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Der maskierte Tod

Der maskierte Tod

Titel: Der maskierte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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sie. Sie gestatten keinem ehrbaren Mann, sich um seine eigenen Angelegenheiten zu kümmern. Einige dieser Dummköpfe wollten einbrechen und mich fortschaffen, doch ich entschloss mich, meine Pistole direkt auf den Anführer zu richten, wobei ich dafür sorgte, dass er es bemerkte. Ich fragte ihn, ob er lieber zurück in sein Gasthaus gehen und auf die Gesundheit von General Washington trinken, oder jetzt und hier eine Kugel direkt zwischen die Augen bekommen wolle. Er entschied sich für das Gasthaus und ersparte uns allen eine Menge Ärger. Meine arme Frau war halb verrückt vor Angst, und am nächsten Morgen packten wir unsere Sachen zusammen und reisten ab. Es ist schwer zu ertragen, doch es wird nicht ewig andauern. Vielleicht können wir in ein oder zwei Jahren zurückkehren und da, wo wir aufgehört haben, wieder neu anfangen.«
    »Dann hoffe ich, dass sich für Sie alles gut entwickeln wird. Haben Sie Freunde in London, welche Ihnen helfen können, wenn sie ankommen?«
    »Es gibt ein oder zwei Leute, welche ich aus New York kenne, und die nun in Chelsea leben. Sie verließen das Land vor Howes Einmarsch – glücklicher- weise, denn das Feuer im letzten Jahr zerstörte ihre Häuser.«
    Es war nicht nötig zu fragen, um welches Feuer es sich handelte. Für diejenigen, welche in Sichtweite zu New York lebten, gab es nur das eine.
    »Haben Sie dort ebenfalls Freunde?«, fragte Mr. Quinten.
    »Familie. Meine Schwester und ich werden bei unserem Vetter Oliver wohnen. Ich hoffe, er hat den Brief erhalten, welchen wir geschickt haben unser Kommen anzukündigen, und wird uns aufnehmen, bis wir einen eigenen Platz zum Wohnen gefunden haben.«
    »Er hat eine große Familie, nicht wahr?« »Nein, er zieht die Einsamkeit vor.« Nachdem er sich ein Leben lang immer für sein Tun vor seiner Mutter rechtfertigen musste, genoss mein guter Vetter nun seine Freiheit. Wir waren in Cambridge Zimmergenossen gewesen, doch dies ist etwas anderes, als ein eigenes Haus und Bedienstete zu besitzen. Nachdem er ebenfalls sein Erbe von Großvater Fonteyn angetreten und soeben begonnen hatte, mit einer Arztpraxis ein regelmäßiges Einkommen zu verdienen, war Oliver mehr als zufrieden mit seinem Los. »Ich freue mich schon sehr darauf, ihn wiederzusehen; wir haben eine schöne Zeit miteinander verbracht.«
    Quintons Augen leuchteten auf. »He, da haben Sie es wohl ein wenig wild getrieben?«
    »Durchaus, auch wenn wir nicht so wild waren, wie einige unserer Freunde.«
    »Aber wild genug, nicht wahr?«
    Verglichen mit einigen anderen an der Universität waren wir geradezu harmlos, aber immerhin war uns klar gewesen, dass wir eines Tages unser Brot selbst verdienen mussten, so dass wir uns unserem Studium gewidmet hatten, als es notwendig geworden war. Oliver hatte den Einschränkungen des Fonteyn- Hauses – des Hauses seiner Mutter – entkommen wollen, und ich hatte Vater versprochen, dass ich mein Bestes geben würde. Jedoch hatte unser Studium unserem Vergnügen nicht ernsthaft im Wege gestanden.
    »Ich vermute, meine wilden Tage sind vorüber«, meinte Quinton. Seine Pfeife war ausgegangen, und er klopfte mit dem Pfeifenkopf gegen die Reling, um ihn zu leeren. »Nicht, dass ich mich beschweren würde. Meine Polly und die kleine Meg sind wahre Schätze. Trotz all der Unruhen betrachte ich mich selbst als gesegneten Mann. Wir sind alle zusammen und bei guter Gesundheit, nun ... das heißt...«
    »Ich bin sicher, dass sie bald wieder wohlauf sein werden. Diese Seekrankheit ist ein Ärgernis, aber ich habe noch nie gehört, dass je ein Mensch daran gestorben wäre.«
    »Ich danke Ihnen für den Trost, Sir. Nun, da mir ihre Schwierigkeiten wieder in Erinnerung gebracht wurden, werde ich nachsehen, wie es ihnen geht.« Er entschuldigte sich und ging unter Deck.
    Ich lehnte mich auf die Reling und wünschte mir inbrünstig, dass ich mich selbst bald wieder wohl fühlen möge. Ohne seine Gesellschaft zur Ablenkung kroch erneut die Übelkeit in mir hoch und erforderte meine ganze Aufmerksamkeit. Als das Schiff sich hob und wieder sank, tat dies mein Magen ebenso. Mein armer Kopf wollte schier zerbersten von dem ständigen Schmerz zwischen meinen Ohren. Auf jeder meiner vorigen Reisen hatte ich für kurze Zeit an Übelkeit gelitten, aber niemals war es so entsetzlich gewesen wie dieses Mal. Lag der Unterschied im Schiff, in der rauen See oder in mir selbst?
    In mir selbst, entschied ich unglücklich. Wenn ich schon Schwierigkeiten hatte, einen

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