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Der Minus-Mann

Der Minus-Mann

Titel: Der Minus-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Sobota
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für ein Spielzeug mithaben.«
    Helmut spielt mit einem langen Springmesser. Ein unangenehmer Ton, wenn die Klinge hervorspringt und metallisch einrastet.
    »Damit schneide ich dir dein Gesicht auseinander«, sage ich. Sie steht, etwas schwankend, starrt blicklos auf das Messer. Ich steige aus den Kleidern, dann öffne ich ihren Rock, ich ziehe ihr das Höschen über die Knie. Ihre Finger zittern. Die Knöpfe der Bluse reißen unter meinen Händen. Steil schimmern ihre Brüste – ohne BH.
    Ich ficke sie in die Fut, in den Arsch, dann in den Mund. Helmut ebenso, manchmal treffen wir uns bei einem Loch, dann hat der von rechts Kommende den Vorrang. Sie weint und stöhnt leise. Sie wehrt sich nicht, ihre Augen sind geschlossen, manchmal rinnen Tränen über ihre Wangen, tropfen auf den Sitz. Sie leckt an meinem Schwanz, dann habe ich genug. Ich klettere aus dem Auto, zünde mir eine Zigarette an.
    »Du bleibst mit ihr da, dann kommst du mir nach, klar«, sage ich. Helmut nickt, er wickelt ihr sein Hemd um den Kopf, dann steigt er mit ihr aus.
    Ich klappe die Sitze nach vorn, dann fahre ich auf die Straße zurück. Nach einer Kurve halte ich an, steige aus. Ich gehe zurück, bis ich in den Weg einsehen kann. Das Mädchen kauert, wo der Wagen gestanden hat. Helmut kommt schnell. Wir laufen zum Wagen.
    Helmut versucht, mich einige Male anzureden. Ich schweige. Bei der Urania, wenige Schritte von meinem Hotel verlasse ich das Auto.
    »Salut«, sagt er.
    »Salut«, sage ich.
    Im Hotel bade ich, dann falle ich müde in die Decken.
    Am anderen Tag, es ist Mittag, ich liege im Bett und trinke. Das Mädchen – da ist wieder das Eis hinter meiner Stirn. Ich schiebe mit vielen Gläsern die Erinnerung in den Mülleimer. Nachmittag hole ich mir von Jancsi meine Waffe. Ein ›Nagan‹-Trommelrevolver, Kal. 7,62 mm, und drei Schachteln Munition. Für Alf hinterlege ich ein Foto in einem verschlossenen Kuvert, für den Führerschein.
    Abends fahre ich zu Mutter. Ihre geräuschvolle, harmlose Freude entfernt mich weit von ihr.
    Es ist ein Graben – tief und breit –, ich kann nicht übersetzen, nicht darüberspringen, nur stehen und warten auf die Ereignisse, die mich tuschieren. Ich treibe querfeldein oder mitten in die Scheiße, es mit mir egal. Ich bin müde – oder es ist ein Vorwand. Ich gehe zeitig schlafen. Den ganzen nächsten Tag sitze ich mit einem Buch in der Sonne. Die Zeilen sind fremde, verflochtene Buchstaben. Gegen Nachmittag packe ich meine Sachen.
    »Morgen muß ich wieder arbeiten«, sage ich. Dann gehe ich zur Bahn. Ich löse eine Fahrkarte, warte am Perron.
    »Am Wochenende kommst du doch«, sagt die ältere Frau, und »Baby«, zum Zwergpudel, »bleib ruhig.«
    »Ja, Mama, sicher«, sagt das blonde Mädchen und nimmt eine Reisetasche vom Boden. Der Zug fährt ein. Ich steige hinter dem blonden Mädchen in den Waggon. Sie winkt zum Fenster hinaus. Wir sitzen einander gegenüber.
    Ihre Beine sind zu dick. Ihr Gesicht zu süß, zu puppenhaft. Ich rauche, blättere in einer Zeitung. Die schräge Sonne blendet durch meine Sonnengläser.
    Nach dem Umsteigen in Wiener Neustadt sitzt sie mir wieder gegenüber. Wir reden – Zuggerede, dann Unsinn, bis sie lacht. Später sagt sie dann Ernstes, ich flüchte lahm in Banalitäten. Wir verabreden uns für den Abend. Ihr Lächeln beim Abschied ist wie Heimkommen. Rotwein und die leise Musik in der Bar und ihre bloßen Schultern im grünen Kleid. Der Dreck hat freundliche Nachbarn bekommen. Sie weiß nichts vom Gefängnis, wie sollte sie auch. Sie hört zu, hält meine Hände. Im Augenblick ist es richtig und gut, -und das Nachher sind fremde Nebel.
    »Ich glaube ich habe dich sehr lieb«, sagt sie und beeilt sich, weil sie zur Arbeit muß.
    Ich bin müde, aber der Tag hat Griffe, und ich drehe ihn mir zurecht. Mit dem Taxi ins Hotel – brausen –, alte Klamotten in einen Seesack und ab mit einem anderen Taxi an die Arbeit. In der großen Halle hocken drei Offset-Vierfarbenapparate wie Dinosaurier. Der Meister teilt mich zum Walzenwaschen ein. Gebeugt hantiere ich an den Rollen, zwei Jugoslawen sind meine Partner.
    »Du machen so … nicht so … so muß«, sagt der eine.
    »Okay, schon gut«, sage ich.
    Nachmittags holt man mich zum Papiertransport. Bücken, eine Hunderterlage Papier greifen, auf den Wagen heben. Nach zwei Stunden zittert mir die Knie. Ich gehe auf die Toilette, halte den Kopf unter das kalte Wasser. Dann weiter.
    »Wann ist Schluß?« frage ich gegen

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