Der Milliardär und das Kindermädchen
sollte? Oder weil er nichts zu sagen wusste? Melanie war sich nicht sicher. Zane Foley blieb ihr ein einziges Rätsel.
Gerade wollte sie etwas sagen, da sah er sie so durchdringend an, dass ihr der Atem stockte.
Trotzdem wich sie keinen Zentimeter zurück. „Ich weiß, wie sehr Sie Ihre Tochter lieben. Das ist offensichtlich“, fuhr sie mit zitternder Stimme fort. „Und gerade darum verstehe ich nicht, warum Sie Livie immer wieder zurückweisen. Das machen Sie …“ Gerade noch rechtzeitig unterbrach sie sich. „Das machen Sie übrigens mit allen Menschen so“, hatte sie sagen wollen.
Zane Foley stand jetzt direkt vor ihr. Er war ein ganzes Stück größer als sie und strahlte eine ungeheure Kraft aus. Um ihm in die Augen zu sehen, musste Melanie den Kopf in den Nacken legen. Als sich ihre Blicke trafen, vergaß sie alles, was sie ihm noch hatte sagen wollen. Sie spürte nur noch ihren heftigen Herzschlag, der ihr das Blut heiß durch die Adern rauschen ließ.
„Haben Sie mir vielleicht noch etwas zu sagen?“, forderte er sie heraus. „Dann nur zu!“
Er war ihr so nah, dass sie den Duft seiner Haut einatmete. Er roch nach einer angenehm herben Seife. Wahrscheinlich hatte er noch schnell geduscht, nachdem er aus der Stadt zurückgekommen war. Vor ihrem inneren Auge sah sie ihn unter dem harten Wasserstrahl, sah, wie die Tropfen über seine nackte Haut rannen …
Sofort setzte ihr Denkvermögen aus.
Als er ihr noch ein Stück näher kam, musste sie sich am Schreibtisch festhalten – sonst hätte sie nicht mehr aufrecht stehen können. Inzwischen konnte sie seinen Atem auf ihrem Gesicht spüren, so dicht stand Zane vor ihr. Es fehlten nur noch wenige Zentimeter, und …
Als hätte ihr jemand einen Stoß gegeben, kam sie ihm entgegen und küsste ihn. Ihr war zwar bewusst, dass sie gerade einen schlimmen Fehler beging, aber sie konnte sich nicht zurückhalten.
Melanie hatte das Gefühl, als würde in ihr ein buntes Feuerwerk explodieren, das ihren ganzen Körper erfüllte, bis in die Fingerspitzen.
Als ihr langsam bewusst wurde, was sie da gerade getan hatte, wich sie von Zane zurück – so schwer es ihr auch fiel. Die Augen hielt sie allerdings geschlossen, um noch ein bisschen weiter zu träumen … Und aus Angst davor, ihm ins Gesicht zu schauen, traute sie sich nicht, sie wieder zu öffnen.
Was habe ich bloß getan?, fragte sie sich. Habe ich wirklich gerade meinen Job aufs Spiel gesetzt? Für einen einzigen Kuss?
Natürlich nicht für irgendeinen Kuss, aber trotzdem …
Melanie nahm all ihre Willenskraft zusammen und öffnete endlich die Augen. In Zane Foleys Blick erkannte sie das gleiche Verlangen, das in ihr brannte.
„Ich …“, begann sie.
Bevor sie weitersprechen konnte, hob er ihren Kopf und presste den Mund auf ihren. Es durchfuhr sie wie ein Blitz, ihr Gehirn war völlig ausgeschaltet.
Sie konnte nur noch fühlen. Sie spürte seine Lippen auf ihren und seine Finger in ihrem Haar.
Melanie stöhnte laut auf und krallte die Hände in sein Hemd.
In diesem Augenblick wurde Zane klar, dass er sein Verlangen nach Melanie nicht mehr zügeln konnte, sosehr er sich auch bemühte. So etwas hatte er noch nie erlebt.
Auf einmal vergaß er alles um sich herum: sein Büro, das Haus, die ganze Welt. Melanie half ihm, seinem sonstigen Leben für kurze Zeit zu entkommen und Ruhe zu finden. Genau das hatte er sich schon so lange gewünscht, und jetzt wollte er es sich nehmen – koste es, was es wolle.
Mit den Konsequenzen konnte er sich hinterher immer noch beschäftigen.
„Melanie“, flüsterte er mit heiserer Stimme. Zum ersten Mal hatte er sie mit ihrem Vornamen angesprochen.
Sie stöhnte leise, und er zitterte vor Erregung. So hatte er sich schon jahrelang nicht mehr gefühlt. Zuletzt, als …
Nein, er konnte jetzt an keine andere Frau denken als an Melanie, nicht mal an seine Exfrau.
Am liebsten hätte er Melanie den Morgenmantel heruntergerissen und sie auf den Schreibtisch gedrückt, um sich von diesem quälenden Verlangen zu befreien. Doch er hielt sich mit aller Willenskraft zurück und atmete ihren leichten Sommerduft ein. Immer wieder hatte er sich vorgestellt, wie es wohl wäre, sie zu spüren … und jetzt war aus der Fantasie Wirklichkeit geworden.
Sanft beugte er ihren Kopf zurück und bedeckte ihren Hals mit vielen erregenden Küssen.
Melanie stöhnte auf.
Inzwischen konnte er sich kaum noch beherrschen. Ungeduldig zog er an ihrem Seidengürtel. Als der Stoff zur
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