Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
Angriff auf Pym zeigen, müssen Sie empört und zornig sein angesichts der neuen Gefahr, der wir uns gegenübersehen. Sie dürfen dabei auf kei nen Fall wie ein Idiot grinsen.« Der Erzvater nickte verlegen, und Basil fuhr fort: »Von heute an wird Ihre Verantwortung wesentlich größer sein. Sie sind nicht länger lebendes Inventar, sondern eine Waffe im Dienst der Menschheit.«
    Eine vorbereitete Menge hatte sich auf dem Platz des Palastdistrikts eingefunden. Normalerweise sprach der Erzvater vom Tempel des Unisono aus, doch diesmal hielt Basil den Flüsterpalast für besser. »Also los. Die Menschen warten auf Sie. Mein Stellvertreter und ich sehen von hier aus zu.«
    Angetrieben von den Worten des Vorsitzenden ging der Erzvater los, begleitet von Bediensteten, die seine Umhänge glatt strichen und immer wieder imaginäre Fussel entfernten. Er wurde seiner neuen Rolle gerecht und ging mit schweren Schritten, stützte sich dabei auf den Zeremonienstab.
    Der stellvertretende Vorsitzende Cain traf ein, und Basil nickte ihm zu. »Da sind Sie endlich. Gut. Ich möchte, dass Sie die Worte des Erzvaters hören.« Er nahm auf dem Balkon Platz, von dem aus er das Geschehen beobachten konnte, ohne selbst gesehen zu werden. Unruhe kam ins Publikum, als die Ehrenwache zur Plattform marschierte und den Erzvater ankündigte.
    »Die bisherigen Ansprachen des Erzvaters waren immer voller Gemeinplätze«, sagte Cain und blickte auf die Zuschauermenge hinab.
    »Heute nicht. Von jetzt an nicht mehr.«
    Der bärtige Mann stieg die Treppe hoch, und als er auf der hohen Plattform stand, breitete sich Stille aus. Der Erzvater begann mit dem traditionellen Gebet und fügte ihm einige militaristische Phrasen hinzu, die über das übliche »Kümmert euch umeinander und liebt Gott« hinausgingen. »Es gibt nichts Heiligeres als einen Soldaten, der für eine heilige Sache kämpft. Ich sage euch, was wir tun müssen.« Er hob den Stab und hielt ihn wie einen Speer - er hatte jetzt die volle Aufmerksamkeit des Publikums.
    Seit General Lanyans Rückkehr hatte Basil geplant, den Fehlschlag in eine Art Stemmeisen zu verwandeln. Er verzichtete auf eine Zensur der schrecklichen Bilder von Pym und sorgte dafür, dass die Medien den Tod der TVF-Soldaten in allen blutigen Details zeigten. Noch bevor die überlebenden Kolonisten Gelegenheit bekommen hatten, sich Blut und Dreck von der Haut zu waschen und die zerrissene Kleidung zu wechseln, waren ihre Beschreibungen der schrecklichen Klikiss-Invasion in Wort und Bild festgehalten worden.
    In den Nachrichtensendungen erschienen immer wieder die grässlichen Klikiss, aufgenommen von den Kameras in den Kampfanzügen der Soldaten. Millionen von Zuschauern erschauerten, als sie beobachteten, wie die Insektenwesen wehrlose Kolonisten töteten oder verschleppten.
    »Diese Ungeheuer sind das Wunder, das wir gebraucht haben.« Basil lächelte zufrieden. »Dadurch fällt ein ganz neues Licht auf König Peters Rebellion und seine die Menschheit spaltenden Aktivitäten. Die Leute werden seine Politik als dumm und schädlich erkennen und sich nicht von ihr beeinflussen lassen. Die Bedrohung durch die Klikiss wird alle loyalen Bürger der Hanse veranlassen, sich enger zusammenzuschließen.«
    »Vielleicht würden sie Peter ganz vergessen, wenn Sie ihnen einen neuen König gäben«, schlug Cain vor. »Wann wollen Sie Ihren neuen Kandidaten der Öffentlichkeit vorstellen? Wann zeigen Sie ihn mir?«
    »Wenn es so weit ist. Im Moment brauchen wir etwas anderes. Religion ist der Schlüssel, und deshalb kommt dem Erzvater von jetzt an eine wichtige Rolle zu.« Basil deutete zum Podium. »Hören Sie ihm zu.«
    Der Erzvater hielt seine Rede mit großem rhetorischem Geschick und sprach voller Leidenschaft. Die Worte bewegten das Publikum. »Sie haben die Bilder gesehen. Jene Geschöpfe greifen uns an und stehlen Welten, die wir unter großen Mühen besiedelt haben. Man nennt sie Klikiss.« Er hob eine Faust. »Aber ich nenne sie Dämonenl Keine wahrhaft gläubige Person braucht wissenschaftliche Erklärungen für eine so offensichtliche Antwort.« Die Leute riefen und jubelten.
    »Ich spreche heute, um Ihnen Hoffnung zu geben, aber zuerst müssen wir uns einer unangenehmen Realität stellen. Zuerst müssen wir verstehen, warum die Dämonen gekommen sind. Wir haben diese Strafe selbst herbeigerufen, indem wir die Religion zugunsten weltlicher Dinge beiseiteschoben, indem wir Geschäft und Politik mehr Beachtung schenkten als

Weitere Kostenlose Bücher