Der Nacht ergeben
Schritte angehört.«
»Oh, das ist ja fabelhaft. Ich dachte, das sollte ausschließlich ein Ausgang sein.« Shane griff unter sein Bett und zog einen Pfahl hervor. »Geh Michael und Eve holen. Hier.« Er reichte ihr einen weiteren Pfahl. Dieser hatte eine Silberspitze. »Das ist der Porsche unter den Vampirkillern. Mach keine Dellen rein.«
»Du bist so schräg.« Aber sie nahm ihn und stürzte dann in ihr Zimmer, um sich das silberne Messer zu schnappen, das Amelie ihr gegeben hatte. Sie wusste nicht, wo sie es unterbringen sollte, aber dann bohrte sie ein kleines Loch in die Tasche ihrer Jeans, das gerade groß genug für die Klinge war. Die Jeans war so eng, dass die Klinge an ihrem Bein an Ort und Stelle blieb, aber nicht so eng, dass es sich von außen abzeichnete. Außerdem war die Klinge ziemlich flexibel.
Auf weitere Bewegungen lauschend, eilte sie den Flur entlang. Eves Zimmer war leer, aber als sie an Michaels Tür klopfte, hörte sie einen erschrockenen Aufschrei, der sich sehr nach Eve anhörte. »Was?«, fragte Michael.
»Probleme«, sagte Claire. »Ähm, vielleicht. Dachboden. Sofort.«
Michael schien davon ebenso wenig begeistert wie Shane.
»Na großartig. Bin gleich da.«
Claire hörte eine gedämpfte Unterhaltung und das Rascheln von Bettzeug. Sie fragte sich, ob er sich gerade anzog, und versuchte, das Bild loszuwerden, nicht weil es superheiß gewesen wäre, sondern weil, na ja, es war Michael , und außerdem hatten sie jetzt andere Probleme.
Zum Beispiel, was da oben auf dem Dachboden war.
Oder wer.
Die Tür flog auf und Eve stürzte heraus, derangiert und mit geröteten Wangen. Sie war noch dabei, sich die Bluse zuzuknöpfen. »Es ist nicht so, wie du denkst«, sagte sie. »Es war nur - oh, okay, egal, es war genau, was du denkst. Also, was ist jetzt?«
Direkt über ihren Köpfen fiel etwas auf den Fußboden der Dachkammer er und rollte ein Stückchen. Claire zeigte schweigend nach oben und Eve folgte der Bewegung, sie starrte nach oben, als könnte sie durch Holz und Putz schauen. Als Michael, der sich ein Shirt übergeworfen hatte, sie sachte an der Schulter berührte, fuhr sie zusammen. Er legte den Finger auf die Lippen.
Shane trat aus seinem Zimmer, in jeder Hand einen Pfahl. Unauffällig warf er Michael einen zu.
Wo ist meiner , formte Eve mit den Lippen.
Hol dir doch selber einen , gab Shane ebenso lautlos zurück. Eve rollte mit den Augen und stürzte in ihr Zimmer. Sie kam mit einer schwarzen Tasche zurück, die sie sich wie einen Patronengurt quer über die Brust gehängt hatte. Claire vermutete, dass er voller Waffen war. Eve kramte darin herum und holte einen Pfahl für sich heraus. Sogar ihre Initialen waren darin eingeschnitzt.
»Werkunterricht«, flüsterte sie. »Seht ihr? Ich habe in der Schule doch etwas gelernt.«
Michael drückte auf den Knopf und die verborgene Tür öffnete sich lautlos. Soweit Claire sehen konnte, brannte oben kein Licht. Es war stockfinster auf der Treppe.
Einstimmig beschlossen sie, dass Michael zuerst gehen sollte, wegen seinen Vampiraugen usw. Shane folgte, danach Eve; Claire bildete das Schlusslicht und sie versuchte, sich so leise wie möglich zu bewegen, denn die Treppen knarrten unter dem Gewicht von vier Leuten. Oben stieß Claire mit Eves Rücken cken zusammen und flüsterte: »Was?«
Als Antwort fasste Eve nach hinten und ergriff ihre Hand. »Michael wittert Blut«, flüsterte sie. »Psst.«
Am anderen Ende des kleinen stillen Zimmers ließ Michael ein Licht aufflackern. Der Raum hatte nichts Ungewöhnliches an sich, nur die Möbel, die dort immer standen, waren zu sehen. Es gab kein Anzeichen dafür, dass jemand hier gewesen war, seit die Goldmans und Myrnin weggegangen waren.
»Wie kommen wir auf den Dachboden?«, fragte Shane. Michael drückte einige verborgene Knöpfe und eine weitere kaum sichtbare Tür am anderen Ende des Zimmers öffnete sich. Claire erinnerte sich gut daran; Myrnin hatte sie ihr gezeigt, als sie das Zeug für Bishops Willkommensball zusammengesucht hatten.
»Bleibt hier«, sagte Michael und trat durch die Tür hindurch in die schummrige Öffnung.
»Ja, klar«, sagte Shane und folgte ihm. Dann streckte er von außen den Kopf herein, um zu sagen: »Nein, ihr zwei nicht. Bleibt hier.«
»Merkt er eigentlich gar nicht, wie unfair und sexistisch das ist?«, fragte Eve. »Männer.«
»Möchtest du wirklich als Erstes gehen?«
»Natürlich nicht. Aber ich hätte gern die Chance, mich zu weigern , als
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