Der Nautilus-Plan
Keller des Hotels bewacht hatte.
»Asher ist auch hier? Gott sei Dank!«
Sie löste das Lederfutteral vom Gürtel des Wärters und nahm das Handy heraus. »Er versteckt sich vor dem Hotel und wartet dort auf mich. So was habe ich gesucht.« Sie hielt das Handy hoch. »Asher will in Langley anrufen und um Hilfe bitten.« Sie drehte das Handy herum und stieß einen leisen Fluch aus. Die Tastatur war zerbrochen.
»Es muss kaputtgegangen sein, als er gegen den Tisch gefallen ist.«
Zwei Teile fielen in Sarahs Hand. »Verdammt! Hast du ein Handy, das du mir leihen kannst?«
»Ja. Aber kümmern wir uns erst um den Kerl hier, bevor er wieder zu sich kommt. Dann kannst du es gern haben.«
»Gut. Aber was wird hier eigentlich gespielt? Ich weiß nur, dass es etwas mit den Aufzeichnungen deines Vaters zu tun hat.«
Während Liz ihr kurz von den Vorfällen in Santa Barbara, Simon Childs, Nautilus, der Schlange und dem Erpresser erzählte, nahmen sie die Vorhangschnüre von den zwei Fenstern ab, und fesselten damit den Wärter. Dann knebelten sie den Mann mit einem Halstuch aus Lizs Umhängetasche, und Sarah erzählte von ihrer Gefangenschaft mit Asher.
»In Anbetracht der Vorgeschichte von Nautilus und der prominenten Persönlichkeiten, die an diesem Treffen teilnehmen«, sagte Liz, »hat Langley bestimmt jemanden nach Dreftbury geschickt. Gott sei Dank, kann ich da nur sagen, denn auf Asher werden sie in Langley bestimmt hören, und wir brauchen dringend Hilfe. Du hast vorhin erwähnt, ihr wärt von einem gewissen Malko hierher gebracht worden. Er ist der Mann, hinter dem ich gerade her war, als wir uns begegnet sind. Ich hatte gehofft, er würde mich zum Erpresser fuhren.«
»Jetzt wird mir klar, warum er uns am Leben gelassen hat – für den Fall, dass er uns als Druckmittel gegen dich und Simon gebraucht hätte. Ich habe ein Gespräch zwischen ihm und seinem Boss belauscht. Vielleicht wirst du ja schlau daraus.« Sie wiederholte ihr den Inhalt des Gesprächs.
»Alloway?« Liz sah sie erstaunt an. »Das hat Malko tatsächlich gesagt?«
»Ja. Er traf gerade Vorbereitungen für ein wichtiges Ereignis, das in Alloway stattfinden sollte. Falls du mit Santarosa Recht hast, hat der Erpresser vielleicht vor, sich dort mit ihm zu treffen.«
»Aber das ergibt doch keinen Sinn. Alloway ist viel zu weit weg. Viel zu umständlich. Warum dieser Aufwand, wenn doch beide Männer bereits hier sind?« Liz schloss die Augen, um nachzudenken. Wo hatte sie diesen Namen schon einmal gesehen? In Gedanken kehrte sie ins Foyer zurück, wo sie den Veranstaltungskalender studiert hatte. Die Seminare wurden in Räumen mit den Namen schottischer Städte, Dörfer und Gasthäuser abgehalten. »Der Alloway Room. Natürlich!« Sie holte ihr Handy heraus und wählte.
»Wo steckst du, Liz! Ich versuche schon die ganze Zeit, dich zu erreichen …«
»Ich hab mein Handy ausgemacht, weil ich Malko gefolgt bin.«
»Du hast ihn gefunden? Das klingt ja sehr vielversprechend! Und?«
»Ich habe ihn zwar aus den Augen verloren, aber ich habe auch gute Nachrichten. Sarah und Asher sind nicht nur am Leben, sie sind hier. Sarah steht gerade neben mir. Asher wird in Langley anrufen. Mit etwas Glück erhalten wir sogar Hilfe, wenn wir diesen Dreckskerlen das Handwerk legen. Sarah hat Malko mit seinem Boss telefonieren hören. Wie es sich anhörte, hat Malko irgendwelche besonderen Vorkehrungen für ein Treffen in Alloway getroffen, aber ich glaube nicht, dass er damit die Stadt meinte. Falls du keine bessere Info hast, würde ich sagen, der Erpresser hat vor, sich im Alloway Room mit Santarosa zu treffen.«
»Nicht übel. Sag Sarah vielen Dank. Was mich angeht, kann ich nur melden, dass Santarosa weiterhin in seiner Suite ist, oder zumindest war er es vor zehn Minuten noch. Er ist seit knapp einer Stunde hier im Hotel. Deshalb glaube ich nicht, dass er schon irgendwelche Termine wahrgenommen hat.«
»Wo sind die Mitglieder der Schlange?«
»Nicht auf ihren Zimmern. Bis auf Brookshire. Einen Augenblick bitte … Ja, ich sehe, hier ist ein Veranstaltungsplan sowie ein Gebäudeplan. Aha, das Zimmer neben dem Alloway Room ist das Tarn o’Shanter. In keinem der beiden Räume findet heute Abend eine Veranstaltung statt. Ich werde im Tam o’Shanter einen Lauschposten einrichten, um hundertprozentig sicher gehen zu können, dass tatsächlich der Erpresser im Alloway ist und nicht irgendein armer Teufel, der sich im Zimmer geirrt hat.«
»Kannst du mir
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