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Der Mittelstürmer: Die Geschichte eines schwulen Profi Fussballers

Der Mittelstürmer: Die Geschichte eines schwulen Profi Fussballers

Titel: Der Mittelstürmer: Die Geschichte eines schwulen Profi Fussballers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian Altmann
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ausziehen würden. Beide mussten darüber grinsen.
    Während der ersten Probeaufnahmen fühlte sich Marc noch ziemlich unwohl. Aber das Team arbeitete so professionell, dass er schon nach kurzer Zeit seine Nacktheit vergaß. Ann hatte wirklich recht gehabt, das artete in richtiger Arbeit aus. Immer wieder mussten sie auf das richtige Licht warten. Dann stimmten wieder dieses und jenes nicht. In der Zeit, in der die Techniker das Licht umbauten, verzog sich Marc in das Wohnmobil.
    Einmal kam Tom zu ihm herein und setzte sich zu ihm. Er legte seine Hand auf sein Bein und erklärte ihm, wie talentiert er sich vor der Kamera anstellte. Die Berührung verwirrte Marc ein wenig. Er wusste ja nun, dass Tom offen schwul lebt. Und hier saß er mit ihm alleine und halb nackt in einem Wohnmobil. Auch wenn die Berührungen von Tom nicht sexuell gemeint waren, erhöhten sie Marcs Puls. Bevor er darüber nachdenken konnte, war die Pause auch schon vorbei, und sie mussten wieder aufs Set.
    Nach sieben Stunden war alles im Kasten. Tom war mit dem Ergebnis sehr zufrieden, und der ganze Konvoi machte sich auf den Weg ins Hotel. Tom lud Marc zum Abendessen ein. Sie verabredeten sich für später und jeder ging auf sein Zimmer.
    Marc war irgendwie ganz aufgewühlt. Das Arbeiten mit einem offen schwul lebenden Mann und die Nacktfotos hatten ihn echt durcheinandergebracht – und ziemlich erregt.
    Er legte sich mit einem Halbständer auf sein Bett. Langsam begann er, sich zu streicheln. Immer wieder musste er an Tom denken. Mit welcher Ruhe und Eleganz er seinen Job bewältigte. Diese Ausgeglichenheit, die er ausstrahlte. Marc spürte die Hand, die Tom im Wohnmobil auf sein Bein gelegt hatte. Dieser Gedanke erregte ihn immer mehr. Er streichelte sich über seinen verschwitzten Körper und stellte sich vor, wie Tom in ihn eindrang. Sein Atem ging schneller und schneller, und er hörte nicht, dass es an seiner Tür klopfte. Marc war vollkommen mit sich selbst beschäftigt. Er hörte gar nicht, dass Tom die Tür geöffnet hatte. Da plötzlich bemerkte er ihn und zuckte zusammen. Panisch versuchte er seine Blöße zu verbergen.
    Tom sagte nur ganz ruhig: »Sorry, ich komme später noch mal.«
    Doch Marc rief ihn zurück. Rot vor Scham bat er ihn in sein Zimmer, währenddessen er verzweifelt seine Unterhose suchte. Tom setzte sich zu ihm auf die Bettkante, so als ob nichts geschehen wäre, und meinte nur: »Du musst dich nicht genieren. Das macht doch jeder.«
    Marc wusste nicht, was er sagen sollte. Es war ihm so peinlich. Wie ein kleiner Junge, der bei etwas Verbotenem erwischt worden war, saß er im Bett. Die Beine angewinkelt, Toms Blicken ausweichend. Tom verhielt sich großartig, er versuchte, die Situation zu retten.
    »Du warst heute wirklich gut. Ich habe kaum je mit einem beruflichen Model so professionell zusammengearbeitet. Das wollte ich dir nur sagen.«
    Immer noch brachte Marc kein Wort heraus. Warum hatte er Tom zurück ins Zimmer gerufen? Langsam stand Marc auf und sagte, er müsse jetzt ins Bad.
    Tom sprang auf. »Gut, dann sehen wir uns ja gleich in der Lobby. Ich habe schon einen netten Tisch in einem prima Restaurant reserviert.«
    Lange ließ Marc das kalte Wasser über seinen Körper laufen. Er musste wieder zu klaren Gedanken kommen! Nichts in seinem ganzen Leben war ihm so peinlich gewesen wie die Situation eben. Wie konnte er Tom je wieder normal gegenübertreten? Aber was sollte er machen?
    In der Eingangshalle wurde er schon erwartet. Er vermied jeden Blickkontakt mit Tom. Das Taxi fuhr die Strandpromenade entlang. Vorbei an billig beleuchteten Touristenburgen. Allmählich ließen sie den Ort hinter sich, und die Landschaft wurde karger. Noch immer starrte Marc aus dem Fenster und brachte kein Wort heraus. Tom wollte die Situation entschärfen, indem er ununterbrochen redete. Aber Marc konnte sich darauf nicht konzentrieren. Nachdem sie schon einige Zeit gefahren waren, brachte er endlich einen kompletten Satz heraus: »Mir ist das so peinlich.«
    »Marc, jetzt hör mir mal zu. Das war meine Schuld. Ich hätte ganz einfach nicht reinkommen sollen. Ich habe geklopft, und da ich mir sicher war, dass du im Zimmer bist, bin ich reingekommen. Aber das hätte ich nicht dürfen. Und glaub mir eines, jeder macht das. Ich mache das manchmal sogar zweimal am Tag. So finde ich wieder meine Mitte.«
    Marc sah ihn jetzt an, Tom rettete die Situation, er fühlte sich wohl mit ihm. Er musste grinsen.
    »Du findest so also deine

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