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Der maskierte Tod

Der maskierte Tod

Titel: Der maskierte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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für ihn, zu erfahren, wie viel ich ihr über meine vorangegangene Zeit in England anvertraut hatte.
    »Wir werden jetzt sogar noch mehr Spaß haben«, versprach ich ihm.
    »Das hoffe ich. Genieße, was du kannst, während du noch dazu in der Lage bist. Wie lange werdet ihr überhaupt bleiben?«
    »Hat Elizabeth es dir nicht erzählt?«
    Als Antwort schüttelte sie den Kopf und zuckte mit den Schultern. »Wir sind nicht darauf zu sprechen gekommen.«
    »Worauf zu sprechen gekommen?«, verlangte er zu wissen.
    »Wir sind hergekommen, um in England zu leben«, erwiderte ich. »Wir werden hier bleiben.«
    Sein breiter Mund klappte auf. »O Himmel! Dies sind großartige Neuigkeiten!«
    »Ich bin froh, dass du so denkst, Vetter. Wir werden deine Hilfe brauchen, um ein Haus zu finden –«
    »Nun, ihr werdet sie nicht erhalten, mein Junge. Ihr beide seid höchst willkommen, so lange, wie ihr möchtet, bei mir zu wohnen!«
    »Sie sind zu freundlich«, sagte Elizabeth.
    »Nichts dergleichen. Es wird mir ein Vergnügen sein, die Gesellschaft meiner beiden Lieblingsverwandten zu genießen. Es wird weder wie in Cambridge sein, Jonathan, außer dass zusätzlich wunderbarerweise deine Schwester den Haushalt mit ihrer Anwesenheit beehren wird.«
    »Und auch Jericho«, fügte ich hinzu.
    »Ja, ich hörte, dass du dieses Musterbeispiel von einem Mann mitgebracht hast. Ich kann es nicht erwarten, ihn zu treffen. Hast du ihn bereits freigelassen?«
    »Ihn freigelassen?«
    »Wir haben hier auch Sklaven, aber diese Angelegenheit ist nicht so populär wie in Amerika. Heutzutage ist es Mode, sie freizulassen. Natürlich würdest du ihm dann einen Lohn zahlen müssen.«
    »Ich glaube, das kann ich mir leisten.« Der einzige Grund, warum ich dies bisher noch nicht getan hatte, war die Tatsache, dass Mutter dann darauf bestanden hätte, ihn auf der Stelle durch einen in England erzogenen Diener ihrer Wahl zu ersetzen. Obgleich sie nicht länger die Kontrolle über meine finanziellen Angelegenheiten besaß, hätte sie energisch ihr Recht als Herrin über ihr eigenes Haus in Anspruch genommen und mir das Leben zur Hölle gemacht, bis sie ihren Willen durchgesetzt hätte. Es war für alle Beteiligten weitaus besser, wenn Jericho weiterhin mein legaler Besitz war, bis die Umstän- de sich zu seinen Gunsten wendeten. Dann konnte er selbst wählen, ob er mich verlassen wollte oder nicht. Wir kamen gut miteinander zurecht, und ich wusste, dass er es genoss, innerhalb seines Einflussbereiches, welcher nicht unerheblich war, den Herrscher zu spielen.
    Mein Vetter redete unentwegt von den großartigen Zeiten, welche wir bald haben würden. »Es wird vielleicht kein Ersatz dafür sein, vom Rest der Familie getrennt zu sein, aber wir werden tun, was wir können, um euch bei Laune zu halten.«
    »Aber, Oliver, es geht nicht nur um mich und Elizabeth; unser Vater plant ebenfalls, nach England zu kommen.«
    »Was, zum Teufel, sagst du da? Oh, ich bitte um Verzeihung, Elizabeth. Der gesamte Barrett-Clan kommt zurück ins Heimatland? Das sind wirklich gute Neuigkeiten.«
    »Es bedeutet auch, dass wir dennoch ein Haus finden müssen.«
    »Aber ich habe eine Menge Platz«, protestierte er.
    »Aber nicht genug, um deine Tante Marie unterzubringen.«
    Bei dieser Erwähnung Mutters schwand Olivers unerschütterlicher Enthusiasmus plötzlich, denn ich hatte ihm in all den Jahren einiges über sie geschrieben. »Oh, lieber Gott.«
    »Wohl eher Gottes Zorn, Vetter. Nun verstehst du, warum wir so darauf brennen, für uns einen eigenen Platz zum Wohnen zu finden, anstatt bei dir zu bleiben.«
    »Vielleicht kann sie im Fonteyn-Hause wohnen«, schlug er vor. »Meine Mutter wird froh sein, sie zu sehen.«
    Sie als Einzige im Gegensatz zur gesamten englischen Insel, dachte ich, aber andererseits waren Tante Fonteyn und Mutter aus ganz genau dem gleichen Holz geschnitzt. Da die menschliche Natur so war, wie sie war, würden sie sich entweder gegenseitig verachten oder als die verwandten Seelen, welche sie nun einmal waren, hervorragend miteinander auskommen.
    »Das ist schön für Mutter«, warf Elizabeth ein, »aber was geschieht mit Vater? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er im Fonteyn-Hause wohnt. Bitte vergeben Sie mir, Oliver, aber nach dem, was ich über Tante Fonteyn gehört habe...«
    Oliver wedelte mit beiden Händen. »Da gibt es nichts zu vergeben; ich verstehe Sie gut und kann es Ihnen nicht übel nehmen. Gott weiß, ich habe den Ort verlassen,

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