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Der Moloch: Roman (German Edition)

Der Moloch: Roman (German Edition)

Titel: Der Moloch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Gemmell
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Bein beißen?«
    » Wenn es sein muss.« Sie lehnte den Kopf an die Wand hinter sich und sah sich um. Sie blickte zu Bartellus, dann zu der jungen Frau, und schließlich führte ihre Erinnerung sie zurück in die Halle der Wächter.
    » Emly«, flüsterte sie, und plötzlich erinnerte sie sich wieder an das kleine Mädchen, das sie vor, wie ihr schien, hundert Jahren mit Kleidung und Essen versorgt hatte.
    » Ja?« Das Mädchen beugte sich zu ihr herab, weil es dachte, sie wollte etwas von ihr.
    Indaro hätte ihr gern gezeigt, dass sie sich an sie erinnerte, aber sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie sah, wie Broglanh und das Mädchen Blicke wechselten. Die beiden dachten, sie würde gleich das Bewusstsein verlieren.
    » Indaro.« Als sich Bartellus jetzt neben sie kniete, um mit ihr zu reden, fühlte sie sich fast ein wenig bedrängt. Broglanh zog Emly von ihr fort. » Indaro, du bist wirklich das, wofür du dich ausgegeben hast«, erklärte der alte Mann. » Meine harten Worte bei unserer letzten Begegnung tun mir leid.«
    Es klang wie eine Abschiedsrede. Indaro hatte schon viele solcher Reden gehört. Und selbst ebenfalls ein paar gehalten.
    » Ich sterbe noch nicht«, sagte sie, obwohl sie sich benommen fühlte und gegen eine Ohnmacht kämpfte. » Ich erhole mich wieder. Ich erhole mich jedes Mal.«
    » Überhaupt bis hierher zu kommen, war eine großartige Leistung«, sagte Bartellus. Er beugte sich zu ihr. » Aber von hier an ist der Weg für uns versperrt. Wir müssen auf anderen Pfaden zum Kaiser vordringen. Weißt du vielleicht, wo es langgeht?«
    Sie schüttelte den Kopf, antwortete jedoch nur auf den ersten Teil des Gesagten. » Es ist nicht mein Verdienst, dass wir überhaupt bis hierher gekommen sind«, erwiderte sie. » Sondern das des jungen Elija.«
    Sie wollte noch auf Fell zu sprechen kommen, um dem alten Mann zu sagen, dass der Krieger da gewesen war und dass sie ihm folgen müssten, aber sie konnte nichts mehr sagen. Sie schloss die Augen, dann umfing sie Dunkelheit.
    Fell Aron Lee rannte eine steinerne Wendeltreppe hinunter, dem Kaiser dicht auf den Fersen. Er folgte seinem Gestank. Die bröckelnde Decke über der Treppe schien sich herabzusenken, und die Stufen wurden schmaler, aber die Wände glühten in einer eigentümlichen Lumineszenz, wie Fell es noch nie zuvor gesehen hatte. Es war ein blässliches Grün, fast wie die widerliche Farbe einer Wasserleiche. Fell dachte jedoch nicht lange darüber nach. Das Leuchten half ihm, weil er keine Fackel dabeihatte, und er wollte gar nicht erst darüber nachdenken, woher es kam. Er lief weiter, immer weiter nach unten, bis er das Gefühl hatte, ganz tief in den Eingeweiden der Cité zu sein.
    Warum sind diese Räume hier nicht überflutet?, fragte eine Stimme in einem Winkel seines Verstandes. In den oberen Ebenen stand alles unter Wasser, hier war es beinahe trocken. Dann schob er den Gedanken beiseite. Er wusste, dass sich der Kaiser vor ihm befinden musste, er konnte nirgendwo abgebogen sein, es gab keine Ausgänge, keine Nebentunnel. Irgendwann würde er ihn erwischen. Und diesmal würde er dafür sorgen, dass diese Kreatur starb.
    Er ertrank.
    Er sank in tiefes Wasser, sein Körper drehte sich in den starken Wirbeln. So lässt es sich sterben, dachte er, nicht im kreischenden Todeskampf mit zerschmetterten Knochen, Folterqualen, Wundbrand. Einfach nur ruhig und friedlich, sich fallen lassen, aufgeben, loslassen.
    Er sank haltlos immer tiefer und er spürte, wie der Druck, der auf ihm lastete, größer wurde, wie die Last des Wassers auf seine Brust drückte wie eine trunkene Hure. Panik stieg in ihm auf, und er bewegte seine Gliedmaßen, um das Gewicht abzuschütteln, um diesen friedlichen Ort wiederzufinden. Sein Kopf begann zu schmerzen, und es war, als müsste seine Lunge gleich explodieren. Er hielt den Atem an. Warum hielt er den Atem an?
    Er ertrank.
    Fell schoss aus dem Wasser hoch, und schlug panisch um sich, als wollte er ein schweres Gewicht von seiner Brust schleudern. Er japste nach Luft, dann hustete er und würgte. Die Luft war stickig und widerlich. Sie schmeckte wie verfaultes Fleisch. Er hustete und spuckte ins Wasser. Er steckte bis zur Hüfte in dieser dunklen Flüssigkeit. Unter sich spürte er Stein und um sich herum öliges, schleimiges Wasser. Der Gestank sagte ihm, dass er sich in einem Abwasserkanal befand. Er versuchte aufzustehen, um so weit wie möglich von dem verfaulten Wasser wegzukommen.
    Es war ihm ein

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