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Der Matarese-Bund

Der Matarese-Bund

Titel: Der Matarese-Bund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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beseitigt wird. Zum Nutzen aller. Er appelliert durch den Sohn Alberto Scozzis, der nach dem korsischen Padrone Guillaume benannt wurde, an den Bund… Das ist die Nachricht. Jetzt möchte ich für mich selbst sprechen.«
    »Wer sind Sie?« fragte der Italiener mit geweiteten Augen. »Wer hat Sie geschickt?«
    »Lassen Sie mich zu Ende sprechen«, sagte Bray rasch. Er mußte den ersten Schlag ausnutzen, einen Sprung auf die nächste Ebene machen. »Als Beobachter dieser… hypothetischen Gleichung kann ich Ihnen sagen, daß sie einen Krisenpunkt erreicht hat. Es darf kein Tag verloren werden. Der Fürst braucht eine Antwort, und, offen gesagt, wenn ich sie ihm bringe, werde ich nachher ein viel reicherer Mann sein. Sie können natürlich den Preis des Bundes bestimmen. Ich kann Ihnen sagen, daß… fünfzig Millionen amerikanisches Geld durchaus in Frage kämen.«
    »Fünfzig Millionen.«
    Es funktionierte; die zweite Ebene war erreicht. Selbst für einen Mann wie Guillamo Scozzi war der Betrag überwältigend. Seine arroganten Lippen hatten sich erstaunt geöffnet. Dies war der Augenblick, um die Dinge wieder zu komplizieren, ihn erneut zu schocken.
    »Die Summe hängt natürlich von gewissen Dingen ab. Das ist eine Höchstzahl, die eine sofortige Antwort voraussetzt und weitere Kontakte überflüssig macht; die Lieferung muß binnen sieben Tagen erfolgen. Es wird nicht leicht sein. Der alte Mann wird Tag und Nacht von Sabathi bewacht – das ist ein Haufen verrückter Hunde, die…« Scofield hielt inne. »Aber dann brauche ich Ihnen wahrscheinlich auch nichts bezüglich Hassan Ibn-al-Sabbahs zu sagen, oder? Nach allem, was ich in Erfahrung bringen konnte, hat der Korse ja bei ihm reichliche Anleihen gemacht. Jedenfalls schlägt der Fürst einen programmierten Selbstmord…«
    »Genug!« flüsterte Scozzi. »Wer sind Sie? Soll der Name mir etwas bedeuten? Pastor? Priester? Sind Sie ein Hoherpriester, den man geschickt hat, um mich zu prüfen?« Die Stimme des Italieners wurde beinahe schrill. »Sie sprechen von Dingen, die in der Vergangenheit begraben sind. Wie können Sie es wagen?«
    »Ich spreche von fünfzig Millionen amerikanischen Dollars. Und sprechen Sie zu mir oder meinem Klienten nicht von begrabenen Dingen. Seinen Vater hat man mit durchschnittener Kehle begraben; durchschnitten vom Kinn bis zum Schlüsselbein von einem Wahnsinnigen, den der Bund geschickt hat. Sehen Sie in Ihren Aufzeichnungen nach, wenn Sie welche führen; dort werden Sie es finden. Mein Klient will zurückhaben, was ihm gehört. Er ist bereit, etwa das Fünfzigfache dessen zu bezahlen, was der Bruder seines Vaters bezahlt hat.« Bray hielt einen Augenblick inne und schüttelte mißbilligend, beinahe enttäuscht den Kopf. »Es ist verrückt! Ich habe ihm gesagt, daß ich ihm für weniger als die Hälfte des Betrages eine völlig legitime Revolution kaufen könnte, eine, die von den Vereinten Nationen sanktioniert wird. Aber er will es so haben. Mit Ihnen. Ich glaube, ich kenne auch den Grund. Er hat mir gegenüber etwas erwähnt; ich weiß nicht, ob es Teil seiner Nachricht ist, aber ich werde es jedenfalls an Sie weitergeben. Er sagte: ›Die Methode der Matarese ist die einzige. Sie werden meine Treue sehen. »Er will sich Ihnen anschließen.«
    Guillamo Scozzi zuckte zurück; seine Beine drückten sich gegen die Brunnenmauer, seine Arme hingen steif herunter. »Welches Recht haben Sie, diese Dinge zu mir zu sagen? Sie sind wahnsinnig, ein Verrückter! Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Wirklich? Dann haben wir den falschen Mann. Wir werden den richtigen finden; ich werde ihn finden. Man hat uns die Worte gegeben; wir kennen die Antwort.«
    »Welche Worte?«
    »Per nostro…« Scofield verstummte und seine Augen saugten sich in dem schwachen Licht förmlich an Scozzis Lippen fest.
    Unwillkürlich öffneten sich die Lippen. Der Italiener war im Begriff, das dritte Wort auszusprechen, den Satz zu vollenden, der siebzig Jahre lang in den fernen Hügeln von Porto Vecchio gelebt hatte…
    Doch kein Wort kam. Statt dessen flüsterte Scozzi. An Stelle des Schocks hatte ihn jetzt Besorgnis ergriffen, die so tief ging, daß man seine Worte kaum hören konnte. »Mein Gott; Sie können nicht… Sie dürfen nicht. Woher kommen Sie? Was hat man Ihnen gesagt?«
    »Genug, um zu wissen, daß ich den richtigen Mann gefunden habe. Einen zumindest. Kommen wir also nun ins Geschäft?«
    »Vermuten Sie nicht zuviel, Mister Pastor! Oder wie Sie sonst

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