Der Minus-Mann
Zentimeter Glut drücke ich unter seinem dritten Hemdenknopf aus. Ein mit aller Kraft geschlagener Haken entzieht seinem Schrei die Luft. Ich greife nach dem Mädchen. Sie steht steif im Schock. Er liegt am Boden. Wir gehen um die Ecke, durch einige schmale Gassen. Ich habe Eis am Schwanz. Ihr Mund zittert, Lampen spiegeln sich in Lacken. Der Regen ist dünn und hart. Plötzlich verhält sie den Schritt.
»Ich gehe nicht mit«, sagt sie, ihre Stimme schwankt um Vokale und Konsonanten. Sie lehnt sich gegen eine Mauer und zieht die Hände mit der Handtasche gegen die Brust.
Ich schlage sie mit der Faust gegen die Stirne.
Sie ist benommen, kippt gegen mich, wimmert leise und dumm.
»Es ist zwecklos, Herzchen«, sage ich freundlich und nehme sie am Arm.
Sie stolpert, dann geht sie neben mir. Aus einer Telefonzelle rufe ich den Taxifunk an.
»Schicken Sie mir die Nummer einhundertdreizehn«, sage ich, und die Adresse.
Das Mädchen steht vor der Tür, durch den Spalt halte ich sie an der Hand. Ich rauche. Sie drückt die Hand gegen die Stirn. Es tut weh. Ich glaube es. Zehn Minuten später hält ein Wagen, ein Taxi. Peter springt heraus.
»Du, is wos passiert«, sagt er und deutet auf das Mädchen.
»Eine Spezialfuhre«, sage ich und schiebe sie in den Wagen, dann sage ich Peter leise die Adresse. Er nickt, wir steigen ein. Ich ziehe ihren Kopf gegen meine Brust. Sie liegt steif an mir. Sehen kann sie nichts. Peter fährt schnell und hat das Radio lautgedreht. Häuserreihen, die sich gleichen wie ein Tampon dem anderen. Wir steigen aus. Peter lächelt, dann verschwindet der Wagen. Er schuldet mir eine ganze Menge – doch es auf einmal zu fordern, wäre unklug –, auf kleine Gefälligkeiten verteilt, ist es für das Gedächtnis wirksamer.
Das Mädchen hebt den Kopf. Ich treffe sie mit halber Kraft mit dem Handrücken. Sie schluchzt und schaut nicht mehr. Ich sperre die Haustür auf und stoße sie in den dunklen Vorraum. Sie stolpert, und ich trete sie gegen die Knie. Ich knipse das Licht an und hänge meinen Mantel auf einen Hänger. Sie liegt. Ihr Rock ist weit über die Knie oben. Wärme fließt in meine Eier.
Ich ziehe sie an den Haaren hoch.
»Zieh deine Jacke aus«, sage ich.
Sie klammert ihre Hände in meinen Unterarm.
»Laß mich gehen, bitte, laß mich gehen. Ich habe Angst … ich schreie, ich«, stammelt sie und nähert sich der Hysterie. Zwei Ohrfeigen schafft sie, dann fliegt sie durch die offene Tür ins Wohnzimmer. Sie weint wild und hämmert mit den Fäusten gegen den Teppich. Ich greife ihr in die Haare und schlage ihren Kopf zweimal fest gegen den Boden, dann liegt sie ruhig.
Ich gehe in die Küche, nehme aus dem Eiskasten eine Flasche Bier und setze mich dann auf den Fauteuil beim Fenster. Sie liegt mit geschlossenen Augen, ihre Lider flattern. Ich drücke auf die UKW-Taste des Radios, Harry Belafonte, samtig schmirgelt Reiz am Eichelkopf.
Sie ist auf den Knien, die Beine schräg hinter sich gelegt. Sie redet, schaut tränenblind.
»Ich … habe … zweitausend Schilling in der Handtasche … wollen Sie die, oder den Ring …«, sie wetzt auf den Knien zu mir, in ihrer Handfläche liegt ein Ring mit rotem Stein. »Alles gebe ich Ihnen … bitte, lassen Sie mich gehen …«
Mit dem Fuß schlage ich den Ring vom Handteller, er kollert unter die Couch.
»Herzchen … du bleibst hier. Je schneller du das begreifst, um so weniger schmerzhaft ist es«, sage ich sanft. Ich reiße sie an den Haaren hoch. Sie schreit auf, dann liegt sie über der Couch. Nylon glänzt auf hellen Beinen.
Ich greife zwischen ihre Schenkel. Ihre Pisse läuft mir warm über die Hand. Ihr Körper schüttelt sich im Krampf der Befreiung, dann ist sie starr.
»Du kleine Drecksau, mach das sauber und zieh dich aus«, sage ich.
Sie zieht die Jacke aus, den Rock, die Strumpfhose. Ihre Beine leuchten weiß und schlank. Das weiße Höschen ziehe ich ihr langsam über die nassen Schenkel und schlage ihr das triefende Stück um den Mund. Mit leeren Augen knöpft sie die Bluse auf, hakt den BH los, dreht sich zu mir. Die Brüste sind fest und kühl. Ich drehe die Nippeln zwischen den Zähnen, sie röten und steifen sich, dann beiße ich zu. Sie schreit wieder auf, schrill, gellend, dann heult sie dumm und laut.
»Unter der Abwasch findest du einen Reibfetzen und einen Kübel. Wisch das auf, heulen kannst du nachher«, sage ich. Sie hält die Hand auf ihre linke Brustwarze.
»Zeig her«, sage ich und ziehe ihre Hand weg.
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