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Der Naechste bitte!

Der Naechste bitte!

Titel: Der Naechste bitte! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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Zuchtstute, wohingegen ich …« – ich unterbrach mich und suchte nach den passenden Worten – »… ein Shetlandpony bin, das auf dem Rummel arbeiten muss.«
    »Armer schwarzer Kater.«
     
    Nur, weil Harrison Mann einen Pulitzer-Preis eingeheimst hatte, hieß das noch lange nicht, dass es mir recht war, wenn er meine Adresse kannte. Nachdem ich stundenlang darüber nachgedacht hatte, was ich anziehen sollte (ich war so verzweifelt, dass ich sogar Lisette nach ihrer Meinung fragte), entschied ich mich für ein farbenfrohes Wickelkleid von Diane von Fürstenberg, das ich im Schlussverkauf vor zwei Jahren erstanden hatte und noch immer heiß und innig liebte, für goldene Riemchen-Stilettos und meine Smaragdohrringe aus Bombay. Anschließend machte ich mich auf dem schnellsten Weg in die Stadt, wo mich um ein Haar ein Taxi umgefahren hätte. Ziemlich aus der Puste und mit einem wackelnden Absatz erreichte ich das Elaine’s.
    In dem Moment, als ich die Bar betreten und zum vereinbarten Tisch gehen wollte, hörte ich, wie jemand sagte: »Miss Lane?« Ich fuhr herum und erblickte einen großen, hageren Mann in einem dunklen Anzug und einer Chauffeursmütze, der zu einer auf Hochglanz polierten Stretch-limousine hinüberdeutete, in der Harrison Mann mich erwartete.
    »Sind Sie immer so feudal unterwegs?«, wollte ich wissen und versuchte einzusteigen, ohne mir den Kopf anzustoßen, meinen Absatz endgültig zu ruinieren oder den Blick auf mein Höschen freizugeben.
    »Haben Sie je versucht, an einem verregneten Samstagabend ein Taxi zu bekommen?« Er griff nach zwei Champagnerflöten und füllte sie.
    »In solchen Fällen mache ich von meiner MetroCard Gebrauch«, sagte ich und nahm das Glas entgegen, das er mir hinhielt.
    »Sind Sie heute geflogen?«, fragte er, lehnte sich zurück und kreuzte die langen Beine.
    »Heute nicht.« Ich trank einen Schluck.
    »Gestern?« Er blickte erwartungsvoll drein.
    »Gestern bin ich über Salt Lake City nach Scottsdale und wieder zurück geflogen«, erzählte ich ihm und sah, wie seine Augen aufblitzten. Bingo.
    »Ist das Ihre Standardroute?« Interessiert lehnte er sich zu mir herüber.
    »Das kann man so nicht sagen. Ich fliege praktisch überall hin.« Mit einem Schulterzucken nahm ich einen weiteren Schluck.
    »Fliegen Sie auch ins Ausland?«
    »Hin und wieder.« Ich fand es rührend, dass der große, berühmte Autor so tat, als interessierte er sich für meine Arbeit.
    »Was gefällt Ihnen besser? Inlands- oder Auslandsflüge?«, hakte er nach und rutschte so nah an mich heran, dass ich die verstopften Poren auf seiner Nase und die goldene Füllung in seinem linken Backenzahn erkennen konnte.
    »Ich mag Auslandsflüge, aber an die kommt man nur schwer ran«, erklärte ich, presste mich gegen die Tür und fragte mich, wohin die Reise wohl gehen mochte.
    »Was ist das Verrückteste, das Sie je an Bord erlebt haben?«, wollte er wissen und blickte mich erwartungsvoll an.
    Innerlich verdrehte ich die Augen. Ständig stellten die Leute mir diese Frage, gefolgt von: »Über welche Stadt fliegen wir gerade?« – als ob ich das aus knapp zehntausend Metern erkennen konnte. Beliebt war auch »Gibt’s einen Spielfilm?«, direkt nach der Vorschau.
    In Wahrheit hatte ich im Laufe meiner Karriere mehr erleben dürfen, als mir lieb war. Es war schwer, zu sagen, was das Verrückteste war. Vielleicht der siebenjährige Junge, der noch immer gestillt wurde, sich zwischendurch aber einen Orangensaft bestellt hatte? Der angetrunkene Filmstar, der die Garderobe in der ersten Klasse mit den Waschräumen verwechselt hatte? Oder doch der Geschäftsmann, der sich zur Vorbereitung auf den Nachtflug nach Europa in den Gang gestellt und sich seinen Flanellpyjama mit passender Schlafmütze, Hausschuhen und Augenbinde angezogen hatte? Oder gar der Mann, der während des Sicherheitsvideos gefragt hatte, ob er den Sauerstoff im Vorfeld probieren dürfe? Dann war da noch der liebestolle Ehemann, der sich mit einer Mitreisenden in den Waschräumen zu ungeahnten Höhen aufgeschwungen hatte, während seine fuchsteufelswilde Gattin gegen die Tür getrommelt und ihn wüst beschimpft hatte. Oder der Blinde, der angeblich auf dem Weg zu einem Treffen des Ku-Klux-Klans war.
    Aber nicht nur die Passagiere benahmen sich zuweilen sonderbar, ich kannte so manche Kollegen, die nicht minder seltsam waren. Etwa der Chefflugbegleiter aus Dallas, der gerne Fotos von den prallen Eutern seiner Lieblingskuh herumzeigte. Oder

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