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Der Nautilus-Plan

Der Nautilus-Plan

Titel: Der Nautilus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gayle Lynds
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abwechselnd bewacht haben, habe ich zu sehen bekommen, aber du hast Recht … sonst niemanden. Doch jetzt zu den schlechten Nachrichten …« Er erzählte ihr, wie raffiniert sowohl Liz als auch er getäuscht worden waren. »Von wegen CIA, dass ich nicht lache! Sie haben Liz und mich ganz schön an der Nase rumgeführt. Die Typen im Krankenhaus hatten das ganze Gehabe, den Jargon, das Procedere so gut drauf, dass ich nicht auf die Idee gekommen bin, sie könnten nicht von der CIA sein. Und ich habe natürlich auch nicht angerufen, um mich nach ihnen zu erkundigen.«
    »Was ist mit den Aufzeichnungen? Hat sich Onkel Hal tatsächlich welche gemacht?«
    »Bei dem Aufstand, den sie deswegen machen? Da muss man ja fast davon ausgehen. Liz sagt, sie haben in Santa Barbara zweimal versucht, sie umzubringen, und zwar vermutlich die Leute, die sie haben. Das Problem ist, ich habe nur einmal mit ihr gesprochen. Deshalb weiß ich nicht, was sie in der Zwischenzeit herausgefunden hat. Was mir Sorgen macht, ist, dass sie möglicherweise immer noch denkt, sie würde mit Langley zusammenarbeiten.«
    »Nicht auszudenken.«
    Als sie sich darauf gegenseitig ansahen, waren sie sich sehr deutlich bewusst, wie unsicher sowohl ihre als auch Lizs Zukunft war.
    »Wir müssen unbedingt hier raus.«
    »Daran arbeite ich bereits«, sagte Sarah.
    »Ach ja? Lass hören.«
     
    Chantilly Simon stürzte aus dem Arbeitszimmer von Baron de Darmond auf den Flur hinaus, blieb dann aber stehen. Um die Ecke schloss sich, in der Stille deutlich hörbar, eine Tür. Wo war der Dreckskerl? Wütend rannte Simon, Tür um Tür aufreißend, den Gang hinunter. So hatte er in vier Zimmer gesehen, als er die Stimmen eines Mannes und einer Frau hörte, die nach oben kamen. Hausangestellte. Offensichtlich war der schallgedämpfte Schuss in dem riesigen Château ungehört verhallt. Es gab noch drei Türen in diesem Flügel.
    Simon rannte weiter und öffnete die nächsten zwei Türen, aber die Zimmer dahinter waren leer. Auch im letzten, einer Art Sekretariat, befand sich niemand. Aber durch eins der Fenster erhaschte Simon einen Blick auf einen Mann, der da, wo er schon vorher kurz jemanden gesehen zu haben glaubte, unter den Bäumen hervorrannte.
    Simon lief ans Fenster und blickte nach unten. Er erkannte ihn sofort wieder: Es war der Killer mit dem Gehstock, der Terrill Leaming umgebracht hatte, nur dass er diesmal keinen Gehstock dabeihatte. Dennoch blitzte etwas Metallisches in seiner Hand auf. Ein Messer?
    Um herauszubekommen, warum der Mann auf die Seite des Schlosses rannte, wollte ihn Simon weiter beobachten, aber die Stimmen der zwei Hausangestellten auf der Treppe kamen immer näher. Deshalb huschte er aus dem Zimmer und um die nächste Ecke, hinter der sich eine weitere Treppe befand. Er musste unbedingt aus dem Schloss kommen, ohne dass ihn jemand bemerkte.
    Sobald er das Erdgeschoss erreichte, hörte er jemanden auf sich zukommen. Mit klopfendem Herzen strich er sein Haar glatt, rückte seine Livree zurecht und ging mit gesenktem Blick weiter. Zuerst erschienen die Schuhe der anderen Person in seinem Blickfeld – Männerschuhe, billig, auf Hochglanz poliert. Ein korrekter, zuverlässiger Diener. Simon schaute auf, nickte dem Mann von Kollege zu Kollege zu und ging weiter. In diesem Moment wurden im Obergeschoss aufgeregte Stimmen laut. Hilfe für den Baron. Die Stimmen wurden schriller, panisch. Le Baron war erschossen worden.
    Rasch füllte sich der enge Seitenflur mit beunruhigten Hausangestellten, die laut überlegten, was passiert sein könnte, während sie sich an der anderen Treppe versammelten. Simon versuchte, sich zwischen ihnen hindurchzuzwängen, aber sie bewegten sich ihm entgegen und drängten ihn zur Treppe zurück. Schließlich gab er es auf, und statt weiter gegen den Strom zu schwimmen, ließ er sich zur Seite treiben. Als er schließlich eine Wand erreichte, drückte er sich gegen die Vertäfelung, während der Menschenstrom die Treppe hinaufschwappte. In ihren Mienen stand Angst.
    In wenigen Sekunden war das Schlimmste überstanden, und Simon machte sich wieder auf den Weg. Er wollte versuchen, auf den Angestelltenparkplatz zu kommen. In seinem Kopf begann bereits ein Plan Gestalt anzunehmen. Als er am Aufenthaltsraum der männlichen Angestellten vorbeikam, blieb er stehen und lauschte. Da inzwischen vermutlich alle oben waren, um zu sehen, was mit dem Baron passiert war, hätte der Aufenthaltsraum eigentlich leer sein müssen.
    Und

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