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Der Maskenball

Der Maskenball

Titel: Der Maskenball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
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an ihren Hals gepresst, strich er ihr mit der anderen Hand beruhigend über den Rücken.
    "Das war unglaublich ... einfach paradiesisch, cara mia", sagte er, verwundert und zufrieden zugleich.
    "Wann kommt deine Schwester?" fragte sie benommen.
    Er verspannte sich, warf einen Blick auf seine Armbanduhr und löste sich dann unvermittelt von ihr. "Porca miseria ... Ilaria muss jeden Moment kommen!"
    Benommen beobachtete sie, wie er aufsprang.
    "Darcy..."
    "Was ist?"
    "Du kannst mit mir duschen." Kurzerhand hob er sie hoch und ging mit ihr ins Bad.
    "Mein Haar trocknet nicht mehr!" protestierte sie, doch sie sah ihn an und fragte sich, warum sie so überglücklich war.
    "Deine Augen funkeln wie Lichter." Nachdem er das Wasser in der Dusche aufgedreht hatte, legte er ihre Arme um seinen Nacken, presste sie an sich und küsste sie wieder. Als er wieder aufblickte, runzelte er die Stirn. "Ich schätze, du nimmst die Pille ..."
    "Nein."
    "Ich habe kein Kondom benutzt", sagte er langsam, während er sie absetzte. "Santo cielo ... Wie konnte ich nur so unvorsichtig sein und es vergessen?"
    Darcy war erstarrt. Wie hatte sie so unvorsichtig sein können
    - und das zum zweiten Mal? Beim ersten Mal war sie mit Zia schwanger geworden. Damals hatte sie naiverweise
    angenommen, sie wäre noch geschützt, weil sie die Pille erst am Tag der geplatzten Hochzeit abgesetzt hatte.
    "Das Risiko ist sehr gering", erwiderte sie leise, mied jedoch seinen Blick.
    "Du musst es ja wissen."
    Von wegen, dachte sie zerknirscht. Sie hatte keine Ahnung, in welcher Hälfte ihres Zyklus sie sich befand, aber sie hatte ein fast übernatürliches Vertrauen in Lucas Fruchtbarkeit. Mal angenommen, sie war wieder schwanger geworden ...
    Seltsamerweise fand sie die Vorstellung alles andere als erschreckend. Als sie Luca geistesabwesend betrachtete, während er sie einseifte, sah sie eine männliche Ausgabe von Zia vor sich, und ihr wurde warm ums Herz. Das allerdings schockierte sie.
    "Was ist los?" fragte er.
    Um vor seinem forschenden Blick zu fliehen, sprang Darcy aus der Duschkabine, schnappte sich ein Handtuch und eilte ins Ankleidezimmer, um sich abzutrocknen. Es kann nicht sein, dass ich ihn liebe. Es kann nicht sein, sagte sie sich. Es war vielmehr so etwas wie Schwärmerei. Karen hatte Recht: Sie, Darcy, war zu lange allein gewesen. Luftschlösser um Luca Raffacani herum zu bauen wäre ausgesprochen dumm - diese Lektion hatte sie bereits gelernt.
    Aus irgendeinem unerfindlichen Grund fand Luca sie
    attraktiv, und im Bett harmonierten sie miteinander, doch es wäre naiv, zu glauben, dass er nun auch etwas für sie empfinden wurde. Hatte er nicht an diesem Morgen selbst gesagt, sie sollten die Dinge leicht nehmen und im Bett ihren Spaß haben?
    Plötzlich war Darcy froh darüber, dass sie ihm eine Ohrfeige verpasst hatte ...
    "Erzähl mir von deiner Schwester", forderte Darcy Luca auf, als sie das Schlafzimmer verließen. Nachdem sie in Windeseile saubere Unterwäsche und ein elegantes schwarzes Kleid angezogen hatte, hatte sie versucht, ihre feuchten Locken zu bändigen, doch sie war außer Atem und immer noch erhitzt. "Es sieht komisch aus, wenn ich nichts über sie weiß."
    Luca, der in der eleganten Smokingjacke und der schmal geschnittenen schwarzen Hose wie immer blendend aussah und alles andere als abgehetzt wirkte, warf ihr einen ironischen Blick zu. "Meine Eltern sind bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen, als Ilaria acht war. Meine Tante wurde zu ihrem Vormund bestimmt. Ich war damals erst neunzehn. Emilia war verwitwet und hatte keine Kinder. Daher hat sie sich gern um Ilaria gekümmert, aber sie war sehr besitzergreifend, und deswegen hatte ich nicht so viel Kontakt zu meiner Schwester."
    "Wie egoistisch von ihr!"
    "Außerdem durfte ich mich bei Ilarias Erziehung nicht einmischen. Sie war sehr liberal und hat Ilaria nach Strich und Faden verwöhnt. Als Ilaria in die Pubertät kam und schwierig wurde, hat Emilia es als Undankbarkeit ausgelegt. Sie wollte, dass ich mich um Ilaria kümmere, und ist noch im selben Monat nach New York gezogen."
    "Ach du meine Güte!" Sie schnitt ein Gesicht.
    "Ilaria fühlte sich zurückgewiesen und hat sich gegen mich aufgelehnt. Wir hatten schwierige Zeiten." Bedauernd zuckte er die Schultern. "Jetzt ist sie zwanzig, aber ich habe kaum Kontakt zu ihr. Als sie volljährig geworden ist, wollte sie sofort eine eigene Wohnung haben."
    "Das tut mir Leid." Mitfühlend legte Darcy ihm die Hand auf den Arm.

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