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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
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versuchen könnte, das Grundstück zu untersuchen, auf dem er sich befand. Dabei könnte er vielleicht noch eine Mahlzeit und etwas zu trinken aufzutreiben. Hier oben hatte das Gewitter zeitweilige Abkühlung gebracht, doch unten im Tal, das konnte Konstantin sehen, dampfte der Dschungel als würde der Boden kochen.
    Er stellte fest, dass er das Meiste von seinem Grundstück schon während kurzer Verhörpausen gesehen hatte, nahm sich jetzt jedoch die Zeit, Einzelheiten Beachtung zu schenken. Zunächst einmal gab es da die Außenmauer aus Bruchsteinen. Sie war sauber verfugt, ohne dass die Steine mit Mörtel beschmiert worden wären. Der Maurer hatte sich die Zeit genommen, im unteren Bereich große schwarze Steine zu verwenden, die im oberen Teil zunehmend von solchen mit einem rötlichen Ton abgelöst wurden, wodurch sich so etwas wie ein dezentes Flammenmuster ergab. Die Mauer war ein wenig höher als er, sodass Konstantin auf den Verkehr jenseits davon nur durch Stimmen und Schrittgeräusche schließen konnte. Ein schlichtes, aber sauber gearbeitetes Holztor versperrte den Weg in diese Außenwelt. Konstantin konnte sich nicht verkneifen zu überprüfen, ob er hier wohl eingeschlossen war. Nein, das Tor ist unverschlossen und es steht keine Wache davor. Ich bin also eher ein Gast als ein Gefangener. Jetzt mache ich lieber erst mal wieder gut zu.
    Der Zugang lag in einer Ecke des näherungsweise quadratischen Grundstückes. Ein schmaler Weg aus nicht ganz ebenem Fels führte an der Mauer entlang zur Laube. Rechts vom Weg wucherte ein dichtes, bestimmt zwanzig Meter hohes Gestrüpp aus knorrigen Bäumen und Büschen. Auch Farne, Palmen und meterhohe Schachtelhalme gehörten dazu. Schlingpflanzen waren offenbar absichtlich dergestalt mit den höheren Pflanzen verflochten worden, dass sie einen undurchdringlichen Sichtschutz zum Rest des Grundstückes bildeten. Zahlreiche kleinere und größere Früchte prangten an dieser grünen Mauer. Obwohl Konstantin meinte, die Eine oder Andere sähe dem ähnlich, was er zuvor als Speise vorgesetzt bekommen hatte, wollte er seinem Urteil in dieser Hinsicht lieber nicht vertrauen. Lange liebäugelte er mit einer Frucht, die er zu Hause bedenkenlos, in der sicheren Annahme es handle sich um eine Apfelsine, verspeist hätte. „In einer fremden Welt kann aber genau so die schrecklichste Giftpflanze aussehen, die man sich denken kann“ , rief er sich schließlich zur Ordnung .
    In der Laube hatte er bereits viele Stunden verbracht, daher kannte er ihre Einrichtung ganz gut: Vier bequeme Sessel, aus einem flexiblen Holzgerüst und einer Bespannung aus Lederschnüren, gruppierten sich dicht gedrängt um einen kleinen Tisch. Wegen der zwei großen, zusätzlich aufgestellten Schiefertafeln war der offene Raum damit bereits recht voll. Der Pavillon war ganz aus dekorativem Bruchstein gemauert. Selbst sein Dach war eine steinerne Gewölbedecke. Hinter der nächsten Biegung lag die Schlafhütte, die genau wie die Laube konstruiert war, jedoch zwischen den Säulen zusätzlich dünne Wände hatte. Die einzige Fensteröffnung war klein und mit einem beschnitzten Holzladen verschließbar. Zusätzlich gab es ein dichtes Moskitonetz aus so fein perforiertem Leder, dass es beinahe unsichtbar blieb. Konstantin musste das Material eingehend untersuchen, bevor er begriff, worum es sich handelte.
    Dem Hauptweg an der Außenmauer folgend führte hinter der Schlafhütte ein kleiner Pfad rechts ab, Richtung Grundstückinneres. Auch diesen Weg kannte Konstantin bereits. Er endete an einem kleinen, hölzernen Aborthäuschen, das auf Pfeilern über einem Gartenteich thronte, der wohl als effiziente Kläranlage fungierte. Jedenfalls roch Konstantin keine Fäkalien.
    Weiter war er dem Steinweg noch nicht gefolgt. Hinter der nächsten Ecke fand er einen kleinen Holzschuppen und darin zwei Wasserfässer, eine rostige Säge, eine einfache Holzleiter und eine Menge Schmutz. Hinter einem sehr kleinen Hof stand ein weiteres steinernes Gebäude, nicht größer als die anderen. Von diesen unterschied es sich dadurch, dass die Vorderfront nicht massiv, sondern lediglich mit großen Holzläden verschlossen war. Außerdem kamen gleich zwei Schornsteine aus dem Dach. Der Grund dafür war leicht zu erraten. Ein Blick ins Innere bestätigte Konstantins Vermutung, dass es sich um eine Küche handelte. Ein gemauerter Backofen und eine offene Feuerstelle dienten zum Kochen, ein Holztischchen als Arbeitsfläche. In einem

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