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Der mieseste aller Krieger - Roman

Der mieseste aller Krieger - Roman

Titel: Der mieseste aller Krieger - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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López-Cuervo II brachte alle seine Soldaten in Stellung, um die Pampinos, sobald sie aus dem Zug stiegen, in geordneten Reihen vom Bahnhof zu einem anderen Konvoi zu geleiten. Die Schuhputzerjungenhatten sich mit ihren Holzkisten an einen anderen Platz zurückgezogen, und es lag eine gewisse Spannung in der Luft. Ich erkundigte mich, ob man die Leute, die ihr Heimatdorf besuchten, aussteigen lassen würde, doch keiner wusste eine Antwort. Jedes Mal, wenn sie jemanden passieren ließen, schaute ich auf, aber keine Spur von meinen beiden Frauen.
    Pater Alzamora hielt sich ein wenig im Hintergrund, er wartete im Bahnhofsgebäude, während López-Cuervo II die endlose Schlange kontrollierte und all jene herauspickte, die aussahen, als führten sie etwas von Wert bei sich. Er schickte sie weiter zu Gott Alzamora, damit der ihnen erklärte, es gebe zwar vereinzelt Arbeit in der einen oder anderen Kupfer-, Silber- oder Goldmine, aber die Zahl der benötigten Minenarbeiter sei begrenzt. Dann stützte er sich auf seine Predigten, um ihnen zu verstehen zu geben, dass er ihnen vielleicht zu einer Anstellung verhelfen könne, je nachdem, wie viel der Einzelne bereit sei, seiner Kirche zu spenden.
    »Meine lieben Söhne«, hob er an. »Wir leben in einer nie gekannten Krisenzeit, weshalb ich mich gezwungen sehe, euch um diese Spende zu bitten.«
    Unterdessen verfrachtete López-Cuervo II die armen Teufel munter in andere Güterwaggons. Der Bahnsteig füllte sich mit immer noch mehr armen Schluckern. Trotz der Schließung der Salpeterbüros heuerten die Werber weiter Leute für eine Arbeit an, die nur noch in der Phantasie bestand. Einige der Ankömmlinge waren schonwochenlang unterwegs, tausend Kilometer rauf, tausend Kilometer runter. Die Soldaten hielten den Ansturm in Schach, indem sie die halbverhungerten Männer festnahmen, plünderten und anschließend zu einem anderen Güterwaggon führten, der sie wieder dorthin bringen würde, woher sie gekommen waren. Das war der Dienst, den sie an dem Tag verrichteten, als ich Tita und Flor aus Iquique erwartete. Ich machte mir Sorgen, López-Cuervo II könnte jetzt seine Rache nehmen, indem er Tita und Flor nach Iquique zurückschickte. Ich wusste nicht, ob man ihnen erlauben würde, den Bahnhof zu verlassen.
    Die Leute überquerten in Scharen den Bahnsteig zum Zug gegenüber. Als das Murren der Menge in Protestgeschrei umschlug, erhob López-Cuervo II seine Stimme und bat um allgemeine Aufmerksamkeit:
    »Hört mal alle her! Ich will es euch erklären!« Einige Männer begehrten auf, blieben nicht stehen. »Mir liegt mehr als jedem anderen daran, dass ihr versteht.«
    Nach und nach beruhigte sich die Menge, während die Soldaten die Gewehre an die Brust drückten, bereit, jeden Moment zu schießen. López-Cuervo II marschierte den Bahnsteig auf und ab, von einem Ende zum anderen, während er seine Ansprache hielt.
    »Ich verstehe ja euer Leid, aber hier laufen die Dinge noch schlechter als in anderen Dörfern.«
    Sein fester Schritt, den er den Bodenplatten einhämmerte, verlieh jedem Wort, das er sagte, besonderen Nachdruck. Indes fertigte Pater Alzamora im Bahnhofsgebäudevon einer leeren Dynamitkiste herab die Leute ab, die in Paitanás bleiben durften. Auf den Protest eines Pampinos hin, dem man einen Arbeitsplatz in unserem Dorf zugesagt hatte, legten die Soldaten ihre Karabiner an, sie schienen das Feuer endlich eröffnen zu wollen.
    »Verzeiht den Jungs, aber sie führen nur Befehle aus, ihr wisst ja, was ihre Pflicht ist«, heuchelte López-Cuervo II.
    Niemand wagte es mehr, auch nur leise zu protestieren. Einige Soldaten behaupteten, in dem Zug, der für alle, die nicht bleiben könnten, bereitstehe, gäbe es Wasser, ein Stück Brot, Äpfel und Birnen. In stummem Misstrauen blickten die Tagelöhner einander an. López-Cuervo II wusste, dass sich keiner der von weit her angereisten Pampabewohner vertreiben lassen würde, hätte er sich erst einmal in Paitanás eingenistet, weder von Pater Alzamora und seinem dummen Geschwätz noch vom finsteren Ruf der Lorenzona, die in den Bergen ihr Unwesen trieb.
    Mit einem Mal merkte der Sohn des Satans auf, er hatte etwas entdeckt, das ihn kurzzeitig von seinem Diensteifer ablenkte. Die Tita war aus der Menge herausgetreten, um zu mir zu laufen. López-Cuervo II fielen sofort ihre feinen Gesichtszüge mit den grünen Augen auf; ihr blondes Haar – das sie sich ohne Einverständnis meiner Flor hatte kurzschneiden lassen, da sie endlich,

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