich gemacht habe.«
    »Ist schon okay«, sagte Kate und hob beschwichtigend die Hände. »Wie sollen wir reinkommen?«
    »Überlaß das mir«, befahl Rita.
     
    Unter dem Doppelhaus von Malise und Mattuschek befand sich eine Tiefgarage. Von dort führten Eingänge zu jeder der beiden Haushälften. Rita probierte ihre kleine Schlüsselsammlung an Mattuscheks Tür aus, während Kate Schmiere stand. Es dauerte keine drei Minuten, und sie waren drin.
    »Wow!« machte Kate beeindruckt.
    Zuerst durchsuchten sie den Keller. In einem Raum befand sich Mattuscheks Fahrradwerkstatt, daneben der Waschkeller und schließlich ein Abstellraum.
    Genau wußte Kate nicht, was sie eigentlich suchten.
    Sie hatte

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