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Der Nautilus-Plan

Der Nautilus-Plan

Titel: Der Nautilus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gayle Lynds
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in Ordnung. Ich werde nach Dreftbury kommen. Wenn ich vielleicht noch einen Vorschlag machen dürfte …«
    »Ja, bitte?«
    »Es gibt bestimmte Maßnahmen, die wir ergreifen könnten.«
    Sir Anthony hörte sich an, was er zu sagen hatte, und begann zu lächeln. Ja, Duchesne hatte durchaus seine Vorzüge. Dieser gerissene Mistkerl war jetzt genau das, was er brauchte.
    Als sie fertig waren, wechselte Sir Anthony das Thema. »Wie gesagt, gibt es noch eine zweite Änderung, was Ihren Auftrag betrifft.« Mit Bedauern erläuterte er Duchesne die jüngste Entscheidung der Schlange. »Wenn Ihre Leute Sansborough und Childs noch einmal finden, sollen sie die beiden unschädlich machen. Unbedingt. Selbst wenn sie sich im Besitz der Aufzeichnungen befinden sollten, lautet Ihr Auftrag, sie zu eliminieren und mir, wie bisher, die Aufzeichnungen umgehend zukommen zu lassen. Sorgen Sie auf jeden Fall dafür, dass ihr Tod nicht mit uns in Verbindung gebracht werden kann.«
    Darauf wurde es still. Sir Anthony merkte, dass er seinen Sicherheitschef überrascht hatte. Er gestattete sich ein Lächeln. Wenn er einmal völlig berechenbar werden sollte, wäre er so gut wie tot.
    »Wäre das ein Problem für Sie?«, fragte Sir Anthony.
    »Natürlich nicht.« Duchesne hörte sich gelangweilt an. »Ich dachte nur gerade an Sarah Walker und Asher Flores. Soll ich die beiden auch liquidieren?«
    »Ja, natürlich. Wenn Sie sie finden.«
    »Wenn es sonst nichts gibt, werde ich mich gleich mal an die Arbeit machen.«

ACHTUNDDREISSIG
Paris
    Auf dem Weg nach unten drückte sich Liz Ashers Baskenmütze auf den Kopf und setzte Sarahs Brille auf. Simon folgte ihr und stieß im Laufen die Arme in die Ärmel der dünnen schwarzen Lederjacke, die Liz für ihn herausgesucht hatte. Er setzte seine Sonnenbrille auf und strich sich das Haar in die Stirn. Während Liz die Sachen zu lang und zu weit waren, passten sie Simon fast perfekt.
    Sie erreichte das Erdgeschoss und sprintete los. Er war dicht hinter ihr. Am Eingang versteckten sie ihre Pistolen und sahen sich gegenseitig prüfend an.
    »Du bist wirklich gut«, entschied er. »Kaum zu glauben, wie gut du die graue Maus spielst.« Sie bot wieder dasselbe furchtsame, verhuschte Erscheinungsbild, das sie in der Waterloo Station angenommen hatte.
    »Das zeigt nur, wie wenig du mich kennst. Im Grunde meines Herzens bin ich ein zurückhaltender Mensch.«
    »Deine Nase ist gerade einen halben Meter lang geworden, Pinocchia. Und, was ist mit mir?«
    » Lümmel ist das Wort, das mir spontan in den Sinn kommt«, sagte sie anerkennend. »Oder auch Strolch. Dieses propere Äußere, das du für dein wahres Ich zu halten scheinst, ging mir langsam gegen den Strich.«
    Er grinste. »Danke.« Dann verflog das Lächeln. Er öffnete vorsichtig die Tür und spähte durch den schmalen Spalt.
    »Und?«, fragte sie.
    Statt einer Antwort öffnete er die Tür weiter und huschte auf die Treppe hinaus. Sie folgte ihm. Dem durchdringenden Sirenengeheul nach zu schließen, war eine ganze Terrorbekämpfungseinheit unterwegs. Während jeder, der etwas zu verbergen hatte, von der Straße verschwand, zogen sich ein Dutzend von Malkos Männern in den Lieferwagen des Blumengeschäfts zurück, der darauf unter lautem Reifenquietschen davonraste.
    »Ich kann es noch kaum glauben«, sagte Liz. »Aber es scheint zu funktionieren.«
    »Ganz schön beängstigend, findest du nicht?«
    Zufrieden beobachteten sie, wie die letzten beiden Killer in den Toyota sprangen. Der Fahrer startete den Motor und brauste davon. Der Tote auf dem Vordersitz sackte nach vorn und wurde abrupt hochgerissen, als der Fahrer die Spur wechselte.
    Auf den Bürgersteigen blieben nur verdutzte Touristen zurück. Als das Jaulen der Sirenen zu einem lauten Crescendo anschwoll, bekamen die alten Pigalle-Häuser mit ihren grell bunten Fassaden und den anzüglichen Schildern etwas Desolates.
    Liz und Simon sahen sich an und gingen zügig, aber ohne Hast los.
    Simon behielt aufmerksam ihre Umgebung im Auge, während Liz auf seinem Handy eine Nummer wählte. Die Situation konnte jeden Moment kippen. Als plötzlich lautes Reifenquietschen ertönte, wirbelte er noch rechtzeitig herum, um zu sehen, wie die Tür des Toyota aufflog und die Leiche des Parkwächters auf die Straße fiel. Unter neuerlichem Reifenquietschen preschte der Toyota über die Kreuzung, sodass einige Autos nur noch unter heftigem Schleudern rechtzeitig zum Stehen kamen. Mit wütend aufleuchtenden Blaulichtern

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