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Der Nautilus-Plan

Der Nautilus-Plan

Titel: Der Nautilus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gayle Lynds
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Kalter-Krieg-Serie ausgelöst worden waren.
    Asher hörte stumm zu. Es gab Zeiten, da hasste sogar er die CIA. Er hoffte, diese bescheuerten Aufzeichnungen existierten tatsächlich und waren auch wert, was Liz ihretwegen durchgemacht hatte. »Wo ist deine Pistole, Liz? Am Rücken, in der Achselhöhle? An deinem Bein?«
    Sie erwiderte seinen Blick. »Du weißt doch, dass ich keine Waffe mehr trage.«
    »Das musst du aber. Sonst kannst du gleich einpacken.«
    Sie lächelte ihn an, sein kantiges Gesicht, die buschigen schwarzen Augenbrauen und das dichte schwarze Haar, das, lockig und widerborstig, durch die weißen Laken noch stärker zur Geltung kam. Seine Haut hatte ihren üblichen goldbraunen Ton. Ihr Blick streifte über die Schläuche und Kabel, die an ihm angebracht waren, über die klickenden und blinkenden Apparaturen, die LED-Anzeigen, die der Welt in allen Farben des Regenbogens alle möglichen intimen Informationen übermittelten.
    »Du müsstest dich dringend mal rasieren«, sagte sie.
    Er rieb sich das Kinn. »Diese Bemerkung über meinen starken Bartwuchs ist ein nettes Ablenkungsmanöver. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass du vollkommen machtlos bist, wenn du es mit Leuten aufnimmst, die bedenkenlos von ihren Waffen Gebrauch machen werden.«
    »Waren Gandhi und Martin Luther King etwa machtlos?«
    »Nein, aber sie standen an der Spitze mächtiger Bewegungen, die ihren Regierungen oder den herrschenden Mehrheiten passiven Widerstand leisteten, und dass in diesen Dimensionen mit einer Schusswaffe nichts auszurichten gewesen wäre, ist klar. Sie hatten Massenbewegungen hinter sich, während du nur eine Einzelperson bist, die es mit Leuten aufnimmt, die schwer bewaffnet sind und dich möglichst schnell aus dem Weg räumen wollen.«
    »Irgendjemand muss endlich einmal den Mut aufbringen zu sagen: ›Genug ist genug.‹«
    »Auf lange Sicht hast du ja vielleicht Recht. Aber das hier ist etwas Kurzfristiges, und da kannst du ohne eine Waffe nichts ausrichten. Wir kämpfen hier nicht für eine gute Sache. Wir haben hier keine höhere Wahrheit unter Beweis zu stellen. Du versuchst lediglich, Sarah zu retten. Tot kannst du weder der CIA noch Sarah helfen. Du setzt nicht nur dein Leben aufs Spiel, sondern auch ihres. Und ich möchte dich auf keinen Fall verlieren.«
    »Ich werde es mir überlegen. Doch jetzt zu dir. Du hast Schmerzen, und wahrscheinlich solltest du längst wieder ein wenig schlafen. Über eines muss ich aber trotzdem noch mit dir sprechen. Es betrifft Mac. Entweder hat er mich belogen, oder Langley hat ihn belogen. Deshalb darf unsere Gespräche niemand mitbekommen. Mach also immer das Radio an, wenn wir uns unterhalten, ja?« Sie schilderte ihm die Ungereimtheiten in Zusammenhang mit der Absetzung ihrer Fernsehserie und welche Rolle laut Aussagen Macs die CIA dabei gespielt hatte.
    »Wenn Langley etwas im Schilde führt, werden wir es bestimmt erfahren. Sie verlieren nicht gern Leute, deshalb würde ich mal annehmen, Mac hat da einfach irgendetwas falsch verstanden. Ich arbeite lang genug für die CIA, um zu wissen, dass sie dort die meiste Zeit hervorragende Arbeit leisten. Sonst wären nämlich die meisten von uns schon lange nicht mehr dabei. Aber erzähl doch mal von den Recherchen für deine Fernsehserie, die aus deinem Büro gestohlen wurden. War da auch etwas Brauchbares über die Aufzeichnungen deines Vaters dabei?«
    Sie schüttelte den Kopf. Die hämmernde Rockmusik begann ihr langsam auf die Nerven zu gehen. »Nein, natürlich nicht. Aber jetzt, nachdem ich noch einmal über alles nachgedacht habe, ist mir doch noch etwas eingefallen: Erinnerst du dich noch an Grey Mellencamps Tod? Er erlitt, nur wenige Stunden, nachdem er mich vernommen hatte, einen Herzinfarkt. Damals sah es wie ein Zufall aus … allerdings ein ziemlich ungewöhnlicher Zufall, weshalb ich der Sache etwas genauer nachging. Wie sich herausstellte, hatte er jedoch tatsächlich ein Herzleiden, und die Autopsie erbrachte keinerlei Hinweise, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen sein könnte. Wer könnte also sonst noch etwas von diesen Aufzeichnungen gewusst haben?«
    »Deine Mutter.«
    »Richtig. Nach Mellencamps Tod stellte ich auch über ihren Tod Nachforschungen an.«
    »Wann genau ist sie gestorben?«
    »Ungefähr sechs Monate vor meinem Treffen mit Mellencamp. Wie du weißt, kam damals auch Onkel Mark ums Leben. Wirklich Pech, dass er Mom ausgerechnet in diesem Moment besuchte.«
    »Ich erinnere

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