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Der mieseste Liebhaber der Welt

Der mieseste Liebhaber der Welt

Titel: Der mieseste Liebhaber der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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mich, packte
     meine Hand und schob sie unter ihren Rock. Ich spürte die Haut zwischen Strumpfhalter und Höschen, fest und glatt, und ich
     dachte: »Strapse?!«, und dann dachte ich lange gar nichts mehr, weil mich Marlene küsste und souverän abtastete wie eine Frau,
     die genau weiß, wo sie suchen muss. Was dann folgte, nimmt in meinen Erinnerungen in der Sparte »Exquisite Sauereien« einen
     Ehrenplatz ein. Marlene agierte genau so, wie man das von einer Frau erwartet, die weiß, was sie will und
wie
sie es will. Sie dirigierte mich küssend ins Zimmer, parkte mich auf dem Schreibtisch, indem sie Blumen und Papiere mit einer
     Hand auf den Boden wischte, zog meinen Reißverschluss langsam auf,
riiiitssschhh
, und schaffte es in wenigen Sekunden, sich von ihrem Rock und ihrer Bluse zu befreien, sodass sie nur noch in Pumps, Strapsen
     und BH vor mir stand. Es war Zauberwerk. Ich fürchtete, ich würde kommen, bevor ich Marlene nur den BH ausziehen konnte, doch
     offenbar hatte mir eine Menge Gin Lemonnoch einen kleinen Puffer verschafft. Während sich Marlene mir langsam und konzentriert widmete (und ich in einer Art dämmrig-geiler
     Duldungsstarre verharrte), hatte sie mit einer Hand den Drehverschluss einer Piccoloflasche geöffnet und ein Glas davon eingeschenkt.
     Sie tupfte ihre Finger in das sprudelnde Getränk und wischte mir eine Ladung quer über das Gesicht, dann nahm sie einen Schluck
     aus dem Glas und küsste mich. Als sie versuchte, mich aus dem noch halb vollen Glas trinken zu lassen, stieß ich es ihr in
     einer unkontrollierten, meiner Erregung geschuldeten Bewegung aus der Hand. Der restliche Sekt verteilte sich in einer großen
     Pfütze auf dem Teppich. Das schien Marlene einen Moment sauer zu machen, offenbar liebte sie das prickelige Gesöff bei ihren
     Spielereien, doch sie fing sich schnell wieder und zerrte mich am Hosenbund aufs Bett. Dann formulierte sie sehr laut und
     direkt, was sie von mir erwartete. Es kamen ein paar Worte darin vor, für die man in katholischen Ländern exkommuniziert werden
     könnte. Die letzte Frau, die so resolut mit mir gesprochen hatte, war meine Lateinlehrerin in der achten Klasse gewesen. Marlene
     hatte kaum ausgesprochen, da kam ich auch schon mit der Wucht der Bellagio-Fontänen aus
Oceans 11
. Leider war das auch schon alles, was Marlene in diesem Moment an George Clooney oder Brad Pitt erinnert haben könnte. Es
     dauerte bestimmt dreißig Sekunden, bevor ich langsam wieder zu mir kam. Nicht für lange allerdings. Marlene hatte die Zeit
     genutzt, um ein Glas Wasser zu holen. Sie reichte es mir.
    »Das war ein bisschen zu schnell für mich, Markus. Das kannst du besser   …«
    Ich nahm das Wasser und trank es mit einem Schluck aus. Ich konnte es besser, und das würde ich auch gleich mal zeigen. Nur
     einen kurzen Moment ausruhen. Ich war plötzlich so müde.
Refräktärzeit
, dachte ich noch leicht überspannt,keine Sorge, das ist gleich vorbei. Dann fiel ich in einen tiefen Schlaf.
    ***
    »Bist du sicher, dass du diese Frau noch nie gesehen hast?«
    Frank, der Barkeeper, schüttelte den Kopf.
    »Tut mir leid. Gestern zum ersten Mal.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Gin Lemon?«
    »Um Gottes willen, nein, danke. Wasser mit Zitrone. Und vielleicht noch ein Aspirin.«
    Frank nickte.
    »Und es ist wirklich alles weg?«
    »Nicht alles. Ein paar Film-Pressehefte, Unterhosen, T-Shirts und Jeans sind noch da. Nur meine Brieftasche, das Mobiltelefon, die Kreditkarten, der Lederkoffer und all meine Klamotten,
     die nicht von H & M stammen, sind verschwunden.«
    »Und du hast keine Ahnung, wie sie hieß?«
    »Null. Ich habe an der Rezeption gefragt. Im 32.   Stock wohnt keine einzelne Frau. Da gibt’s nur zwei Premium Lounges, und die sind von Filmproduktionen gebucht, für die ganze
     Berlinale. Die Dame wohnt überhaupt nicht in diesem Hotel. Wie konnte mir das nur passieren? Ich bin so ein verdammter Idiot.«
    Frank ließ das netterweise unkommentiert.
    »Und die Polizei?«
    »Meint, dass es sich um einen Profi handelt, der je nachdem, wo gerade was los ist, in allen europäischen Metropolen unterwegs
     ist.«
    »Sie sah nicht aus wie ein Profi.«
    »Na ja, wenn sie so aussehen würde, dann wäre sie wohl auch keiner, oder?«
    Frank lachte zustimmend.
    »Vielleicht kann ich Sie ja ein wenig aufmuntern.«
    Er reichte mir die ›BZ‹ des Tages, auf der Julia Roberts mit einem Typen abgebildet war, den ich irgendwo schon mal gesehen
     hatte. Die

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