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Der maskierte Tod

Der maskierte Tod

Titel: Der maskierte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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Elektrizität günstige Ergebnisse gesehen. Ich habe seine Mutter fast über- redet. Vor einigen Jahren bestand sie darauf, Schlammbäder bei Tony zu probieren, doch wenn ich jetzt den Vorschlag mache, etwas auszuprobieren, was vielleicht wirklich helfen könnte, wird sie sehr vorsichtig und ängstlich. Ich vermute, weil sie sich an all die Male erinnert, an denen Tony und ich uns bei Morgengrauen sternhagelvoll nach Hause geschleppt haben.«
    Elizabeth rümpfte die Nase. »Schlammbäder?«
    »O ja, sie sind noch immer sehr beliebt. Sie sollen Unreinheiten aus dem Körper ziehen, oder etwas in der Art. Ich besuchte selbst eine solche Einrichtung, um es mir mit eigenen Augen anzusehen, aber in dem Augenblick, in dem sie herausfanden, dass ich Arzt war, verweigerten sie mir den Zutritt. Sie behaupteten, ich wolle ihnen ihre Geheimnisse stehlen. Das hätte ich auch durchaus tun können, wenn es das wert gewesen wäre. Ich ging danach einfach zu einem anderen Ort, der diesen Dienst anbot, bezichtigte sie des Betruges und ließ mich behandeln.«
    »Und die Behandlung umfasst...?«
    »Man befindet sich in einem Zustand, wie Gott einen erschaffen hat, und wird dann bis zum Hals in Schlamm eingegraben, so lange, wie es für die Beschwerden notwendig ist. Es ist ein recht komplizierter Vorgang, das muss ich sagen. Wenn man in ein ansonsten respektabel aussehendes Haus kommt, erwartet man nicht, dort mehrere Räume zu sehen, welche wie eine Straße aussehen, an der Straßenarbeiter sich zu schaffen gemacht haben. Stellt euch ganze Räume vor, in denen gewöhnlicher Dreck hoch aufgeschichtet ist. Ich kam mir vor, als käme ich in eine Art Zuflucht für Gärtner. Ich frage mich, was der Hausbesitzer davon hält; allerdings werden sie ihn wahrscheinlich gut bezahlen. Das einzige ›Herausziehen‹, welches ich bemerkte, war, wie sie ihren Patienten Geld aus der Tasche zogen.«
    »Und du erwartest, dass deine Elektrizität dem überlegen ist?«
    »Fast alles andere wäre dem wohl überlegen, aber ja, ich bin sehr zuversichtlich, dass eine wohl überlegte Anwendung von Elektrizität in diesem Falle eine Wendung zum Besseren bringen könnte.«
    »Man kann es nur hoffen und dafür beten«, sagte Elizabeth. Sie sah mich an.
    »Oh, ja, vollkommen richtig«, fügte ich hinzu. Es klang wenig glaubwürdig, weder für meine eigenen Ohren noch für ihre, da sie die Wahrheit darüber kannte, was mit Tony geschehen war, aber Oliver nahm es dennoch gut auf.
    Ihr Essen traf ein, und wir sprachen über andere Dinge.
    Der Abend war äußerst erfolgreich. Elizabeth ging mit Oliver um, als sei er ein lange verschollener Bruder, und nicht ein Vetter ersten Grades, den sie nie zuvor gesehen hatte. Er brachte sie mit seinen Witzen, Dutzenden von unterhaltenden Geschichten und Tratsch aus der Stadt zum Lachen, wofür ich außerordentlich dankbar war. Ich hatte sie schon eine so lange Zeit nicht mehr derart fröhlich erlebt, als ob sie von innen heraus von neuem Glanz erstrahle. Fast hatte ich vergessen, wie sie gewesen war, bevor sich ihr Leben so tragisch verändert hatte.
    Wir feierten ausgelassen, so lange wir nur konnten, aber dann setzte die Wirkung von Wein und Aufregung ein. Es zeigten sich die ersten Anzeichen von Müdigkeit, und nicht lange nach Mitternacht meinte Oliver, er brauche ein Bett dringender als eine weitere Flasche Portwein. Elizabeth gab ebenfalls ihren Wunsch nach Schlaf bekannt, und wir begleiteten sie nach oben, sagten ihr an der Tür gute Nacht und gingen dann hinüber zu meinem eigenen Raum.
    Jericho hatte einige Mühen auf sich genommen, das Zimmer zu reinigen oder reinigen zu lassen; daher war es, obwohl unser Gepäck jeden Winkel beanspruchte, nun wohnlicher als zuvor. Ich stellte sie einander vor, und er machte eine majestätische Verbeugung, wobei er eine fast königliche Würde annahm, welche er mit einer solchen Leichtigkeit trug wie seinen Mantel. Oliver war zutiefst beeindruckt, was für mich eine Erleichterung bedeutete. Da wir beabsichtigten, seine Gastfreundschaft in Anspruch zu nehmen, war es wichtig, dass alle, einschließlich der Bediensteten, gut miteinander auskamen. Ich teilte Jericho mit, was geplant worden war, und fragte dann meinen Vetter, ob es möglicherweise ein Problem zwischen seinem Diener und dem meinen geben könne.
    »Ich weiß nicht, wie das der Fall sein könnte, da ich den Burschen letzte Woche hinauswarf«, erwiderte er.
    »Um Himmels willen, was hat er getan?«
    »Was hat er nicht getan,

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