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Der maskierte Tod

Der maskierte Tod

Titel: Der maskierte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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aufbringen zu können, sich mit anderen zu befassen.
    Viele Leute an Bord flohen vor den Unruhen daheim, indem sie die längere Seereise nach England den Risiken der Ungewissen Lage im weitaus näher gelegenen Halifax vorzogen. Die Neuigkeiten, welche uns bezüglich des letztgenannten Schauplatzes erreicht hatten, hatten allen zu verstehen gegeben, dass es ein vollkommen düsterer wie auch gefährlicher Ort war. Es wurde behauptet, dass die Winter dort höllisch kalt seien, und dass der Ort von zu vielen anderen Flüchtlingen, zu wenigen Vorräten, ungenügenden Unterkünften und Ausbrüchen der Syphilis heimgesucht werde. Da war es wesentlich besser, nach England zu gehen, wo alles, worüber man sich Gedanken machen musste, die Syphilis und die Frage waren, in welchem Kaffeehaus man Stammgast wurde.
    Wie ich es erwartet hatte, half mir die Konversation mit anderen, meine Gedanken von meinen Sorgen abzulenken. Innerhalb einer Stunde, in der wir uns gegenseitig vorgestellt wurden, hatten mehrere von uns genügend Gemeinsamkeiten im Leben der anderen gefunden, um rasch Freundschaften zu schließen. Eine hervorragende Situation, bedenkt man die Tatsache, dass wir uns in den nächsten zwei Monaten ständig in der gleichen Gesellschaft befinden würden.
    Das allgemeine Klagelied handelte von der verabscheuungswürdigen Ungerechtigkeit, dass wir, die loyalen und gesetzestreuen Untertanen Seiner Majestät, den verdammten Verrätern weichen mussten, welche Amok liefen.
    »Es ist zu gefährlich, zu bleiben, während die Kämpfe andauern«, stellte Mr. Thomas Quinton fest, ein Apotheker in meinem Alter, der mit seiner Frau und seiner kleinen Tochter reiste. Diese befanden sich jedoch in ihrer Kabine, da sie selbst unter der ungünstigen Wirkung der Seereise litten. Wir beide standen an der Reling, um uns wegen des Windes und der Schwankungen des Schiffes festhalten zu können. Irgendwie hatte Quinton es geschafft, seine Pfeife anzuzünden, und genoss rauchend die letzten Stunden des Tages.
    »Viele teilen diese Ansicht, Sir«, meinte ich. »Es ist nur sinnvoll, sich von dem Konflikt zurückzuziehen.« Ich befand mich weit genug abseits, um nicht von seinem Rauch in Mitleidenschaft gezogen zu werden. Zwar hatte ich mich ein wenig erholt, doch ich war mir meines Magens durchaus noch nicht sicher.
    Er hatte die irritierende Angewohnheit, sich in unregelmäßigen Abständen zusammenzukrampfen.
    »Ich wünschte, dass der Konflikt sich von mir zurückzöge. Sicherlich können die Generäle andere Orte finden, um ihre Kriege auszufechten. Natürlich gehörten die Schurken, welche in der Nähe meines Hauses ihre Teufeleien veranstalteten, keiner Armee an.«
    »Wer waren sie? Weitere Söhne der Freiheit?«
    »Verdammte Söhne der Hölle, so nenne ich sie. Trotz all der Soldaten in der Gegend, verbreiten sie dennoch genügend Unheil, um selbst dem grausamsten Mörder das Blut in den Adern gefrieren zu lassen. Wir besaßen ein gutes Haus nicht weit von Hempstead, und eines Nachts stürmten sie heran und verlangten einen meiner Nachbarn zu sprechen. Sie waren so betrunken, dass sie zur falschen Tür gekommen waren, und ich befürchtete, dass sie mich herauszerren würden, um mich zu teeren und zu federn.«
    »Was hatte sie so aufgestachelt? Abgesehen von dem Trinken, meine ich.«
    »Sie hatten sich in den Kopf gesetzt, dass mein unschuldiger Nachbar ein Spion von General Howe sei ... oder Lord North. Was dies betrifft, drückten sie sich nicht klar aus, doch sie verdammten beide mit gleicher Inbrunst.«
    »Was taten Sie?«
    »Ich rief ihnen aus dem oberen Fenster zu, sie sollten sich zerstreuen und nach Hause gehen. Ich hatte eine Pistole in der Hand, doch ein Schuss ist nicht genug für eine Menschenmenge, und es sah so aus, als seien es Dutzende. Sie hatten sogar ein Bildnis meines Nachbarn, welches sie an einem Pfahl baumeln ließen, bereit, es anzuzünden. Es dauerte eine ganze Weile, sie zu überzeugen, dass sie sich verlaufen hatten; und dann wollten sie eine Auskunft über mich und darüber, ob ich ein treuer Anhänger ihrer Sache sei. Ich sagte ihnen, wenn ihre Sache die sei, gute Menschen mitten in der Nacht aus ihrem Schlaf zu reißen und zu Tode zu erschrecken, dann sollten sie sie an einem anderen Ort ausüben und verdammt sein.«
    »Angesichts der Umstände erscheint mir dies nicht unbedingt als eine weise Rede.«
    »Das war es nicht, aber ich war aufgebracht. ›Wenn Sie nicht für uns sind, sind Sie gegen uns!‹, schrien

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