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Der Moloch: Roman (German Edition)

Der Moloch: Roman (German Edition)

Titel: Der Moloch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Gemmell
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Korridor Bartellus und Emly überwältigt hatten, war auf dem Weg zum Fried gewesen, um Riis zu retten. Darius erklärte ihnen rasch, wer Bartellus war, und wandte sich dann an ihn.
    » Wir stehen alle hinter dir, General Shuskara. Wir wollen unseren Anführer retten, aber wenn du es befiehlst, werden wir erst den Kaiser töten.«
    Ein dünner grauhaariger Veteran näherte sich zögernd Bartellus. In seinen Augen schimmerte ein Respekt, wie ihn Bartellus seit einem Jahrzehnt nicht mehr gesehen hatte. » Mein Name ist Chevia, General«, sagte er. » Wir haben in der letzten Schlacht um Araz zusammen gekämpft. Ich war bei den Schweinestechern, bei der Vierten im letzten Tal.«
    Blitzartig wurde die Erinnerung in Bartellus wach. » Ich erinnere mich, Chevia«, sagte er. » Wir haben uns drei lange Nächte in dieser Höhle verkrochen. Und alle dachten wir damals, unsere Stunden wären gezählt. Wie geht’s deiner Hand?«
    » So gut wie neu«, meinte Chevia, grinste und zeigte eine Hand mit nur zwei Fingern. Es freute ihn sichtlich, dass sich der alte General an ihn erinnerte.
    » Wirst du heute an meiner Seite kämpfen, Soldat? Ganz gleich was geschieht?«
    » Ja, Herr.« Chevia sah sich um. » Das werden wir alle tun.«
    Die Nachtfalken nickten oder riefen zustimmend. Als sich Bartellus zwischen ihnen umblickte, erkannte er, dass viele der Männer im Dienst für die Cité alt geworden waren. Er spürte, wie seine Augen feucht wurden, und verfluchte sich dafür. Das Letzte, das sie jetzt brauchen konnten, waren die sentimentalen Tränen eines alten Mannes. Er suchte Emly und entdeckte sie neben Darius. Sie wirkte verloren.
    » Soldaten«, sagte er. » Das hier ist meine Tochter Emly. Beschützt sie, als wäre sie eure Tochter oder eure Schwester. Emly, halte dich im Hintergrund und warne uns, falls noch mehr Soldaten kommen.«
    Sie nickte, und er konnte sehen, wie die Furcht in ihren Augen jetzt, da sie eine Aufgabe hatte, ein wenig nachließ.
    » Was ist hinter diesen Türen, Darius?«
    Der Krieger schüttelte den Kopf. » Wir kennen uns hier auch nicht aus, General. Die Nachtfalken waren noch nie im Fried.«
    » Dol Salida?« Bartellus hatte ihn mitgebracht, weil er gehofft hatte, dass er ihnen helfen könnte, aber der Urquat-Meister schüttelte den Kopf. Bartellus konnte nicht sagen, ob er nichts wusste oder nicht helfen wollte.
    Überraschenderweise ergriff Chevia das Wort. » Das dort ist die Halle der Kaiser. Sie ist das Zentrum des Frieds. Alle Flure führen darauf zu. Es ist ein hoher, runder Raum mit einer Wendeltreppe, die an der Wand entlangführt. An ihrem Fuß befindet sich ein Durchgang aus Kristall. Man sagt, es sei der Eingang zu den Privatgemächern des Kaisers.«
    » Mehr brauchen wir nicht zu wissen«, erwiderte Bartellus und zog sein Schwert. » Öffnet die Türen!«
    Männer sprangen nach vorn und drückten gegen die Türen, mussten aber feststellen, dass sie von der anderen Seite her blockiert waren. Einer schlug frustriert gegen das geschnitzte Holz. Es kamen noch mehr zu Hilfe und lehnten sich gegen die Türen, die sich schließlich langsam und knarrend öffneten und dabei drei Leichen beiseiteschoben, die dahinter aufgestapelt lagen. Bartellus trat ein. Er kam auf einen breiten Treppenabsatz, auf dem nur Tote herumlagen. Seine Laune verbesserte sich schlagartig, als ihm klar wurde, dass hier bereits jemand eine Bresche in die Phalanx der kaiserlichen Soldaten geschlagen hatte. War Fell schon hier gewesen? Rechts von ihm führte eine mächtige Wendeltreppe in den großen blutroten Raum hinab. Auch sie war mit den Leichen schwarzsilbern uniformierter Soldaten bedeckt. Weiter unten auf der Treppe schlugen sich zwei Kämpfer mit den Soldaten der Eintausend, die sich auf den Stufen unter ihnen drängten und den Boden weiter unten bevölkerten. Als der General weiter vor trat, hörten die beiden auf zu kämpfen, drehten sich um und liefen wieder die Treppe herauf. Als sie näher kamen, sah er, dass eine Frau dabei war. Der andere war Evan Broglanh.
    Er freute sich maßlos. » Broglanh!« rief er. Der Kämpfer hielt inne und schaute erstaunt zu ihm hoch. » Nachtfalken! Die beiden sind Freunde. Beschützt sie!«
    Die beiden ausgelaugten Kämpfer flüchteten in den Schutz der Nachtfalken, die sich eilig nach vorn warfen, um sich den Verfolgern entgegenzustellen.
    » Halt«, brüllte da jemand vom Boden der Halle. Die Verteidiger hielten inne. Die Nachtfalken wandten sich zu Bartellus um. Der nickte.

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