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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
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anfahren zu lassen, dass er kein Feuer anbekäme, weil er angeblich zu doof für Frederiks Anleitung war. Lisa ist noch klatschnass und traut sich nicht von der Mitte des Lagerplatzes weg. Als wenn ich mich so anstellen würde, weil ich beinahe zu Tode gestürzt wäre ….
    Vor einer Weile war aus heiterem Himmel ein großer Wasserschwall aus den Baumkronen herabgestürzt, hatte Lisa umgerissen und ein Stück weit auf den Rand des Lagerplatzes zu geschwemmt. Vermutlich war Elinas Urteil in diesem Falle sehr ungerecht, denn es war mit Sicherheit ein traumatisches Erlebnis für die Jüngste der hier Gestrandeten gewesen, hilflos auf den nächsten Abgrund zu zu rutschen, während die Umstehenden aus ihrer Perspektive gleich erkennen konnten, dass nicht wirklich Gefahr für sie bestand. Elina war das eigentlich bewusst, aber bei all dem Zank um sie herum, fand sie, sie habe es nicht nötig, sich in Gedanken für eine Gerechtigkeitsmedaille zu qualifizieren.
    „Hört mal alle her!“, verschaffte sich Bernd wieder einmal die allgemeine Aufmerksamkeit. „Wir müssen jetzt was trinken, so viel steht fest. Die kleine Dusche, die Lisa eben abbekommen hat, hat mich da auf einen Gedanken gebracht. Das Wasser, was sich in all den Kelchblättern sammelt, muss doch Regen sein, und Regen ist frisch. Also können wir aus den Blättern trinken! Das mache ich jetzt auch!“
    Obwohl sich nicht alle sicher schienen, ob dieser Schritt richtig war, waren sie zumindest augenscheinlich durchweg erleichtert, dass Bernd diese Entscheidung getroffen hatte. W enn mich dieser Schluck irgendwann krank machen sollte, so verdurste ich wenigstens nicht sofort , dachte Elina, als sie die Idee das erste Mal ausprobierte.
    Selbst Alexander, der zunächst strikt dagegen gewesen war, konnte sich nach diesem Vorbild nicht mehr beherrschen und trank einige Schlucke, bevor er erklärte: „Ich finde, das muss erst mal reichen, vielleicht kriege ich noch ein Feuer hin, dann könnten wir das Zeug abkochen. Das wäre sicherer.“
    Sonst ließ sich fast niemand mehr von dieser Mahnung bremsen. Vielleicht ist es tatsächlich besser, sich zurückzuhalten, dachte Elina. Jetzt kann ich es erst mal wieder eine Weile aushalten. Vorläufig werde ich Mira nichts davon einflößen. Wenn ich ihr was überschütte, reicht die Kühlung vielleicht erst mal- und für mich ist das auch nicht verkehrt. Bald wird es sowieso dunkel und kühler.
     
    Doch gerade mit dieser Hoffnung lag Elina vollkommen falsch. Ja, während die Jugendlichen, soweit sie nicht sowieso mit noch schlimmeren Beschwerden zu kämpfen hatten, zunehmend müder und abgeschlagener wurden, verfinsterte sich der Himmel zusehends, doch Abenddämmerung war das nicht. Hier braute sich direkt über ihnen ein gewaltiges Gewitter zusammen. Die Luft wurde drückender und schwüler, wenn das überhaupt noch möglich war. Schon der erste Blitz schlug so nah ein, dass sie alle die heftige Druckwelle spürten und danach wurde es noch bedeutend schlimmer. Ein unbeschreiblicher Regen setzte ein. In den ersten Momenten fingen die Baumkronen das Meiste ab. Dann jedoch schossen regelrechte Sturzbäche an den Stämmen herab. Die Jugendlichen mussten sich an den nächstbesten Ästen festklammern, um nicht Gefahr zu laufen, fortgespült zu werden oder auszurutschen und abzustürzen. Wasserschwalle, wie derjenige, der Lisa zuvor umgerissen hatte, kamen jetzt immer wieder mit noch größerer Gewalt, aber stets unerwartet herab und verschlimmerten die Lage noch. Auch blieb es keineswegs bei dem ersten nahen Blitzeinschlag. Zweimal erwischte es die Gruppe, und ein indirekter Stromfluss durch den Untergrund erfasste sie. Wohl jeder von ihnen dachte in den folgenden zwei Stunden das eine oder andere Mal, dass es jetzt endgültig aus sei.
    Irgendwann hörte das Unwetter von einem Moment auf den anderen auf. Elina wusste nicht, wie es ihr bei all dem gelungen war, Mira ununterbrochen am Ärmel zu halten.
    Zu Anfang war ihr das Wasser warm vorgekommen. Auf die Dauer war es ihr in dem Regenguss dennoch so kalt geworden, dass sie sich jetzt regelrecht über die Rückkehr der unbarmherzigen Hitze freute. [6] Indessen war der Überlebenskampf so auszehrend gewesen, dass vor lauter Erschöpfung erst mal alle nur noch auf dem Ast herumliegen konnten und sich nicht rühren wollten. Endlich schliefen sie Einer nach dem Anderen ein.
     
    Stunden später erwachten sie, und da begann tatsächlich die Abenddämmerung. Elina war dankbar, dass sie

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