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Der Meisterdieb und seine Feinde

Der Meisterdieb und seine Feinde

Titel: Der Meisterdieb und seine Feinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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nicht sein. Außerdem war es der Freitagabend. Sicherlich
hatten die Taxifahrer Hochbetrieb.
    Gaby rief die Taxi-Zentrale an,
die sich schließlich auch meldete. Eine Frau mit gehetzter Stimme erklärte,
sämtliche Wagen seien zurzeit unterwegs. Sie werde aber die Adresse speichern
und in einer halben Stunde käme dann ein Taxi vorbei.
    „Vielen Dank!“, erwiderte Gaby.
„Das ist mir leider zu spät.“
    Sie schrieb rasch einen Zettel
für ihre Mutter, notierte, sie müsse sich nochmal mit ihren Freunden treffen,
es bestünde aber kein Grund zur Besorgnis und sie sei rechtzeitig zu Hause.

    Sie steckte ihr Handy ein,
tätschelte Oskar, zog sich die Kapuze über die Goldmähne, schloss die
Wohnungstür von außen ab und lief die Treppe hinunter. Vom Hof holte sie ihr
Rad. Es war ein weiter Weg bis zum Fürstenhofer Friedhof. Find die Route führte
zum Teil durch eine einsame Gegend.
    Tim wird außer sich sein,
dachte Gaby, dass ich so was riskiere. Aber es hilft nichts. Da muss ich durch.

13. Das Gaunerpärchen schlägt zu
     
    Der Meisterdieb und seine
Komplizin tranken Champagner, fanden nämlich — aufgrund neuester Überlegungen,
dass sie Grund hatten zum Feiern. Alles lief bestens. Was aber nicht heißen
sollte, dass sie sich nun der Trägheit hin-gaben und nur ein gemütlicher Abend
im Bungalow angesagt war.
    „Die Anrufe erledigen wir
noch“, sagte Wenk, „ist ein bewährter Grundsatz von mir: Nichts aufschieben,
alles sofort erledigen. Demnächst und morgen kommt sowieso noch genug auf einen
zu. Das ist immer so. Wer fängt an?“
    Helga Drewes trug einen
lilafarbenen Hausanzug und hatte sich mit ihrem Champagnerglas auf die Couch
drapiert.
    „Ich höre dir gern zu, Jean,
wie du deinen Coup rund feilst.“
    „Erst mal, Helga, probiere ich
etwas auf gut Glück. Nur um mich schlau zu machen, ob wirklich was dahinter
steckt — ich meine, ob dieser Jens Niermeier wirklich krank ist oder ob die
beiden Breschkes nur phantasieren. Und ich gehe mal davon aus, dass sich dein
Kommissar Bauer-Rottleben und Professor Werch nicht kennen.“
    „Man weiß zwar nie, aber es
müsste schon ein sehr dummer Zufall sein.“
    Wenk hatte im Telefonbuch
geblättert und wählte jetzt die Privatnummer von Professor Reinhard Werch. Der
Arzt war zu Hause. Zwar meldete sich seine Frau. Aber nachdem sich Wenk als
Kommissar Bauer-Rottleben vorgestellt und für die späte Störung entschuldigt
hatte — holte sie ihren Mann ans Telefon.
    Wenk machte den gleichen verbindlichen
Text und kam dann zum Thema.
    „Vorhin, Herr Professor, hat
mich hier im Präsidium ein anonymer Anruf erreicht. Angeblich geht es darum,
dass nach einem Einbruch in Ihre Praxis Daten über Patienten in falsche Hände
geraten sind und...“
    „Jetzt bin ich aber völlig
konsterniert (verwirrt) “, wurde er von Werch unterbrochen. „Was ist denn
nur los? Das nimmt ja immer schlimmere Ausmaße an. Ich verstehe das nicht. Aber
die Katastrophe ist ja nun schon geschehen. Meines Wissens hat Dr. Gittl die
Polizei bereits verständigt.“
    „Betrifft es die Sache Meurich
und Niermeier“, vermutete Wenk — und dachte: Wenn ich jetzt danebenliege, kann
ich auch auflegen.
    Aber es war ein Volltreffer.
    „Ja, genau“, erwiderte Werch.
„Dieser Einbruch bei mir — den gibt’s ja überhaupt nicht. Ich habe auch keinen
Patienten namens Niermeier. Das Ganze ist wohl, wie ich von Dr. Gittl weiß,
eine interne Intrige ( Ränkespiel ). Was dahinter steckt, werden Sie, Herr
Kommissar, sicherlich ermitteln. Wissen Sie schon, dass dieser Meurich die
Beherrschung verloren hat?“
    „Leider nicht. Da ist offenbar
ein anderer Kollege eingeschaltet worden.“
    „Meurich hat seinen Rivalen
schwer verletzt. Niermeier befindet sich im Stadtkrankenhaus. Auf der
Intensivstation.“
    „Ich werde mich sofort darum
kümmern“, erklärte Wenk in entschlossenem Ton. „Sicherlich hat auch mein
anonymer Anrufer seine Hand im Spiel. Ihnen, Herr Professor, erst mal
herzlichen Dank. Vielleicht muss ich nochmal auf Sie zurückkommen. Dann melde
ich mich. Auf Wiederhören.“
    Er legte auf.
    Helga war so dicht neben ihn
gerückt, dass sie hatte mithören können.
    „Super, Jean. Damit meine ich
beides. So wie du den Heilkundigen verladen hast — und die Tatsache, dass
Gewalt stattgefunden hat. Daran sind die Breschkes schuld. Die müssen jetzt
sehr daran interessiert sein, dass nicht rauskommt, was sie angezettelt haben.
Eine bessere Situation um sie zur Kasse zu bitten, gibt’s

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