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Der Matarese-Bund

Der Matarese-Bund

Titel: Der Matarese-Bund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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möglich war, auch wenn sie das Opfer von Unschuldigen bedeutete.
    »Wenn Sie sich mit mir treffen wollen, verlange ich eine Garantie, daß ich hier herauskomme.«
    »Die haben Sie.«
    »Es genügt nicht, wenn Sie das sagen. Identifizieren Sie einen Ihrer Leute hier drinnen.«
    »Wollen wir es doch so ausdrücken, Beowulf. Wir können Sie dort festhalten und die amerikanische Botschaft anrufen, dann haben die Sie festgenommen, ehe Sie auch nur mit den Augen zwinkern können. Selbst wenn Sie ihnen entkämen, dann würden wir sozusagen vor der Türe warten.«
    Seine Uhr zeigte zwölf nach zehn an. Drei Minuten.
    »Dann ist es Ihnen offenbar gar nicht so wichtig, sich mit mir zu treffen.« Scofield lauschte, konzentrierte sich. Er war fast sicher, daß der Mann am anderen Ende der Leitung ein Bote war; irgend jemand wollte, daß Beowulf in Gewahrsam genommen, aber nicht getötet wurde.
    »Ich sagte, unserer Ansicht nach wäre es für alle Beteiligten besser…«
    »Ein Gesicht will ich haben!« unterbrach ihn Bray. Die Stimme gehörte einem Boten. »Sonst können Sie meinetwegen die verdammte Botschaft rufen. Das Risiko gehe ich ein. Jetzt.«
    »Also gut«, kam hastig die Antwort. »Da ist ein Mann mit eingesunkenen Wangen, er trägt einen grauen Mantel…«
    »Ich sehe ihn.« Er saß fünf Tische von Bray entfernt.
    »Verlassen Sie das Restaurant; er wird dann aufstehen und Ihnen folgen. Er ist Ihre Garantie.«
    Dreizehn Minuten nach zehn. Zwei Minuten.
    »Welche Garantie hat er?«
    »Ach kommen Sie, Scofield…«
    »Es freut mich zu hören, daß Sie noch einen anderen Namen für mich haben. Wie heißen Sie denn?«
    »Ich sagte Ihnen doch, das ist unwichtig.«
    »Nichts ist unwichtig.« Bray wartete. »Ich möchte Ihren Namen kennen.«
    »Smith. Das müssen Sie akzeptieren.«
    Zehn Uhr vierzehn. Eine Minute. Zeit anzufangen.
    »Ich muß darüber nachdenken. Außerdem will ich zu Ende frühstücken.« Er legte abrupt auf, wechselte den Aktenkoffer von der linken in die rechte Hand und ging zu dem Mann mit dem grauen Mantel, fünf Tische von ihm entfernt.
    Der Mann erstarrte, als Scofield näher kam; seine Hand griff unter seinen Mantel.
    »Der Alarm ist abgeblasen«, sagte Scofield und berührte die unter dem Mantelstoff verborgene Hand. »Man hat mir aufgetragen, Ihnen das zu sagen; Sie sollen mich hier wegbringen. Aber zuerst muß ich telefonieren. Er hat mir die Nummer gegeben; hoffentlich habe ich sie nicht schon vergessen.«
    Der Killer mit den hohlen Wangen blieb unbeweglich und sprachlos sitzen. Scofield ging zu dem Telefon an der Wand zurück.
    Zehn Uhr vierzehn und einundfünfzig Sekunden. Noch neun Sekunden. Er runzelte die Stirn, als versuchte er sich an eine Telefonnummer zu erinnern, griff nach dem Hörer und wählte. Drei Sekunden nach 10.15 Uhr hörte er das Geräusch, das dem Anschlagen der Glocke folgte; die elektronischen Geräte waren eingeschaltet worden. Er schob seine Münze ein.
    »Wir müssen schnell reden«, sagte er zu Roger Symonds. »Die haben mich gefunden. Ich habe ein Problem.«
    »Wo sind Sie? Wir helfen.«
    Scofield sagte es ihm. »Schicken Sie einfach zwei Wagen mit Sirenen, reguläre Polizei genügt. Sie können sagen, es handele sich um einen irischen Zwischenfall, möglicherweise wären IRA-Leute im Restaurant. Mehr brauche ich nicht.«
    »Ich schreibe es auf. Die sind schon unterwegs.«
    »Wie steht's mit Waverly?«
    »Morgen abend. Sein Haus in Belgravia. Ich soll Sie natürlich hinbringen.«
    »Geht es nicht früher?«
    »Früher? Großer Gott, Mann, es ist nur deshalb so schnell gegangen, weil ich ein Memorandum von der Admiralität vorgelegt habe. Von der geheimnisvollen Konferenz, auf der ich gestern war.« Bray wollte etwas sagen, aber Symonds ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Übrigens, Sie hatten recht. Man hat sich erkundigt, ob ich dort war.«
    »Waren Sie gedeckt?«
    »Man hat dem Anrufer gesagt, die Besprechung dürfe nicht gestört werden, man würde mir seinen Anruf ausrichten, wenn die Besprechung vorüber sei.«
    »Haben Sie den Anruf erwidert?«
    »Ja. Aus den Kellern der Admiralität, eine Stunde und zehn Minuten nachdem ich Sie verlassen hatte. Ich hab' da einen armen Teufel in Kensington geweckt. Angezapft, natürlich.«
    »Wenn Sie dorthin zurückgegangen sind, dann hat man auch gesehen, wie Sie das Admiralitätsgebäude verließen, oder?«
    »Durch den hellbeleuchteten Vordereingang.«
    »Gut. Sie haben Waverly gegenüber meinen Namen nicht benutzt,

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