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Der Mondscheingarten

Der Mondscheingarten

Titel: Der Mondscheingarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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genau das, was sie brauchte …
    »Bringst du uns auch was mit aus Indonesien?«, platzte Norma hoffnungsvoll heraus, offenbar gleich für ihre Schwester mit, die Lilly bittend ansah.
    »Natürlich«, entgegnete Lilly. »Vielleicht haben sie dort schicke T-Shirts.«
    »Oder Schmuck!«, entfuhr es Jessi.
    »Na, na, junge Dame, wir wollen doch nicht gierig sein«, mahnte Ellen.
    »Das ist schon in Ordnung«, beschwichtigte Lilly. »Wenn ich etwas Passendes sehe, bringe ich es euch mit.«
    »Dann möchte ich aber auch etwas!«, warf Dean lachend ein.
    »Ja, einen Glückselefanten für deine Baustellen, den kannst du im Moment wirklich gebrauchen.«
    Dean winkte ab. »Das wird schon, mach dir keine Sorgen, Lilly. Genieß deinen Flug und komm heil wieder, das ist alles, was wir wollen.«

21
    Aufgeregt knetete Lilly ihre Hände, während sie in der Wartehalle des Flughafens auf und ab ging. Nach Indonesien! Sie würde nach Indonesien, nach Sumatra fliegen. Vollkommen allein! So sehr sie sich auf die Reise freute, im Moment war sie nur aufgeregt und wünschte sich, dass Ellen hätte mitkommen können. Wie sollte sie sich in dem fremden Land zurechtfinden? Sie sprach ja nicht einmal die Sprache! Sei nicht albern, schalt sie sich wenig später selbst. Wenn Gabriel das hören würde, würde er sich über dich kaputtlachen.
    Jetzt wünschte sie sich, dass sie am Tag zuvor noch einmal mit ihm telefoniert hätte. Doch die Reisevorbereitungen hatten ihr keine Zeit gelassen. Schneller als sie es sich versah, war Mitternacht gewesen, und dann hatte sie nur noch wenige Stunden gehabt, um sich unruhig im Bett zu wälzen.
    Gegen Morgen hatte sie noch eine Mail von Sunny auf Ellens Computer gefunden, in der die Studentin berichtete, dass sich die Filmdatei aufgrund ihrer Größe nicht per Mail verschicken ließ.
    Der Film! Den hatte Lilly beinahe vergessen gehabt! Aber es machte keinen Sinn, ihn nach London zu verschicken. Lilly wollte ihn zu Hause ansehen, wenn sie die Gelegenheit hatte, ihre Mutter aufzusuchen und sie zu fragen.
    Sie hatte also geantwortet, dass Sunny den Film gut auf­heben sollte, bis sie wieder zurück war.
    Und nun stand Lilly hier, fühlte sich, als hätte sie einen Schwarm Bienen verschluckt, und wünschte sich, dass ihr Flug endlich aufgerufen wurde.
    »Lilly!«, tönte es plötzlich hinter ihr. Einen Moment lang war sie schon versucht, sich umzublicken, aber sie sagte sich, dass es hier viele Lillys geben konnte, und vielleicht hatte eine davon ja was vergessen …
    »Lilly!«, rief es nun wieder.
    Als sie sich nun doch umwandte, entdeckte sie Gabriel, der ihr heftig zuwinkte. Was hatte er hier zu suchen? War er nicht bei seiner Exfrau? Er hatte doch gemeint, dass es noch ein wenig dauern würde …
    »Für einen Moment hatte ich schon befürchtet, dass Sie eine Doppelgängerin haben«, sagte er, als er keuchend vor ihr haltmachte. »Ein Hörsturz wäre ja eher unwahrscheinlich gewesen, oder?«
    »Was machen Sie denn hier?«, fragte sie verwundert. »Ich denke, Sie sind bei …«
    »Die Sache hat sich erledigt. Dianas Mutter war ins Krankenhaus gekommen, ich hatte zu der alten Lady immer ein sehr gutes Verhältnis.«
    »Und wie geht es Ihrer …« Beinahe hätte sie Schwiegermutter gesagt, aber das stimmte doch eigentlich nicht mehr, oder?
    »Meiner Ex-Schwiegermutter geht es mittlerweile wieder besser. Diana war deswegen ein bisschen durch den Wind, verständlich, denn bisher hatte sich ihre Mutter gut gehalten. Weil sie wusste, dass ich an Jolene hänge, hat sie mir Bescheid gegeben, und da es zunächst ziemlich kritisch aussah, bin ich gefahren.«
    »Dann ist das Verhältnis zu Ihrer Exfrau …«
    »Ein freundschaftliches«, vervollständigte Gabriel ihren Satz. »Ja, mittlerweile kommen wir wieder gut miteinander aus. Nicht gut genug, um es noch einmal miteinander zu versuchen, dazu sind wir zu verschieden. Aber wir reden mit­einander und melden uns, wenn es was Außergewöhnliches gibt. Ihr neuer Freund ist übrigens Segelfan, ein Sport, zu dem es mich bisher nicht gezogen hat.«
    Na, das sagen Sie mal meinem Vater, dachte Lilly, sprach es aber nicht aus. Obwohl sie diese Rechtfertigung nicht eingefordert hatte, war sie froh, dass Gabriel ihr jetzt mehr als am Telefon erzählt hatte.
    »Und warum sind Sie nach der ganzen Aufregung zum Flughafen gekommen?«
    »Ich wollte Sie sehen.« Das kleine Lächeln, das um seine Lippen spielte, war einfach umwerfend. »Wo ich Sie doch jetzt für eine Woche entbehren

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