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Der Narr und der Tod

Der Narr und der Tod

Titel: Der Narr und der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Warnung.“ Ich holte tief Luft und versuchte mich an einem angemessenen Lächeln. „Dennis scheint sehr charmant zu sein.“
    „Oh ...“ Cindy legte eine ausdrucksvolle Pause ein, während derer sie mich von der Seite musterte. „Das ist er.“
    Daraufhin mussten wir lachen. Cindy öffnete mir die Tür. Beim Läuten der Glöckchen wandten sich beide Männer sichtlich erleichtert um. Martin schloss den Mercedes auf.
    „Vielleicht solltet ihr euch bei Margaret und Luke Granberry melden, wenn ihr draußen beim Hof seid“, schlug Dennis vor. „Den beiden gehört seit ein paar Monaten der Hof nebenan. Luke spielt den Landwirt, und Margaret tut, als würde sie ihm helfen. In Wirklichkeit leben sie von einem Treuhandfonds, sind aber wohl fest entschlossen, dem Ganzen einen Touch von Zurück-zur-Natur zu geben.“
    „Die beiden sind sehr nett“, sagte Cindy. „Margaret gehört zu den Frauen, die anderen gern helfen.“
    Martin und ich bedankten uns für die Information, durchliefen den langwierigen Prozess des Anschnallens von Haydens Kindersitz und waren dann endlich wieder unterwegs.
    Ich holte tief Luft. „Martin ...“
    „Roe“, unterbrach er mich. „Ich weiß, was du sagen willst, und es tut mir leid. Ich hatte kein Recht, Barby von deinen Problemen zu erzählen. Ich war nur so ... traurig, weil du traurig warst, und sie hat mich eines Abends am Telefon gefragt, wie es dir geht. Da ... habe ich wohl meine Grenzen überschritten.“
    „Ja.“
    „Du und Cindy, ihr hattet Probleme miteinander, habe ich recht?“
    „Das ist inzwischen bereinigt. Ich habe keine Lust, unsere gesamte Unterhaltung wiederzugeben.“
    „Dann habt ihr euch vertragen?“
    „Ja.“
    „Was ist mit uns?“
    „Erzähl nie wieder jemandem von meinen Frauenproblemen, ohne mich um Erlaubnis zu bitten. Nie.“
    „Versprochen.“
    „Gut. Mit uns ist alles in Ordnung.“
    „Du hörst dich nicht an, als wäre mit dir alles in Ordnung.“
    „Lass gut sein.“
    Bald darauf hielten wir beim Haus Dylan Grahams, das verglichen mit dem heruntergekommenen Zuhause der Harbors fast schon schmerzhaft respektabel wirkte. Es war ein Häuschen in einer Straße mit lauter anderen Häuschen, aber hier waren alle Gärten bunt und gepflegt, und Dylans Haus wirkte frisch gestrichen und glänzte. Das einzig Unordentliche, wenn man es denn überhaupt so nennen konnte, war Spielzeug, das gut sichtbar im Garten verstreut lag. Richtig, Rory hatte erzählt, dass Dylan und seine Frau eine kleine Tochter hatten.
    Wenn man es recht bedachte, war Rory mit Informationen der weniger wichtigen Art sehr freizügig gewesen.
    Martin ging durch den Vorgarten zur Tür und klopfte. Nach einer Weile öffnete eine junge Frau und unterhielt sich mit ihm, wobei sie zuerst recht misstrauisch und angespannt wirkte, sich dann aber zunehmend entspannte. Sie war mollig und eigentlich nicht besonders hübsch, wirkte aber freundlich; sie hatte einen kleinen Mund, ein blasses Gesicht voller Sommersprossen und hellbraunes Kräuselhaar, das ihr bis auf die Schultern fiel und vorn zu einem Pony geschnitten war.
    Als Martin mir zuwinkte, stieg ich auch aus.
    Ich war schon halb an der Tür, als mir Hayden einfiel, woraufhin ich mit einem theatralischen Seufzer kehrtmachte, um ihn loszuschnallen.
    „Ach, ist der süß“, sagte die junge Frau. „Möchten Sie nicht reinkommen?“
    Während wir ihr unser Beileid zum Tod ihres Schwagers aussprachen, führte sie uns in das Häuschen, das mich persönlich an die Wohnung erinnerte, die ich als Studentin bewohnt hatte. Die Miniaturwohneinheit war, als ich einzog, damals gerade fertiggestellt worden, alles hatte geglänzt, Küchenschränke, Wände, Arbeitsflächen. Craigs älterer Bruder Dylan und seine Frau Shondra waren offenbar stolz auf ihr Heim und hatten hohe Standards, was Ordnung und Sauberkeit anging. Nachdem ich mich ein paar Tage lang um ein Kind gekümmert hatte, konnte ich Shondra dafür nur bewundern.
    Die junge Frau war ebenso perfekt wie ihr Haus. Der blassrosa Trainingsanzug war sauber, selbst die Turnschuhe leuchteten schneeweiß. Im Vergleich zu ihr kam ich mir vor wie ein schlecht geschminkter Landstreicher.
    „Was für ein schönes Häuschen“, sagte ich leise, nachdem Shondra ohne großen Kummer in der Stimme ein bisschen über Craig geredet hatte.
    „Danke!“ Shondra versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr das Lob sie freute. „Das meiste hat Dylan selbst gemacht. Abends und an den Wochenenden.“
    „Das

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