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Der maskierte Tod

Der maskierte Tod

Titel: Der maskierte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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meinst du wohl. Er hatte gesagt, er wisse, wie man frisiert, aber er bedeutete den Ruin für zwei meiner besten Perücken. Ich befahl ihm, meinen gelben Lieblingsmantel auszubürsten, und der Dummkopf wusch ihn in Essig. ›Ich habe genug von dir‹, sagte ich, und fort war er. Er hatte eine selbstsichere Art an sich; das war der Grund, weshalb ich ihn in meinen Dienst stellte. Er tat so, als könne er alles, aber er hatte weniger Hirn als ein Igel.«
    Jericho nickte mitfühlend, und sein Blick glitt zu mir, wobei er eine seiner Augenbrauen nur eine Sekunde lang hob.
    »Vielleicht kann Jericho seinen Platz einnehmen, bis du einen neuen bekommst«, antwortete ich seinem stummen Stichwort gehorchend.
    »Das wäre verdammt freundlich von dir. Macht es dir auch nichts aus?« Ich beteuerte, dass dem nicht so sei.
    »So, wie die Dinge stehen, könnte ich ein wenig Hilfe gebrauchen. Ich habe nur ein Küchenmädchen und einen Burschen, der die Kohle bringt«, gestand er.
    »Was?«
    »Nun, es ist verdammt schwer, gute Hilfe zu bekommen, obwohl die Stadt voller Bediensteter ist, sofern man den Aushängen, auf denen sie dies bekannt geben, Glauben schenken kann. Aber ich bin den ganzen Tag mit meinen Haus- besuchen beschäftigt und hatte bisher keine Zeit. Ich hatte gehofft, deine Schwester würde diese Angelegenheit in die Hand nehmen und mir bei der Einstellung helfen, wenn sie keine Einwände hat.«
    »Ich bin sicher, die hat sie nicht, aber wie lange lebst du bereits ohne Hauspersonal?«
    »Das kann ich wirklich nicht sagen«, wich er aus. »Du weißt, wie das ist.« Dies war nicht der Fall, aber ich konnte folgern, was geschehen war. Da er zum ersten Mal auf sich allein gestellt war, war es für ihn schwierig gewesen, seinen Haushalt ordentlich zu führen, und er wagte es nicht, seine Familie oder jemanden aus seinem Freundeskreis um Hilfe zu bitten. Die Kunde würde auch seine Mutter ereilen, und sie würde ihn, zusätzlich zu all den tausend anderen Dingen, für die sie ihn regelmäßig gerügt hatte, auch noch wegen seiner Unfähigkeit tadeln. In den vier Jahren unserer Korrespondenz hatte er jedenfalls eine Menge Papier mit Berichten über den Kummer mit seiner Mutter gefüllt.
    »Ja, ich weiß«, antwortete ich. »Aber wir werden die Angelegenheit sehr bald geregelt haben.«
    »Hervorragend!« Er ließ sich in einen Sessel fallen und legte die Füße auf den Tisch. Ich folgte seinem Beispiel, und wir grinsten uns einen Augenblick lang an. »Gott, wie habe ich deine Gesellschaft vermisst! Ich kann es gar nicht erwarten, wieder mit dir trinken und huren zu gehen – das heißt, wenn dies nicht deine Suche nach Miss Jones beeinträchtigt.«
    »Dies werden wir ebenfalls regeln. Vielleicht, wenn man ihre Bankiers findet...«
    »Das habe ich bereits versucht. Sie verfügt über keine.«
    »Keine Bankiers?«
    »Ich habe alle hier in der Stadt und in Cambridge besucht. Niemand hatte je von ihr gehört. Ich habe es darüber hinaus bei dem Makler probiert, welcher ihr das Haus in London verkauft hatte. Sie hatte ihn direkt in bar bezahlt; es gab keinen Bankwechsel. Dann fragte ich herum, um ihren Anwalt zu finden, und fand ihn schließlich letzten Frühling, doch er wusste nicht, wo sie zu finden sei, oder wie man Kontakt zu ihr aufnehmen könne.«
    »Großer Gott, ausgerechnet ihr Anwalt müsste dies doch wissen«, meinte ich.
    »Offensichtlich nicht. Ich hinterließ ihm einen Brief, welchen er an sie weiterleiten sollte. Auch schrieb ich einen Brief an die Warburtons, aber sie teilten mir mit, sie hätten ihn niemals erhalten. Wahrscheinlich lässt sich das mit der italienischen Post erklären, falls es überhaupt etwas Derartiges gibt. Es tut mir Leid; ich weiß, dies muss furchtbar wichtig für dich sein.«
    »Du hast dein Bestes getan.«
    »Aber es gibt guten Grund, zu hoffen, dass sie bald wieder auftauchen wird.«
    »Tatsächlich?«
    »Die bevorstehenden Feiertage. Im nächsten Monat und zum neuen Jahr werden alle möglichen Feste stattfinden, und du weißt, wie sehr sie es immer genoss, eine gute Party zu besuchen.«
    Ich musste lachen. Sein unbeirrbarer Optimismus reichte aus, mich ebenfalls mit ein wenig neuer Hoffnung zu erfüllen. »Du hast möglicherweise Recht.«
    »Nun muss ich dir einige Fragen stellen«, sagte er, indem er sein Kinn gebieterisch in die Höhe reckte, so dass er von oben auf mich herabblicken konnte.
    »Nur heraus damit, Vetter.«
    »Über Elizabeth, verstehst du, und die Angelegenheit mit diesem

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