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Der Mond bricht durch die Wolken

Der Mond bricht durch die Wolken

Titel: Der Mond bricht durch die Wolken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Crispin
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Glazebridge, und die Retter warteten.
    Als die Polizei immer noch nicht eintraf, liefen sie die Straße hinauf zum Haus der Dickinsons, um Fen einzuweihen.
    »Das wär’s also, mein Lieber«, sagte der Major, der am Ende das Wort an sich gerissen hatte. »Schreckliche Frau, schrecklich. Ich hoffe, man faßt sie. Und ich hoffe, daß der arme, dumme Youings sich erholt.«
    »Aber was für eine Geschichte!« sagte Padmore. »Über alles andere hinaus, was für eine Geschichte ! Ich bin sicher, daß die >Gazette< mich nicht nach Afrika zurückschicken wird, nach allem, was ich hier für sie getan habe. Man muß mich einfach der Redaktion für Polizei- und Gerichtsberichte zuteilen.«
    »Meine Kopfschmerzen sind stärker«, sagte Thouless.
    Die Sonne stand tief im Westen. Die Wespe am Liegestuhl stellte die Arbeit für diesen Tag ein, setzte sich auf Fens Ohrläppchen, stach ihn und flog davon. Fen ließ die anderen im Gras sitzen und ging in das Haus, um nachzusehen, ob die Dickinsons einen Eisbeutel hatten.
     
     
    3
     
    Inzwischen hatte es an diesem Nachmittag in Glazebridge einen großen Aufruhr gegeben, von dem sie alle erst später erfuhren, als Padmore aus einem wiederbelebten Ticehurst eine Erklärung herausholte und sie, nachdem er abermals bei der >Gazette< angerufen hatte, an die anderen weitergab.
    Um 14.15 Uhr hatte Widger die Polizeistation verlassen und war zu Fen nach Aller gefahren.
    Um 15.15 Uhr schlich Ling erschöpft und elend hinaus, nahm sich einen Polizeiwagen und suchte einen unbesiedelten Teil der Landschaft auf, wo er langsam und melancholisch im Wald spazierenging, um über das Ultimatum des Chief Constable und alle anderen Ungerechtigkeiten des Lebens nachzudenken.
    Um 16.30 Uhr erhielt Sergeant Connabeer Thouless’ Anruf.
    Um 16.35 Uhr, nachdem er das Gebäude hastig und vergebens nach Widger oder Ling abgesucht hatte, betrat er den Raum, in dem Rankine und Crumb arbeiteten. Nach einem Blick auf Crumb holte er Rankine auf den Korridor hinaus und übermittelte ihm das Wesentliche von Thouless’ Botschaft.
    Rankin war hoch erfreut. Er bat Connabeer, einen Krankenwagen zur Schweinefarm zu schicken und die Fahndung nach Ortrud und dem Volkswagen einzuleiten, nahm sich einen Constable, einen Streifenwagen und ein Stemmeisen und fuhr mit hoher Geschwindigkeit nach Aller. Nach Hole Bridge kamen sie jedoch zum Stillstand: Der Streifenwagen streikte, und es stellte sich heraus, daß der Benzintank leer war. Rankine sandte den Constable mit dem Auftrag aus, irgendwo einen Kanister Benzin zu besorgen, und wartete nervös. Verkehr gab es keinen. Einmal fegte ein Krankenwagen aus Glazebridge vorbei, ohne Rankines Signale und Rufe zu beachten, und kam eine Viertelstunde später wieder zurück, schneller denn je und ihn erneut mißachtend. Rankine ging neben dem Fahrzeug auf und ab, kaute an den Fingernägeln und führte ab und zu Selbstgespräche.
    Nach ungefähr zwanzig Minuten kam der Constable mit Benzin zurück, das er bei einem widerstrebenden Zivilisten ausgeborgt hatte, und sie fuhren weiter. Die Schweinefarm war verlassen, aber die Blutlache am Boden der Diele munterte Rankin wieder auf, und er machte sich mit großer Energie und dem Stemmeisen an der abgesperrten Toilettentür zu schaffen, die er dann mit lautem Knall und unter einem Regen von Holzsplittern auch aufsprengte. Im Inneren fand er den Schürhaken, wickelte ihn vorsichtig ein, um die Fingerabdrücke nicht zu verwischen, schaute sich schnell um und schickte dann den Constable zu Thouless, um vor allem von John Thomas erste Aussagen aufnehmen zu lassen. Hier geriet er jedoch ins Stocken, denn auch der Bungalow war leer. Gestärkt von Thouless’ Brandy, und überdies in Angst, weil alleingelassen, hatte John Thomas beschlossen, das Weite zu suchen. Er fuhr bereits als Anhalter zum vertrauten Universitätsgelände zurück.
    Rankine lief eine Weile um den Bungalow herum, starrte zu den Fenstern hinein, beschloß dann, sich bei Widger zu melden, fuhr zurück und kam gerade rechtzeitig in Glazebridge an, um bei der Festnahme Zeuge und sogar Helfer zu sein.
    Da Rankine um 17.00 Uhr noch nicht zurück war, kam Kriminal-Sergeant Crumb zu dem Schluß, daß es Zeit für ihn sei, nach Hause zu gehen. Er klopfte an Widgers Tür, hörte nichts, und schaute hinein. Das Zimmer war leer. Gut. Crumb zog den Mantel an, den er selbst bei wärmstem Wetter trug, und ging zuversichtlich die Treppe hinunter.
    Hier veranlaßte ihn eine Eingebung, die er

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