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Der Nautilus-Plan

Der Nautilus-Plan

Titel: Der Nautilus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gayle Lynds
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Messer dazu dienen sollen, sie lautlos zu ermorden. Seine Taschen enthielten keinen Ausweis, nur Zigaretten.
    Sie hob den Kopf, lauschte. Aus dem Haus des Dekans drang Gelächter. Auf der Veranda verabschiedeten sich Leute.
    »Okay, dann mal los.« Liz packte den Toten an den Beinen.
    Der CIA-Mann wuchtete ihn an den Schultern hoch. Der Tote war nicht besonders schwer, vielleicht 70 Kilo.
    »Sie wissen ja, wo mein Auto steht.«
    »Ich bin mit einem Taxi gekommen. Als ich Sie auf der Party nirgendwo sah, bin ich zu Ihrem Auto gegangen, um zu warten. Ich hab Sie im Rückspiegel beobachtet.«
    »Dann haben Sie also mitbekommen, wie er mich angriff.«
    Er nickte. »Tut mir Leid, aber ich konnte Ihnen nicht schnell genug zu Hilfe kommen.«
    »Blödsinn. Sie hatten jede Menge Zeit. Sie wollten nur sehen, ob ich mir noch allein zu helfen wüsste.«
    Er leugnete es nicht. Sie ließ die Füße des Toten los und schloss den Kofferraum auf. Als der Deckel nach oben schwang, breitete sie die Plastiktüten aus, die sie dort aufbewahrte, und half ihm, den Toten auf sie zu legen. Dann zog sie ihm die Maske vom Kopf. Sie war nicht überrascht – dieselbe Hakennase, dasselbe braune Haar, dasselbe breite Kinn.
    »Das ist der Mann, der mich vom Kliff gestoßen hat. Kennen Sie ihn?«
    »Nein, hätte mich auch sehr gewundert. Sie würden wohl kaum jemanden schicken, der leicht zu identifizieren ist.«
    »Wer sind ›sie‹?«
    »Wir hatten eigentlich gehofft, dass Sie uns das sagen könnten.« Er beobachtete aufmerksam ihre Umgebung, als er den Kofferraumdeckel nach unten zog und mit der Hand daraufdrückte, sodass er mit einem leisen Klicken einschnappte.
    Liz war nicht in der Stimmung für fadenscheinige Ausflüchte. »Wie ist Ihr richtiger Name? Was will die CIA von mir?«
    »Steigen wir erst mal ein. Dann können wir reden.« Er spähte die Straße hinunter, wo mehrere Paare zu ihren Autos gingen. »Wir stehen schon zu lange hier herum.«
    »Das ist nicht mein Problem. Sie waren in meinem Haus.«
    Damit hatte er nicht gerechnet. Er zog erstaunt die Augenbrauen hoch, sagte aber nichts.
    »Sie waren in meinem Auto und haben das Fenster runtergelassen«, fuhr sie fort. »Da die einzigen Ersatzschlüssel zu Hause in meiner Küche sind, liegt doch auf der Hand, dass Sie dort waren und sie geklaut haben. Ich möchte nicht wissen, was Sie sonst noch alles haben mitgehen lassen. Zeigen Sie mir Ihren Ausweis.«
    »Man hat mich schon gewarnt, Sie wären verdammt gut«, brummte er, als er eine CIA-Dienstmarke aus seinem Sakko holte und ihr reichte. Sein Name war Angus Macintosh.
    »Danke.« Sie steckte die Marke in ihre Handtasche.
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Das geht nicht.«
    Ohne sich um ihn zu kümmern, untersuchte sie den durch das Messer verursachten Schlitz in ihrer Lederhandtasche. Die Klinge war zweischneidig gewesen – dünn und scharf. Ein Stilett. Als sie die Handtasche senkte, fiel ihr Blick auf ein zusammengeknülltes Stück Papier auf dem Boden. Sie hob es auf.
    »Was ist das?«, fragte der Agent.
    Sie strich das Papier glatt. »Dekan Quentins Adresse.« Die Adresse war mit Bleistift geschrieben, und in der Ecke war ein eigenartiger Kringel.
     

     
    Macintosh sah über ihre Schulter auf den Zettel. »Vor allem sagt uns das, dass er es nicht für nötig hielt, sich die Adresse einzuprägen. Sie muss ihm aus der Tasche gefallen sein. Es wundert mich, dass Sie sie übersehen haben. Anscheinend sind Sie doch etwas aus der Übung. Fahren wir.«
    »Die CIA ist nicht gerade mein bevorzugter Arbeitgeber, Agent Macintosh. Es gefällt mir nicht, dass Sie mir nachspionieren, und ich werde auf keinen Fall noch einmal für Langley arbeiten, nur dass wir uns da klar sind. Verschwinden Sie also schleunigst wieder aus meinem Leben.« Sie stopfte den Zettel in ihre Handtasche.
    Er seufzte. »Nennen Sie mich bitte Mac. Was Sie als nachspionieren bezeichnen, war nur mein Versuch, dezent vorzugehen. Aber schön, lassen Sie mich zur Sache kommen. Wie gesagt, haben wir ein Problem, das allerdings auch Sie betrifft. Vor wenigen Stunden wurde Ihre Cousine Sarah Walker in Paris entführt, und Asher Flores wurde niedergeschossen.«
    »Nein!« Sie atmete abrupt ein. »Hat Asher überlebt? Haben Sie Sarah gefunden?«
    »Flores ist am Leben. Nach ihr suchen wir noch. Die Entführung ereignete sich etwa zum gleichen Zeitpunkt wie der Überfall auf Sie auf dem Kliff.«
    Es kostete sie einige Mühe, ihre Gefühle in den Griff zu bekommen. »Warum sollte

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