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Der Nebel weicht

Der Nebel weicht

Titel: Der Nebel weicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Oh, ja. Er hat­te einen Ter­min, nicht? Gut, schi­cken Sie ihn bit­te her­ein.“
    Bri­an O’Ba­n­ion war vor der Ver­än­de­rung ein ein­fa­cher Po­li­zist ge­we­sen; nach­dem das Cha­os aus­ge­bro­chen war, hat­te er im Zi­vil­schutz mit­ge­ar­bei­tet; jetzt war er Be­reichs­lei­ter des Be­ob­ach­ter­korps. Aber er war trotz­dem ein ty­pi­scher, rot­ge­sich­ti­ger Ire ge­blie­ben, dem die Ein­heits­s­pra­che nur schwer von den Lip­pen ging.
    „Ich brau­che mehr Leu­te“, sag­te er. „Die Ar­beit wächst uns wie­der über den Kopf.“
    Man­del­baum paff­te an sei­ner Pfei­fe und dach­te nach. Die Be­ob­ach­ter wa­ren sei­ne ei­ge­ne Er­fin­dung, ob­wohl die Idee sich un­ter­des­sen auf der gan­zen Welt durch­ge­setzt hat­te. Um die Wei­ter­ent­wick­lung der neu­en Ge­sell­schaft un­ter Kon­trol­le zu hal­ten, muß­ten täg­lich un­zäh­lig ver­schie­de­ne In­for­ma­tio­nen ver­ar­bei­tet und mit­ein­an­der in Be­zie­hung ge­bracht wer­den. Die Be­ob­ach­ter ver­schaff­ten sich die­se In­for­ma­ti­on auf ver­schie­de­ne Wei­se; meis­tens be­weg­ten sie sich nur wie ganz nor­ma­le Bür­ger in den Stra­ßen der Städ­te, spra­chen mit ver­schie­de­nen Men­schen und be­nutz­ten ih­ren Ver­stand.
    „Es wird ei­ne Wei­le dau­ern, bis wir sie an­ge­wor­ben und aus­ge­bil­det ha­ben, Bri­an“, mein­te Man­del­baum lang­sam. „Wo­für brau­chen Sie die Leu­te?“
    „Vor al­lem zur Über­wa­chung der Schwach­sin­ni­gen. Die Auf­ga­be ist nicht leicht; es gibt noch im­mer ge­nü­gend da­von, die ziel­los um­her­ir­ren, wis­sen Sie. Wir müs­sen sie aus­fin­dig ma­chen und un­auf­fäl­lig in ei­ne der klei­nen Ko­lo­ni­en di­ri­gie­ren, die in letz­ter Zeit ent­stan­den sind.“
    „Und die Ko­lo­ni­en müs­sen eben­falls bes­ser über­wacht und ab­ge­schirmt wer­den“, stimm­te Man­del­baum zu. „Ir­gend­wann müs­sen wir uns über­le­gen, was wir ei­gent­lich mit ih­nen an­fan­gen wol­len. Aber das ge­hört zu dem Pro­blem, was wir mit uns selbst an­fan­gen, und das hängt noch im­mer ziem­lich in der Luft. Okay, sonst noch was?“
    „Ich ha­be ei­ne Spur, die … Ich weiß noch nicht, wo­hin sie führt. Aber es ist ei­ne große Sa­che, und sie läuft zum Teil di­rekt hier­in New York.“
    Man­del­baum schi­en plötz­lich völ­lig ru­hig und ge­las­sen. „Was heißt das, Bri­an?“ frag­te er lei­se.
    „Ich weiß es selbst noch nicht. Viel­leicht ist es nicht mal kri­mi­nell. Aber es ist groß. Ich ha­be aus ei­nem hal­b­en Dut­zend ver­schie­de­ner Län­der Hin­wei­se dar­auf be­kom­men. Di­ver­ses Ma­te­ri­al und wis­sen­schaft­li­che Ge­rä­te ver­schwin­den in dunklen Kanä­len und tau­chen nie wie­der auf – je­den­falls nicht in der Öf­fent­lich­keit.“
    „So? Warum soll­te uns denn je­der Wis­sen­schaft­ler über je­den sei­ner Schrit­te in­for­mie­ren?“
    „Da­für gibt es na­tür­lich kei­nen Grund. Aber zum Bei­spiel hat das schwe­di­sche Be­ob­ach­ter­korps et­was Merk­wür­di­ges be­rich­tet.
    Ir­gend je­mand in Stock­holm woll­te ei­ne be­son­de­re Va­ku­um­röh­re, ei­ne spe­zi­el­le Aus­füh­rung. Aber der Her­stel­ler teil­te ihm mit, daß sein ge­sam­ter La­ger­vor­rat von je­man­dem auf­ge­kauft wor­den sei. Der ent­täusch­te Käu­fer setz­te sich mit die­sem an­de­ren Mann in Ver­bin­dung, der sich als Agent für einen In­ter­es­sen­ten er­wies, den er nie selbst ge­se­hen hat­te.
    Als die Be­ob­ach­ter dar­auf­hin al­le La­bo­ra­to­ri­en des Lan­des über­prüf­ten, wa­ren die Röh­ren dort nicht zu fin­den; ver­mut­lich wa­ren sie so­fort au­ßer Lan­des ge­bracht wor­den. Sie wand­ten sich an die Be­ob­ach­ter in an­de­ren Län­dern und ba­ten sie um ih­re Mit­hil­fe. Da­bei stell­te sich her­aus, daß ei­ne Sen­dung die­ser Art hier in New York am Flug­platz ab­ge­holt wor­den ist. Mei­ne Leu­te soll­ten fest­stel­len, wo­hin die Röh­ren ver­schwun­den wa­ren, hat­ten aber kei­nen Er­folg – die Spur en­de­te hier.
    Ich ha­be mich des­halb an an­de­re Be­ob­ach­ter auf der gan­zen Welt ge­wandt und bin auf ei­ni­ge ähn­li­che Fäl­le ge­sto­ßen. In

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