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Der Nautilus-Plan

Der Nautilus-Plan

Titel: Der Nautilus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gayle Lynds
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wurden, gehörte Eisner-Moulton.«
    »Meine Mutter sagte immer, so etwas wie Zufälle gibt es nicht.«
    Simon nahm ein Blatt liniertes Papier aus der Tischschublade und schrieb:
     
    Die Titanen
    Baron Claude de Darmond (»Hyperion«, verstorben)
    Grey Mellencamp (möglicherweise »Helios«, verstorben)
    Christian Menchen – Eisner-Moulton – (mögliches Mitglied)
     
    Er sagte: »Hier ist ein Foto mit Mellencamp, dem Baron, Nicholas Inglethorpe und einem vierten Mann. Erkennst du den Hintergrund?«
    »Lass doch den Hintergrund.« Ihre Stimme klang plötzlich sehr aufgeregt. »Ich glaube, ich bin noch gar nicht dazu gekommen, dir zu sagen, dass ich alles versucht habe, um herauszufinden, wer die Anweisung erteilt hat, meine Fernsehserie abzusetzen. Schließlich konnte ich mich so weit durchfragen, dass ich im Büro des Mannes landete, dessen Unternehmen der Sender gehört.«
    Simon sah sie fragend an. »Inglethorpe?«
    »Ja. Er ist der Chef von InterDirections, einer Gesellschaft, unter deren Dach sich neben Compass Broadcasting auch mehrere Zeitungen, Radiosender und andere Medienunternehmen befinden. Compass hat eine Menge Zeit und Geld in meine Serie investiert. Ich konnte mir nicht erklären, weshalb sie sie plötzlich absetzen sollten. Ich hab eine Nachricht hinterlassen, dass ich gern mit Inglethorpe sprechen würde, aber natürlich hat er nicht zurückgerufen. Und noch eine Verbindung gibt es. Er war zusammen mit Mellencamp im Aylesworth-Verwaltungsrat und wurde Mellencamps Nachfolger als Vorsitzender. Und das heißt, er führte den Vorsitz, als mir der Verwaltungsrat den Lehrstuhl verlieh.«
    »Inglethorpe muss einer der Titanen sein.« Simon schrieb den Namen auf. »Wer ist der andere Typ?«
    »Auch ein Amerikaner. Gregory Gilmartin von Gilmartin Enterprises. Ein großer internationaler Baukonzern, der darüber hinaus auch im Rüstungsgeschäft tätig ist – Panzer, Flugzeuge.«
    Simon zeigte auf das Foto. »Siehst du diese riesigen Bäume im Hintergrund? Das sind Redwoods. Und diese geschnitzte Eule hier ist das Logo der Bohemian-Grove-Gruppe. Sie treffen sich regelmäßig in den Redwood-Wäldern nördlich von San Francisco.«
    »Ich erinnere mich, einen Artikel über sie gelesen zu haben. So eine Art Ferienlager in freier Natur, bei dem die Männer ganz unter sich sind und sich ziemlich verrückt aufführen. Aber natürlich werden bei dieser Gelegenheit auch fleißig Beziehungen geknüpft. Willst du damit sagen, wenn der Baron und Inglethorpe bei einem Bohemian-Grove-Treffen waren und beide Titanen sind, dann könnte auch Gilmartin ein Titan sein?«
    »Eine bloße Vermutung und somit fraglich. Aber im Auge behalten sollten wir diese Möglichkeit auf jeden Fall.«
    Liz runzelte die Stirn. »Für Gilmartins Zugehörigkeit spricht eher wenig. Er ist nicht annähernd so umtriebig, wie es Mellencamp oder Baron de Darmond waren oder wie es Christian Menchen und Nicholas Inglethorpe jetzt sind. Gilmartin ist eher ruhig und zurückhaltend. Sein Vater dagegen war von einem anderen Kaliber.«
    »Ja, aber er hat nicht nur in der Wirtschaft einigen Einfluss, sondern auch in Regierungskreisen. Wenn der MI6 in Nahost jemanden einschleusen will, sind diese Agenten häufig als Ingenieure oder Techniker von Gilmartin getarnt oder als Angestellte der Hotelkette des Konzerns. Irgendwo baut Gilmartin immer etwas – weil das Unternehmen so groß ist, kann es fast jeden unterbieten. Um ihre Mitarbeiter während eines Bauvorhabens unterzubringen, errichten sie Hotels und stellen dann der jeweiligen Regierung, die den Auftrag erteilt, die Unterbringungskosten in Rechnung. So ging das mit ihrer Hotelkette los. Und sobald sie einmal den Zuschlag erhalten haben, erzählen sie den zuständigen Behörden, die Kosten würden doch höher als ursprünglich geplant, und verlangen entsprechende Nachbesserungen. Eigentlich sollte man meinen, die Öffentlichkeit würde dieses Spiel irgendwann durchschauen.«
    »Okay, setz ihn auf die Liste, aber mit zwei Fragezeichen dahinter.«
    Während Simon schrieb, ließ sie sich in ihren Sessel zurücksinken und streckte sich. »Sehen wir uns doch mal die Unterlagen an, die du fotografiert hast.«
    Sie rückten ihre Stühle eng aneinander und nahmen sich die Bilanzen und Geschäftsschreiben vor. Jedes Mal, wenn sie auf einen der Namen auf ihrer Liste stießen, strich Liz ihn mit einem Textmarker an. Schließlich kamen sie zu einem Schreiben, in dem die Empfehlung ausgesprochen wurde, in

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