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Der maskierte Tod

Der maskierte Tod

Titel: Der maskierte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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hier fast von Anfang an sicher. Es gab zwar Überfälle, Vergewaltigungen und Diebstahl, aber keinen richtigen Krieg, Jonathan. Das westliche Ende der Insel begriff dies, als die Männer von General Howe an Land gingen. Vieh wurde getötet, die Ernte dem Erdboden gleichgemacht, Häuser ausgeraubt und verbrannt, und ihre Besitzer machten sich daran, sich mit dem zu versorgen, was übrig war. Es ist eine Sache, davon zu hören, aber eine andere, es selbst zu erleben, und wir blieben nur durch Gottes Gnaden verschont, und durch die kluge Entscheidung Washingtons, wie ein Kaninchen in die andere Richtung zu rennen. Ich glaube nicht, dass wir noch mit vielen weiteren Wundern dieser Art rechnen können.«
    »Aber die Kämpfe sind vorbei. Oder zumindest von hier verschwunden.«
    »Doch wer kann sagen, ob sie nicht zurückkommen? Dies hat sich zu einem Bürgerkrieg zwischen Engländern entwickelt, wobei jede Seite die andere als die schlimmsten Verräter ansieht. Solche Konflikte sind die grausamsten und bittersten, und wenn der Frieden schließlich kommt, wird es keine Rolle spielen, auf welcher Seite man stand, da es für alle Vergeltungsmaßnahmen geben wird.«
    »Aber der König muss gewinnen. Welche Möglichkeit gibt es sonst? Und ich kann nicht glauben, dass er so ignorant sein könnte, jene, die ihm treu ergeben waren, zu bestrafen.«
    »Es sind schon seltsamere Dinge passiert. Oh, sei nicht beunruhigt, ich spreche nicht über Landesverrat; ich möchte nur, dass du weißt, dass ich mir einige nüchterne Gedanken darüber gemacht habe, wie die Welt sich für uns verändert hat und dass es wahrscheinlich ist, dass sie sich weiterhin verändert, und dies nicht notwendigerweise so, wie es uns gefällt.«
    »Warum kann es nicht sein, dass es uns gefällt, wenn die Rebellen erst einmal unterworfen sind?«
    »Vergeltungsmaßnahmen, mein Kleiner. Nicht nur durch Steuern, die erhoben werden, um für den Krieg zu bezahlen, sondern auch durch Prozesse, und zwar eine Menge. Genug, um mich für den Rest meiner Tage beschäftigt zu halten ... doch ich habe keine Lust dazu.«
    Ich konnte nicht anders, als ihn anzustarren. Vater liebte seinen Beruf, oder zumindest hatte er mir dies immer erzählt.
    Er nickte zu meiner Reaktion. »Dies wird etwas anderes sein, als ein Streit über den Besitzer eines verirrten Schafes oder darüber, wer der wahre Herr über welche Parzelle ist, oder etwas in der Art. Es wird um das Verurteilen von Verrätern gehen, um das Beschlagnahmen ihres Besitzes, um Gefangennahmen, Prügelstrafen, Hinrichtungen. Einige Leute haben den Deckmantel des Patriotismus benutzt, um ihre Diebstähle und Morde zu vertuschen, und sie werden bekommen, was sie verdienen, in dieser Welt oder in der nächsten, doch was ist mit denen, deren einziges Verbrechen möglicherweise darin bestanden hat, die falsche Zeitung zu lesen? Ich möchte nicht daran beteiligt sein, wenn ein Mann bestraft wird, nur weil er anders denkt als ich.«
    »Du wirst nichts Derartiges tun müssen.«
    »Werde ich das nicht? Wenn ich nicht alle Pflichten erfülle, die mir vom Gericht auferlegt werden, wäre ich dann nicht ebenfalls ein Verräter an der Krone?« Er winkte mit der Hand, um meinen Protest abzuwehren, und ich schwieg, da ich wusste, dass er Recht hatte.
    »Was werden wir also tun?«
    Er gab mir keine Antwort, sondern setzte sich ins Gras, immer noch mit dem Blick auf das Haus. Ich setzte mich neben ihn und hob einen der vereinzelt herumliegenden Steine auf, um damit zu spielen. Seine düstere Stimmung hatte sich auf mich übertragen, und ich benötigte eine Ablenkung für meine Hände.
    »Was wir tun werden«, sagte er schließlich mit Grabesstimme, »ist, wieder nach England zu ziehen.«
    Hätte er selbst einen Stein aufgehoben und mir mitten zwischen die Augen geworfen, hätte ich nicht verblüffter, sein können.
    Er fuhr fort: »Und bevor du irgendetwas dagegen einwendest, erinnere dich daran, dass ich mir alles ganz genau überlegt und in meine Entscheidung einbezogen habe.«
    Wahrhaftig, ich brachte es eine ganze Weile einfach nicht fertig, auch nur ein Wort zu sagen. Es schien mir eine zu große Anstrengung zu sein, auch nur zu denken, aber ich war dazu gezwungen, wenn ich ihn verstehen wollte.
    Doch er schien die Fragen vorwegzunehmen, welche in meinem Kopf Gestalt annahmen. »Weißt du, warum wir vor all diesen Jahren hierher kamen, deine Mutter und ich?«
    »Du hast uns gesagt, weil du einigen Abstand zwischen dich und ihren Vater

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