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Der Matarese-Bund

Der Matarese-Bund

Titel: Der Matarese-Bund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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uns. Sie haben andere davon überzeugt, uns töten zu lassen – aus Gründen, die nicht stimmen –, aber sie standen hinter der Strategie. Haben Sie Zweifel daran?«
    »Ich wünschte, ich könnte das. Leute, die andere manipulieren, sind immer am leichtesten auch selbst zu manipulieren. Herrgott.« Scofield ging an den Herd, um sich frischen Kaffee zu holen. Plötzlich fiel ihm etwas ein, was nicht ausgesprochen worden, was unklar geblieben war. »Ich verstehe nicht. Nach dem wenigen, was über die Matarese bekannt ist, haben die doch als ein Kult angefangen und sich dann zu Profikillern entwickelt. Sie nahmen Kontrakte an – oder nahmen vermutlich Kontrakte an – auf der Basis der Machbarkeit und des Preises. Sie töteten für Geld; an der Macht an sich waren sie nie interessiert. Warum jetzt?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte der KGB-Mann. »Krupskaya wußte es auch nicht. Er lag im Sterben und sprach nicht mehr sonderlich klar, aber er sagte, die Antwort könnte in Korsika liegen.«
    »Korsika? Warum?«
    »Dort hat alles angefangen.«
    »Aber dort sind sie nicht. Wenn es sie überhaupt gibt. Es heißt, die Matarese wären Mitte der dreißiger Jahre aus Korsika weggezogen. Ihre Kontrakte wurden an weit verstreuten Orten abgeschlossen, in London, New York, selbst in Berlin, in den Zentren des internationalen Verkehrs.«
    »Dann hätte ich vielleicht sagen sollen, Hinweise auf eine Antwort. Der Rat der Matarese wurde in Korsika konstituiert. Nur ein Name ist je erwähnt worden, Guillaume de Matarese. Wer waren die anderen? Wohin sind sie? Wo sind sie jetzt?«
    »Es gibt eine einfachere Möglichkeit, das herauszufinden, man braucht nicht nach Korsika zu gehen. Wenn von den Matarese in Washington auch nur geflüstert wird, gibt es eine Person, die alles darüber erfahren kann. Er ist derjenige, den ich ohnehin angerufen hätte. Ich möchte, daß mein Leben wieder in Ordnung kommt.«
    »Wer ist das?«
    »Robert Winthrop«, sagte Bray.
    »Der Schöpfer von Consular Operations.« Der Russe nickte. »Ein guter Mann, der für das, was er gebaut hat, nicht den Magen hat.«
    »Die Cons Op, auf die Sie sich beziehen, sind nicht das, was er begonnen hat. Er ist immer noch der einzige Mann, den ich kenne, der das Weiße Haus anrufen und den Präsidenten binnen zwanzig Minuten sprechen kann. Es geschieht nur sehr wenig, von dem er nichts weiß, oder was er nicht erfahren kann.« Scofield sah zum Feuer hinüber und erinnerte sich. »Seltsam. In gewisser Weise ist er für alles verantwortlich, was ich heute bin. Er ist nicht mit mir einverstanden. Aber ich glaube, daß er mich anhören wird.«
    Die nächste Telefonzelle war drei Meilen entfernt und lag am Highway. Es war zehn nach acht, als Bray in die Zelle trat und sich die Hand über die Augen hielt, um sie vor der grellen Morgensonne zu schützen. Er zog die Glastüre hinter sich zu. Er hatte Winthrops private Telefonnummer, die er seit Jahren nicht benutzt hatte, in seinem Aktenkoffer gefunden. Er wählte und hoffte, daß es noch dieselbe Nummer war.
    Das war sie. Die kultivierte Stimme am anderen Ende der Leitung weckte viele Erinnerungen in ihm. Möglichkeiten, die ihm entgangen waren, viele andere, die er ergriffen hatte.
    »Scofield! Wo sind Sie?«
    »Ich fürchte, das kann ich Ihnen nicht sagen. Bitte versuchen Sie mich zu verstehen.«
    »Wie ich höre, haben Sie ziemliche Schwierigkeiten, und es nützt bestimmt nichts, wenn Sie weglaufen. Congdon hat angerufen. Der Mann, der im Hotel getötet wurde, ist mit einer russischen Waffe erschossen worden.«
    »Ich weiß. Der Russe, der ihn tötete, hat mein Leben gerettet. Dieser Mann ist von Congdon geschickt worden, ebenso die beiden anderen. Sie waren mein Exekutionsteam. Aus Prag, Marseille und Amsterdam.«
    »O mein Gott…« Der alte Staatsmann blieb einen Augenblick stumm, und Bray unterbrach sein Schweigen nicht. »Wissen Sie, was Sie da sagen?« fragte er dann.
    »Ja, Sir. Sie kennen mich gut genug und wissen, daß ich das nicht sagen würde, wenn ich nicht sicher wäre. Ich täusche mich nicht. Ich habe mit dem Mann aus Prag gesprochen, ehe er starb.«
    »Er hat es bestätigt?«
    »Mit mehrdeutigen Worten, ja. Aber so werden diese Kabel immer abgefaßt; die Worte sind stets mehrdeutig.«
    Wieder schwieg der alte Mann ein paar Augenblicke, ehe er das Gespräch fortsetzte. »Ich kann es nicht glauben, Bray. Aus einem Grund, den Sie nicht kennen können. Congdon hat mich vor einer Woche aufgesucht. Er war beunruhigt,

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