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Der Nautilus-Plan

Der Nautilus-Plan

Titel: Der Nautilus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gayle Lynds
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vorgefertigte Pubs zu investieren.
    »Thomas Brookshire?«, murmelte Liz. »Wieso kommt mir der Name bekannt vor?«
    »Tom Brookshire ist ungefähr in meinem Alter. In dem Schreiben steht, dass es sich dabei um seine erste Firma handelt. Er kann unmöglich ein Titan sein.«
    Liz zeigte auf den Briefkopf. »Das Schreiben ist von seinem Vater. Waren Sir Anthony und Lady Agnes nicht ein- oder zweimal im Jahr mit deinen Eltern essen?«
    »Stimmt. Er war früher Finanzminister, und jetzt ist er EU-Kommissar. Er hat im Lauf der letzten Jahrzehnte verschiedene Ministerien geleitet, wenn die Torys an der Regierung waren.«
    Sie las das Schreiben noch einmal durch, um nach versteckten Bedeutungen Ausschau zu halten. Plötzlich setzte sie sich auf und zeigte auf die linke untere Ecke des Blattes.
    »Simon, schau mal!«
     

     
    Simon runzelte die Stirn. »Na ja, da hat der alte Tony Brookshire eben irgendwas aufs Blatt gekritzelt. Oder vielleicht soll es ja auch ein aufgerolltes Seil darstellen oder eine Spirale oder eine zusammengerollte Schlange. Ich würde dem nicht so viel Bedeutung beimessen.«
    Doch Liz hatte bereits in ihrer Tasche zu kramen begonnen. »Hier.« Sie holte den zusammengeknüllten Zettel mit der Adresse des Dekans in Santa Barbara heraus und erzählte Simon, dass sie ihn gefunden hatte, nachdem sie und Mac die Leiche des Killers im Kofferraum ihres Autos verstaut hatten.
    »Glaubst du, der Zettel ist dem Killer aus der Hosentasche gefallen?«, fragte Simon.
    Sie wollte bereits nicken, doch dann kam ihr ein Gedanke. »Das war zumindest das, was Mac behauptet hat, und es erschien mir auch einleuchtend. Ich dachte, ich hätte den Zettel übersehen, als ich den Toten durchsuchte. Aber wenn er nun in Wirklichkeit Mac aus der Tasche gefallen ist, als er sich über den Kofferraum meines Autos beugte? Mac hat für die Entführer gearbeitet. Für die Titanen. Dieser komische Kringel, diese zusammengerollte Schlange könnte durchaus ihr Emblem oder Zeichen sein.«
    »Schlange?« Plötzlich begann Simons Puls rascher zu gehen. »Da ist übrigens noch etwas. Jetzt fällt es mir wieder ein … Als der Baron nicht auf die Forderungen des Erpressers einging, sagte er, er würde sich in Dreftbury gegen ihn stellen. Und dann drohte er ihm: ›Ich werde es sogar der Schlange sagen, dass Sie derjenige sind.‹ Die Schlange. Das ist es, was dieser Kringel bedeutet, und ich wette, das ist auch der Name, mit dem sich die Titanen selbst bezeichnen – die Schlange!«
    »Du könntest durchaus Recht haben. Das Innere einer Nautilus-Schale ist eine Spirale …«
    »Oder eine zusammengerollte Schlange!« Er tippte auf Brookshires Brief. »Und das ist der Schlüssel zur Lösung dieses Rätsels!«
    Binnen weniger Sekunden hatten sie zehn weitere Abzüge mit dem gleichen Symbol gefunden, immer in der linken unteren Ecke, immer klein und offenbar mit Bleistift gezeichnet. Leicht radierbar. Sie stammten auch alle von derselben Hand, so, als hätte sich der Baron diejenigen Dokumente markiert, die besondere Beachtung verdienten. Bei diesen Schriftstücken handelte es sich ausnahmslos um Kreditanträge, Investitionsempfehlungen und dergleichen mehr. Einige betrafen ganz direkt Personen, deren Namen auf ihrer Liste zu finden waren – Brookshire, Gilmartin, Inglethorpe und Menchen. Zum Teil handelte es sich auch um Partnerschaften, an denen einer dieser Männer beteiligt war, und in einigen wenigen Fällen ging es um Tochtergesellschaften, die einer dieser Männer leitete oder an denen er finanziell beteiligt war. In einigen Schreiben waren zwei oder mehrere der fraglichen Namen aufgeführt. Das Ausmaß dieser internationalen Verflechtungen war gigantisch.
    »Bis jetzt haben wir uns nur auf Vermutungen gestützt«, erklärte Simon erregt. »Aber dank des Schlangen-Symbols haben wir jetzt Gewissheit, was Sir Anthony und die anderen angeht. Wir müssen nur noch herausfinden, wer das letzte Mitglied ist. Sehen wir uns doch noch mal diese vier Erinnerungsfotos an.«
    Sie nahmen sich wieder die Aufnahmen vor, die Liz gelb eingekreist hatte. Auf der zweiten waren Baron de Darmond, Mellencamp, die zwei Journalisten – Sloane und Powell –, der italienische Botschafter Eduardo Cereghino, Automobil-Wunderkind Christian Menchen und der legendäre Finanzier Richmond Hornish zu sehen.
    Liz sagte: »Haben wir nicht gerade was von Hornish gelesen?« Sie blätterte in den Abzügen. »Ja. Hier ist ein Schreiben von ihm. Hornish wollte, dass die Bank

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