Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Marshal ist eine Lady

Der Marshal ist eine Lady

Titel: Der Marshal ist eine Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
Vom Netzwerk:
Derringer neben ihren Revolvergurt warf. »Ich bin doch keine Selbstmörderin. Du brauchst keine Angst zu haben, dass ich etwas Unvernünftiges tue.«
    »Angst!«, rief er schrill. »Ich? Du spinnst wohl!«
    Im nächsten Moment schluckte er krampfhaft hinunter, als sie aus den Hosen stieg. Hatte er schon beim Anblick ihrer Brüste Stielaugen gekriegt, machte er jetzt den Eindruck, als würde er in allerkürzester Zeit den Verstand verlieren.
    »Ach, du Ärmster«, sagte Eugenia und wiegte sich in den Hüften. »Du hast wohl noch nie eine nackte Frau gesehen, was?«
    »Klar«, erwiderte er heiser. »Nur noch nicht …« Er unterbrach sich, wollte ihr offenbar das Eingeständnis nicht gönnen.
    »Nur noch nicht so eine?«, sprach Eugenia es dennoch aus. »Du hast also noch nie eine Frau wie mich nackt gesehen. Das wolltest du doch sagen, nicht wahr?« Kokett reckte sie die Brüste vor und drehte sich langsam um die eigene Achse. Einen Moment verharrte sie, damit er ausgiebig ihr Hinterteil betrachten konnte, von dem sie wusste, dass es mit seinem prallen Doppelrund mindestens genauso attraktiv war wie ihre Brüste. Sie vollendete ihre Drehung und lächelte scheinbar verführerisch. Herausfordernd sagte sie: »Nun? Was hast du jetzt auf dem Programm?«
    Sie bemerkte, dass seine rechte Hand zitterte.
    Um es zu verbergen, hob er den Revolver und wies mit dem Lauf auf das Bett.
    »Da rüber!«, kommandierte er.
    »Oh!«, tat Eugenia beeindruckt. »Jetzt wird es aufregend. Jetzt will Mister Norrish mir zeigen, was für ein Mann er ist.« Sie kicherte, und ihre Brüste wippten, als sie mit albernen kleinen Sprüngen zur Längsseite des Betts hüpfte, wie er es angeordnet hatte. »Da bin ich mal gespannt!«, gluckste sie und warf sich auf die weichen Decken. Die Matratze federte unter ihr. Eugenia drehte sich auf die Seite, winkelte den Arm an, stützte den Kopf in die Handfläche und blickte dem Mann erwartungsvoll entgegen.
    In seiner entflammten Begierde begriff er nicht, dass ihre Erwartungen völlig andere waren als seine.
    Er hatte sich aus dem Sessel erhoben und kam zu ihr, an die Seite des Betts. Den Colt hielt er noch immer in der Rechten. Triumphierend blickte er auf sie hinab.
    »Du denkst, jetzt weiß ich nicht weiter«, sagte er gedehnt. »Wie soll ich es dir mit dem Revolver in der Hand besorgen? Das denkst du doch. Oder?«
    »Ja«, antwortete Eugenia, als würde sie ein Geheimnis verraten. »Das denke ich schon die ganze Zeit, und jetzt bin ich wirklich mal gespannt, wie du …« Ihr blieben die Worte im Hals stecken.
    Wie er es anstellen wollte, sah sie plötzlich und in erschreckender Deutlichkeit.
    Blitzschnell hatte er den Sechsschüsser ins Holster gestoßen und an die linke Hüfte gegriffen. Geschickt warf er das, was er dort zum Vorschein gebracht hatte, von der linken in die rechte Hand.
    Die Klinge blitzte hoch über ihr.
    Handtellerbreit und rasiermesserscharf war der Stahl, mit dem typischen Buckel auf dem Rücken und der in einem tiefen Bogen verlaufenden Spitze. Mörderischer konnte ein Bowiemesser nicht sein.
    »Siehst du«, sagte er und vollführte ein paar Luftschnitte. »Damit kommen wir der Sache näher. Es ist völlig lautlos. Damit ist deine Sorge wegen der krachenden Schüsse schon mal ausgeräumt. Und welche Frau tut nicht alles, um zu verhindern, dass ihr Gesicht verunziert wird?«
    »Zum Verunzieren musst du erst mal kommen«, erwiderte Eugenia.
    Er schien es nicht gehört zu haben. Wahrscheinlich waren seine Gedanken schon längst dort, wohin er sie haben wollte, und er konnte sich nicht im Entferntesten vorstellen, dass es auf dem Weg dorthin noch ein Hindernis geben sollte.
    Als er sich mit der funkelnden Klinge über sie beugte, um sie gefügig zu machen, verwandelte sie sich in einen Wirbelwind.
    Es geschah so plötzlich, dass er seinen Reflex nicht mehr kontrollieren konnte. Mit einem Wutschrei warf er sich auf sie. Das riesige Messer in seiner Rechten sauste herab. Ein scharfes Zischen begleitete das Flirren des Stahls. Beides endete mit einem dumpfen Schlag, als die Klinge in ihr Ziel stach.
    Norrish brüllte vor Wut, als er merkte, dass unter ihm nur Decken waren und das Bowiemesser bis zum Heft in die Stoffschichten eingedrungen war. Die Matratze federte stark, als Eugenia hochschnellte. Entsetzt sah er ihre Beine unmittelbar vor sich. Er schaffte es noch, das Messer aus dem Bett zu reißen.
    Im selben Sekundenbruchteil traf ihr Tritt sein Handgelenk.
    Das Messer wirbelte

Weitere Kostenlose Bücher