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Der Mondscheingarten

Der Mondscheingarten

Titel: Der Mondscheingarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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am härtesten trifft.«
    »Maggie hat einen anderen Mann verdient, glaub mir. Ich bin viel zu abenteuerlustig, das habe ich hier auf Sumatra gemerkt. Während ich mich für alles Mögliche interessiere, hat sie schon vor den Einheimischen Scheu. Es wird besser sein, wenn sie einen Mann heiratet, der mit ihr in London bleibt, der sie ausführt und seinen Freunden vorstellt und dafür sorgt, dass sie Frauen als Gesellschaft hat, mit denen sie belanglose Gespräche über Mode und das Personal führen kann. Für mich ist es jedoch besser, eine abenteuerliche Frau zu haben, eine, die den Dschungel nicht scheut und die so anpassungsfähig ist, dass sie problemlos in die Rolle meiner Verlobten schlüpfen kann, obwohl sie es nicht ist.«
    Damit griff er nach ihrer Hand und hielt sie fest. Rose schlug das Herz noch immer bis zum Hals. Nun hatte sie keine Zweifel mehr an seiner Aufrichtigkeit.
    »Die entscheidende Frage ist doch, liebst du mich?«, fragte er, während sein Blick sich an ihre Augen heftete. »Denn was mich angeht, ich liebe dich, und ich bin bereit, es mit allen möglichen Widrigkeiten aufzunehmen, wenn ich nur weiß, dass du hier auf mich wartest.«
    Rose forschte in ihrem Herzen nach. Liebte sie ihn?
    »O ja, ich liebe dich!«, antwortete sie. »Wahrscheinlich schon seit dem Augenblick, als wir uns in van Swietens Garten zum ersten Mal begegnet sind.«
    Paul zog sie kurzerhand an sich und küsste sie. »Lass den Rest meine Sorge sein. Ich werde mich von Maggie trennen, und wenn ich zurückkehre, heiraten wir.«
    Erneut trafen seine Lippen ihren Mund und ließen eine wilde, ungekannte Sehnsucht in ihr erwachen. Obwohl sie wusste, dass es falsch war, dass es gegen alles, was Mrs Faraday ihr eingebläut hatte, verstieß und sie besser sehen sollte, dass sie aus dem Zimmer kam, ließ sie doch zu, dass seine Lippen von ihrem Mund abglitten, über ihren Hals wanderten und dann an ihrer Schulter verharrten.
    »O Rose«, hauchte er, während ein Schauer durch seinen Körper rann. Für einen Moment hielt er inne, betrachtete sie, spürte anscheinend dem Gefühl ihrer Haut an seinen Händen nach. Seine Berührungen brannten auf ihrem Körper, ließen ihren Schoß erwachen und damit auch das verzehrende Begehren, das sie nur in manchen Nächten überkam, ohne dass sie wusste, wie sie sich Erleichterung verschaffen konnte. Aber nun wusste sie es. Pauls Wärme, der Duft seiner Haut waren die Antwort.
    Ihr Herzschlag donnerte in ihren Ohren, und als er sie schließlich auf das Bett zog, wehrte sie sich nicht. Keuchend schob Paul ihr das Nachthemd über die Schenkel und zog sich dann seine Pyjamahose herunter. Sein Geschlecht sah Rose nicht, doch als er vorsichtig in sie eindrang, spürte sie es, und es verschlug ihr den Atem. Der Schmerz hielt allerdings nur wenige Augenblicke an und wich erneut dem Verlangen.
    »Ich liebe dich, Rose«, keuchte er, während er auf sie sank und begann, sich vorsichtig zu bewegen. Rose schlang die Arme um ihn und versuchte, die vorwurfsvolle Stimme von Mrs Faraday, die sie eine Hure nannte, auszublenden.
    Was sie tat, war das, was sie wollte, und es fühlte sich richtig an. Er war der Mann, den sie liebte. Sie wollte ihm für immer gehören. Und in diesem Augenblick war ihr alles, was sie über vermeintliche Moral gehört hatte, egal. Sie wollte ihn, seine Haut, seinen Duft, seine Küsse und das Gewicht seines Körpers auf ihr. Ihre Hände erfühlten die Muskeln unter seiner festen Haut, dann den Ansatz seines Haars im Nacken.
    Und als sich Paul in ihr verströmte, explodierte etwas in ihr und jagte alle Zweifel, alle Vorwürfe davon.

16
    London 2011
    Nasskaltes Wetter schlug ihnen entgegen, als Lilly und Ellen das Flughafengebäude verließen. Am Tag ihrer Abreise hatte sich Cremona von der schönsten Seite gezeigt, die Sonne hatte auf das Bahnhofsgebäude geschienen und sie bis zum Flughafen in Mailand begleitet.
    »Wir hätten in Italien bleiben sollen«, murrte Ellen, während sie versuchte, mit einer Hand ihren Wollmantel enger um ihren Körper zu ziehen. Vergeblich, der feste Stoff wi­dersetzte sich, und der Wind zerrte einen Zipfel ihres Schals aus dem Ausschnitt heraus. Ellen kniff die Augen zusammen und wandte den Kopf zur Seite. Zwecklos.
    Schließlich blieb sie stehen, stellte ihren Koffer ab und richtete dann ihre Sachen. »Schade, dass die Pflicht ruft, sonst würde ich Dean fragen, ob wir uns in Zukunft über die Wintermonate nach Italien verziehen könnten.«
    »Und was soll

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