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Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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den Faeros verstecken.«
    »Trag es!« Yazra'hs scharfe Stimme ließ keine weiteren Einwände zu. Plötzlich ging von den zehn Feuerkugeln ein Blitz aus, der einen Turm des Prismapalastes traf und ihn einstürzen ließ. Wächter schrien, und Ildiraner flohen durch einen Regen herabfallender Kristallsplitter. Daro'h spürte ein Summen im Thism, als fast hundert Ildiraner durch den einen Blitz starben.
    »Wo sind Osira'h und die anderen Kinder? Wir müssen dafür sorgen, dass sie sicher sind.«
    »Wir müssen dafür sorgen, dass alle sicher sind«, sagte Yazra'h. »Ich habe sie bereits rufen lassen.«
    Daro'h überlegte, welche Möglichkeiten er hatte. Der Weise Imperator befand sich auf Theroc, und Adar Zan'nh war noch nicht von Dobro zurück - wahrscheinlich hätte die Solare Marine ohnehin nichts gegen diese Feuerschiffe ausrichten können. »Ich muss im Prismapalast bleiben. Ich darf mein Volk nicht enttäuschen.«
    »Die Faeros sind nicht gekommen, um mit dir zu verhandeln, Bruder. Sie wollen nur zerstören. Das siehst du doch.«
    Draußen landete eine Feuerkugel auf dem Platz direkt vor dem Prismapalast - die von ihr ausgehende Hitze schmolz einen spiegelartig glänzenden Krater aus Stein, Metall und Glas in den Untergrund. In der wabernden Glut erschien ein Mann mit einem Umhang wie aus Lava. Das Haar bestand aus dunklem, sich kräuselndem Rauch, die Haut aus Flammen. Er trat vor und hinterließ qualmende Fußabdrücke auf dem Boden. Die Faero-Inkarnation Rusa'h. Er ging zum Haupteingang des Palastes, als gehörte ihm das ganze Gebäude.
    Kleinere Feuerkugeln umschwirrten ihn wie Diener, und feurige Schiffe glitten über die kristallenen Kuppeln des Palastes hinweg. Rusa'h ließ das Tor in Flammen aufgehen und betrat den zentralen Flur. In der von ihm ausgehenden Hitze zerbrachen einige Segmente der transparenten Wände.
    Stein warf Blasen. Rusa'h hob die Hände, und daraufhin gab sogar die Decke nach. Bei jedem Schritt sanken seine Füßen ein wenig in den Boden.
    Osira'h und ihre Geschwister liefen in den Audienzsaal. »Er kommt hierher! Der verrückte Designierte befindet sich bereits im Palast. Spürst du nicht im Thism, was er macht?«
    »Wir mussten uns vom ganzen Netz trennen und uns durch das neue Thism abschirmen«, fügte Rod'h bestürzt hinzu.
    Yazra'h hüllte Daro'h ins feuerfeste Tuch und zog ihn aus dem Chrysalissessel. »Du kannst nichts gegen die Faeros ausrichten, Erstdesignierter!« Sie winkte den Isix-Katzen, die daraufhin aus dem Saal stoben und durch den Flur liefen - instinktiv wählten sie den sichersten Weg. Osira'h und die anderen Kinder folgten ihnen.
    Fünfzig Wächter versuchten dummerweise, Rusa'h auf dem Weg zur Himmelssphäre aufzuhalten. Sie formten eine lebende Barriere und schössen mit ihren Waffen auf die Glut. Der verrückte Designierte hob nur die Hände, und Flammen fauchten den Wächtern entgegen und brieten sie in ihren Rüstungen, bevor ein Blitz sie in Asche verwandelte. Ihre Seelen- feuer verschwanden im weiten Netz der Faeros.
    Von falsch verstandener Loyalität angetrieben warfen sich Dutzende von schnatternden Angehörigen des Bediensteten-Geschlechts dem feurigen Designierten entgegen, ohne ihn aufhalten zu können. Sie starben wie zuvor die Wächter.
    Zwei weitere Faeros erschienen am Himmel und näherten sich dem Prismapalast, während Rusa'h durch die lichtdurchfluteten Korridore ging. Seine Füße schmolzen den Boden, und hinter ihm verfestigte er sich wieder.
    Zurück blieb eine deutlich sichtbare Spur.
    Daro'h fühlte die Echos der Tode, als er lief. Das Thism schien sich bis zum Zerreißen zu dehnen. Der Erstdesignierte wusste, dass sein Vater diese Agonie auf Theroc spüren würde, aber er war zu weit entfernt, um zu helfen.

128 WEISER IMPERATOR JORA'H
    Als sich der Weise Imperator von der Last seiner Schuld befreit und das Bündnis geschlossen hatte, verließ er Theroc. Jetzt endlich war der Weg frei für die Zukunft, und er konnte mit Nira heimkehren.
    Tiefe Zufriedenheit erfüllte Jora'h. Nira hatte mehrere Schösslinge mitgenommen, und fünf grüne Priester hatten versprochen, nach Mijistra zu kommen. Er stand mit ihr im Kommando-Nukleus, als sich das Zeremonienschiff von den dornigen Baumschiffen der Verdani entfernte, die Theroc schützten. Seit langer Zeit war Jora'h nicht mehr so hoffnungsvoll gewesen - er wusste das Ildiranische Reich wieder auf dem rechten Weg.
    Plötzlich hörte er im Thism einen lauten Alarmruf und fühlte Schmerz. Er

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